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Es ist ein großer Vorteil. Wenn man ihn gegessen hat, riecht man anschließend nicht ganz so exklusiv. Nicht wie bei Knoblauch. Auch wenn Bärlauch, der jetzt Hochsaison hat, verwandt ist mit Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln. Eine ganze würzige Lauchfamilie sozusagen. Bärlauch, das köstliche Wildgemüse, enthält ätherische Öle und hat viele Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium.
Das Vitamin C, von dem etwa 150 mg in 100 gr Bärlauch sitzen, ist natürlich auch gesund. Bärlauch wirkt überdies antibakteriell und stärkt den Kreislauf. Er hilft gegen Magenbeschwerden, ist verdauungsfördernd und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel aus. Im Mittelalter galt der Bärlauch als kräftigend. Man glaubte, so habe ich es gelesen, dass sich Bären nach ihrem Winterschlaf mit Bärlauch vollfuttern, um neue Kräfte zu bekommen.
Wer will nicht bärenstark sein? Ich schon. Deswegen habe ich bei meinem Freund Ludwig aus Niederbayern auf dem Bauernmarkt einen dicken Strauß Bärlauch gekauft. Die Blätter muss man ordentlich waschen, weil wilder Bärlauch manchmal vom Fuchsbandwurm befallen ist. Der von Ludwig natürlich nicht. Die gewaschenen Blätter schneidet man in Querstreifen, wenn man das Gemüse pürieren möchte.
Quer vor allem dann, wenn die Messer des Küchenstabes oder des Mixers nicht ganz so scharf sind. Dann zerquetschen sie die Blätter mehr, als dass sie sie schneiden. Und der Bärlauch wird bitter. Ich püriere nicht, wie viele, mit Olivenöl. Das ist mir zu viel unterschiedliches Aroma. Ich nehme am liebsten ein wenig Omega 3-Öl. Die Bärlauchmasse kann man einfrieren und bei Bedarf lässt sich leicht etwas davon abschneiden.
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Immer behalte ich ein frisches Gläschen im Kühlschrank. Den in Öl gepackten Bärlauch verwende ich für Gemüse, Salatdressings, für weiße Saucen und Suppen, für Kräuterbutter, Dips und Frischkäse. Was ganz toll schmeckt - wenn man die Knospen der Blütenstände wie Kapern in Öl, Essig oder Salzlake einlegt. Das passt ausgezeichnet zu Antipasti - etwa zu gebratenen Auberginen in kalter Tomatensauce. Oder zu gefüllten Eiern.
Auch wenn Sie „meinen“ Ludwig nicht kennen - Sie finden auf den Märkten jetzt bestimmt jemand, der frischen, sauberen Bärlauch führt. Ich kaufe ihn lieber, als dass ich ihn selbst pflücke. Zum einen sollte man eigentlich von jeder Pflanze nur ein Blatt nehmen, wie der Naturschutzbund empfiehlt. Aber auf jeden Fall muss man sehr behutsam mit der Ernte sein. Auch der Bärlauch bedarf des Schutzes, wenn er gedeihen soll.
Ich verzichte auch deshalb darauf, ihn selbst einzusammeln, weil man seine Blätter verwechseln kann. Mit denen von Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder dem Aaronstab. Die sind hochgiftig und wirklich lebensgefährlich. Es gibt zwar klare Kriterien wie Knofel-Geruch und matte Blattunterseiten, mit denen man den Bärlauch identifizieren kann. Aber man weiß ja nie. Ich möchte doch stark wie ein Bär bleiben...