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Auf einem kleinen Floating Market in Thailand, einem schwimmenden Markt abseits touristischer Pfade, konnte ich mal wieder erleben, wie neugierig ich bin. Ein Händler reichte mir eine duftende kleine Kugel zum Versuchen. Unser weiblicher Guide, die uns schon den ganzen Tag zu besonderen Orten geführt hatte, nickte mir aufmunternd zu. Dann kann doch eigentlich nichts schiefgehen, oder? Ich nahm die Kugel und biss hinein.
Rapppfffffff. Das war in etwa das Geräusch, das ich produzierte. Und nochmal: Rapppfffffff. Es schmeckte ein bisschen süß und fettig, etwas scharf, sauer und salzig, dazu ein Hauch kräutrig. Nachdem ich das Knuspergebäck lärmend verzehrt hatte, fragte ich nach dem Inhalt. Die Auskunft kam fließend auf Thai - was nahelegt, dass ich schlichtweg nichts verstand. Auch den Namen des Snacks habe ich nicht mitbekommen. Ärgerlich.
Aber wir bekamen wegen meiner hörbaren Begeisterung einen Sechserpack geschenkt, von dem ich mir nicht nur weiteren Genuss, sondern auch Recherchemöglichkeiten erhoffte. Im Hotel dann wurde zur Cocktail-Stunde geladen. Dazu gab es nicht etwa westliche, sondern erfreulicherweise einheimische Knabbereien. Ha! Die Knusperkugeln waren doch tatsächlich dabei! Rapppfffffff!
Ich schnappte mir einen der freundlichen Kellner und bat ihn, mir das Rezept der Kugeln zu verraten. Das ist, was er mir - erfreut über mein Interesse - mitteilte: Der Imbiss besteht zunächst einmal aus superkurz gekochten und geschnittenen Reisnudeln. Die werden mit Sojaöl und fein gehacktem Knoblauch vermischt. Es braucht auch unbedingt gemahlenen Koriander oder zerstoßene Koriandersaat, die ganz anders schmecken als grüner Koriander.
Gewürzt wird die Masse mit Salz, schwarzem Pfeffer, etwas Chili, Fischsoße und Palmzucker. Ein Tipp: Wer Fischsoße nicht mag, der kann „No Fish Sauce“ nehmen - vegan, glutenfrei, mit Shiitake-Pilzen und auf Basis von Meeresalgen. Eine weitere Alternative sind Soja- und die allergikerfreundliche Coco Amino-Soße aus Kokosblütennektar mit Meersalz. Es geht auch Worcestersoße, wenn man die anderen Produkte nicht mag.
Den fertigen Nudelteig frittiert man, so sagte mir der Kellner, oder bäckt ihn in reichlich Öl aus. Ich habe das Rezept bislang leider noch nicht ausprobieren können. Aber immerhin weiß mein Magen, dass er die Knusperkugeln bestens verträgt, ob auf dem Floating Market gefuttert oder im Hotel serviert. Und falls Sie mir demnächst begegnen und „Rapppfffffff“ hören, wissen Sie, was ich gerade in der Küche gemacht habe.