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Tee-Eier sind ein sehr beliebter Imbiss in Chinas Straßenküchen, aber auch auf jedem Hotelbuffet täglich zu finden. Wahrscheinlich ist es eine Gewohnheitssache - aber auf den ersten Blick sehen diese Tee-Eier nicht sonderlich appetitlich aus. Zerdeppert, angeknackst und in einem dubios-finsteren Sud …
Ich habe sie etwas ängstlich umkreist. Man weiß ja nicht, was fremdartige Speisen im eigenen Inneren anrichten können, so sie einem mit ihren diversen Bestandteilen nicht vertraut sind. Aber da ist auch diese unbändige Neugier, wie schmecken könnte, was vor einem liegt. Was könnte helfen? Sich nach dem Rezept erkundigen. Das schafft Klarheit.
Also rasch gefragt. Es geht so: Eier werden sieben Minuten gekocht - so, dass sie nicht ganz und gar hart sind. Danach in kaltem Wasser abschrecken und zart die Schale anklopfen, bis sie rundherum knackst und Risse zeigt. Aber nicht das Ei kaputtmachen! Ein großes Stück Ingwer zerdrücken und mit zwei bis drei Lorbeer- und schwarzen Teeblättern mischen.
Dazu kommen zwei EL helle und dunkle Sojasauce sowie zwei EL Sake. Trockener Sherry geht ersatzweise auch, habe ich festgestellt. Und der ist insgesamt vielfältiger einzusetzen, wenn man nicht gerade auf das stark alkoholische Reisgetränk (15-20 %) aus Japan steht. Jetzt fehlen noch etwas Sternanis, Kardamom, Zimt und ordentlich Zucker und Salz.
Man kann auch Nelken, schwarzen Sesam und Fenchelsamen oder Knoblauch, Chili und Frühlingszwiebeln hinzufügen. Am besten ein bisschen herumprobieren. Das Ganze mit Wasser aufkochen und nach guten zehn Minuten abkühlen lassen. Die Eier in den Sud legen und mindestens 24 Stunden ziehen lassen.
Je kräftiger die Eier schmecken sollen, desto länger müssen sie marinieren - bis zu vier Tagen können sie bequem in ihrem Wasserbett liegen. Wer sie isst, so erfahre ich, wird mit Glück und Reichtum gesegnet sein. An sich erfreulich. Mir reicht, dass ich das asiatische Gericht vertrage und es großartig schmeckt. Nicht nur in China. Unsere nächsten Gäste werden es probieren müssen … .