Warum sind wir nicht immer gute Menschen?
Francesco Ciccolella
Verhaltensökonom über gute Taten
Hauptsache, es guckt einer
Ob wir moralisch handeln oder nicht, hängt von vielen Kleinigkeiten ab. Was uns davon abhält und wie es doch gelingen kann, erklärt der Bonner Verhaltensökonom Armin Falk
J Henry Fair
Aktualisiert am 05.12.2024
6Min

Vielleicht kennen Sie das. Sie gehen gedankenver­loren an einem Samstag­nachmittag in Ihrer Stadt spazieren, schauen in die Auslagen der Geschäfte, überlegen, einen Kaffee zu trinken, und sinnieren ein bisschen darüber, was Sie im neuen Jahr alles so erwartet. Da passiert es. Einige Meter vor Ihnen sitzt recht platzgreifend ein Obdachloser, der Sie ganz unmissverständlich um ein Almosen bittet. Schöner Mist!

Der Abstand ist zum Glück noch groß genug, um mehr oder weniger unauffällig die Straßenseite zu wechseln, um damit dem Bedürftigen auszuweichen. Um sich der moralischen "Prüfung" zu entziehen, ihm ent­weder einen Geldbetrag zu geben oder sich egoistisch dagegen zu entscheiden. Sie wechseln also die Straßenseite, und obwohl Sie sich damit de ­facto ­gegen die "gute Tat" entschieden ­haben, fühlt es sich ­irgendwie besser an, als am Bettler vorbeizugehen und ihm nichts zu geben.

Immerzu ringt das Gute mit dem Bösen in uns. Immerzu sind wir hin- und hergerissen zwischen dem ­eigenen Vorteil für uns und der guten Tat für jemand anderen. Der Alltag ist in dieser Hinsicht eine einzige Zumutung. Was wird nicht alles von uns erwartet? Mehr Spenden, häufiger aufs Auto verzichten, weniger Fleisch essen, sich im Verein engagieren oder die kranke Tante im ­Altersheim besuchen. Und obwohl wir in der Regel wissen, was wir für uns selbst als richtig und angemessen ansehen, entscheiden wir uns doch oft da­gegen. Wieso ist das so? Warum ist es so schwer, ein guter Mensch zu sein? Und wie können wir dem Guten auf die Sprünge helfen?

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Falk: "Gutes tun ist eine Handlung, eine Entscheidung, und jede Entscheidung zählt. Und vergessen wir nicht: Wer wir sind, bestimmen wir dadurch, was wir tun. Machen wir uns ehrlich!"

Mensch ist NICHT der "Einzelne/Individualbewusste", Mensch bedeutet IMMER ALLE / eine Gemeinschaft in globalem Gemeinschaftseigentum ("wie im Himmel all so auf Erden") OHNE wettbewerbsbedingt-konfusiinierte Symptomatik / eine Gemeinschaft OHNE "Wer soll das bezahlen?", OHNE heuchlerisch-verlogene "Freiheit" in/zu unternehmerischen Abwägungen von/zu "Ökonomie" in "Arbeit macht frei" (Ökonomie ist erst, wenn alles fast unendlich teilbar organisiert ist), OHNE Steuern zahlen, OHNE manipulativ-schwankende "Werte", OHNE irrationalen Zeit-/Leistungsdruck zu einer Karriere von Kindesbeinen, OHNE Regierungen in parlamentarisch-lobbyistischem Marionettentheater von "treuhänderischen Demokraten" durch Kreuzchen auf dem Blankoscheck, usw., auf der Basis eines UNKORRUMPIERBAREN Menschenrechts zu KOSTENLOSER Nahrung, MIETFREIES Wohnen und ebenso KASSEN-/KLASSENLOSER Gesundheit.

Mensch bedeutet wirklich-wahrhaftige Möglichkeiten in zweifelsfrei-eindeutiger Vernunft und Verantwortungsbewusstsein / in Kommunikation von/zu geistig-heilendem Selbst- und Massenbewusstsein, OHNE die heuchlerisch-verlogene Schuld- und Sündenbocksuche im gleichermaßen imperialistisch-faschistischen Erbensystem / OHNE Bewusstseinsbetäubung im "Recht des Stärkeren" / im "Tanz um den heißen Brei"!

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Das ist doch ein entlarvender Begriff! Die Ungerechtigkeit ist im System festgeschrieben, und der Euro, den ich nicht dem Bettler, sondern dem Straßenmusikanten gebe, ist auch "nur" als Anerkennung gedacht.
Weil hier auch das Recht auf freie Ernährung genannt worden ist, möchte ich die #Biolebensmittelgrundversorgung nennen, mit der für Natur und Bedürftige gleichfalls eine Wohltat "sprudeln" könnte.