Helga Schubert im Gespräch
"Es geht um Vertrauen in die Zukunft"
Helga Schubert pflegt ihren schwer kranken Mann Johannes Helm. Sie hat darüber ein ­schonungsloses Buch geschrieben. Ein Gespräch über Leben und Sterben. Und über Glauben
Die Schriftstellerin Helga Schubert über Tod und Glauben
Die Schriftstellerin Helga Schubert
Isolde Ohlbaum/laif
Lena Uphoff
26.06.2023
9Min

Immer dünner die Besiedelung, immer schmaler die Straßen. Kurz vor der Ankunft ist es beinahe ein Feldweg. In einem Dorf bei Schwerin wohnt die Schriftstellerin Helga Schubert (83). Sie führt in den Wintergarten, hier wartet Johannes Helm (96), ihr Mann. Hinter den Scheiben: Fliederbüsche und ein Futterhäuschen, um das die Meisen herumfliegen. Dahinter Felder und ein Wäld­chen.

Im Dorf vielleicht 20 Wohnhäuser, öffentliche Verkehrsmittel gibt es so gut wie keine. Die Einkäufe erledigt die Haushälterin. Die beiden fahren kein Auto mehr.
Johannes Helm ist schwer krank und auf Pflege angewiesen. Seit sechs Jahren ist ­seine Frau dafür zuständig. Zwar kommt auch ein Pflegedienst, aber den Großteil der Arbeit macht sie selbst. Nebenbei schreibt sie ein Buch nach dem anderen.

Wie macht sie das? Die Dinge, sagt sie, haben sich immer gefügt. Das darf man ­allerdings nicht so verstehen, als hätte sie ein leichtes Leben gehabt. Geboren 1940, noch während der ersten deutschen Diktatur des 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen ohne Vater, der im Krieg gestorben ist, als sie ein Jahr alt war. Aufgezogen von ihrer Mutter, über die Schubert in ihrem Erfolgsbuch "Vom Auf­stehen" erzählt hat, eine harte Frau. Sie schlägt die Tochter oft, etwa wenn sie nur eine Zwei und keine Eins mit nach Hause bringt. Die Beziehung ist geprägt durch Zurück­weisungen, bis ins hohe Alter. Schubert erzählt, als die Mutter schon sehr alt war, habe sie herausgefunden, dass diese alle Vollmachten auf den Namen der Urenkelin ausgestellt hatte. "Das war die tausendste Zurückweisung." Trotzdem ist das Buch über ihre Mutter versöhnlich.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

das Chrismon-Heft lag der FAS bei. Ich danke herzlich für Ihr Gespräch mit den beiden alten Menschen.

Es ist gut, dass Frau Sch. trotz der starken Inanspruchnahme noch Zeit gefunden hat, ein Buch zu schreiben. Das bringt ihr Entlastung im seelischen Bereich.

Johannes H. sorgt sich, was aus seinen Bildern wird. Es sind offenbar erhaltenswerte Bil-der. Wenn die Angehörigen die Bilder schätzen, können sie sie an sich nehmen und so retten.

Helga Sch. und Johannes H. haben keine gemeinsamen Kinder. Ihr Sohn, der weit weg wohnt, hat wohl kein emotionales Verhältnis zu den Bildern des Stiefvaters. Frau Sch. wird in der Nähe (Verbandsgemeinde, Kreisstadt) eine Gelegenheit finden, die Bilder auszu-stellen und so bekanntzumachen. Ist sein Werk bekannt und haben die Leute Kenntnis von der Sammlung bei dem Künstler zu Hause, dann kann der Kulturdezernent einen Weg finden, dass die Bilder in die Hände interessierter Kunstfreunde kommen, diese sogar dafür bezahlen. Wenn es Herrn H. beruhigt, kann man schon jetzt die Sammlung an die Stadt übergeben. Eine Vorbesprechung wäre gut, denn es kann sein, dass Helga Sch. vor ihrem Mann stirbt.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich von Heyl

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Denn an welchen der 330 MIllionen Götter (Wikipedia) sollte ich mich wenden, wenn in der Bibel steht, du sollst keinen anderen Gott neben dir haben, ist doch ein Widerspruch.
Ich habe alle Schwierigkeiten im Leben überwiegend selbst bezwungen, denn ich besitze mehr Selbstvertrauen als Gottvertrauen, der immer, wenn man in dringend brauchte, nie da ist, gelle?
Und im übrigen, wenn man als Aheist mit einer bayerischen Katholikin verheiratet ist, gehört höheres Selbstvertrauen dazu. Amen!