Ewald Arenz
Dirk von Nayhauß
Schriftsteller Ewald Arenz
"Hallo, ist da jemand?"
Beten ist wie ein Anruf, sagt der Schriftsteller Ewald Arenz. Bis heute sucht er nach Gott und fragt: Warum sind die spirituellen Mächte eigentlich unsichtbar? Das sei doch gar nicht nötig.
Dirk von Nayhauß
Aktualisiert am 20.10.2025
4Min

In welchen Momenten fühlen Sie sich lebendig?

Wenn ich mit dem Rad durch Franken fahre, besonders im Herbst. Vieles vergeht, zugleich leuchtet diese Schönheit auf. Ich gondle allein über Feldwege, lasse mich treiben. Das ist ein intensives Gefühl, da ist man auch dankbar, am Leben zu sein. Mit 18 hatte ich Morbus Crohn, eine entzündliche Darmerkrankung, die ist per se nicht lebensgefährlich, aber es kann zum Darmverschluss kommen. Es war um Weihnachten, mein Vater war Pfarrer und hatte keine Zeit, auch der Rest der Familie nicht. Erst an Silves­ter kam ich in die Klinik, da war es schon sehr knapp. Als Jugendlicher fühlst du dich unsterblich, und dann liegst du plötzlich auf der Intensivstation, bist auf dich zurückgeworfen – und verstehst besser, was wichtig ist im Leben.

Fürchten Sie den Tod?

Als ich 29 war, starb mein Bruder an Magenkrebs, er war ein Jahr jünger. Es war furchtbar zu sehen, wie schnell ­jemand aus dem Leben gerissen wird, ein unglaublicher Verlust. Sein Tod war wie ein weiterer Appell: ­Konzentrie­re dich auf das, was das Leben zu einem guten Leben macht. ­Irgendwann nicht mehr da zu sein, ist ein seltsames Gefühl. Ich glaube aber, dass wir den Tod nicht fürchten ­müssen, wir sterben alle.

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Dazu braucht man nur über den Frust des Jesus in Matthäus 21,18-22 lesen/nachdenken und erkennen wie weit wir immernoch davon entfernt sind.