Annette Kurschus
Annette Kurschus
EKvW / Barbara Frommanns
Über Christian Lindners Hochzeit
Die wirklich wichtige Frage
Christian Lindners und Franca Lehfeldts Hochzeit empörte viele Kirchenmitglieder, weil beide aus der Kirche ausgetreten sind. Hier antwortet Annette Kurschus
Präses der ev. Kirche Westfalen, Annette KurschusBarbara Frommann
25.07.2022

Selten haben mir so viele zornige Kirchenmitglieder geschrieben wie nach der kirchlichen Trauung von Christian Lindner und Franca Lehfeldt auf Sylt. Angestauter Frust, tief sitzende Aggressionen und lange nagende Enttäuschungen fanden hier ihren Ausbruch. Inzwischen ist der Dampf abgezogen – Zeit also, mit kühlerem Kopf nachzudenken.

Braut und Bräutigam bewusst aus der Kirche ausgetreten! Aber das war es nicht allein, was die Gemüter erhitzte. Es war das Gesamtensemble dieser Hochzeit. Wie wenn man ein kleines Bild in einen prunkvollen, gänzlich überdimensionierten Rahmen steckt, so war die Wirkung dieser Trauung: Man sieht nur noch den Rahmen und kaum noch das Bild.

Die mediale Sensationslust setzte mit viel Hui und zugleich Pfui Brautkleid, Privatjet, Porsche in Szene, garniert mit Spekulationen, Schmachtstorys, Comedynummern und Halbwissen. Das alles hat die schlichte Zeremonie, die in der Kirche stattfand, opulent gerahmt. Und den Rahmen des Rahmens gaben die politischen Pläne ab, die der Bundesfinanzminister zulasten von Langzeitarbeitslosen veröffentlicht hatte, während der Bräutigam sich von der Pfarrerin segnen ließ. In den Augen vieler geriet dieser Segen fälschlich zur kirchlichen "Absegnung" einer Politik, die sie unchristlich finden. So umwehte der Geruch des Geldes die Trauung, und darum konnte eine Spende oder auch eine Nichtspende an die Kirchengemeinde so oder so nur anrüchig sein. Das Eine roch nach Käuflichkeit, das Andere nach Knickrigkeit.

Viele Kirchenmitglieder lassen sich nicht trauen

Christian Lindner sagte im chrismon-Interview: "Wenn zwei Seelen um Segen bitten, sollte man nicht die finanziellen Gegenleistungen thematisieren." Das stimmt grundsätzlich, funktioniert aber nicht, wenn der Bräutigam Finanzminister ist. Mitglieder der evangelischen Kirche reagierten ungehalten, denn sie unterschieden hier nicht scharf zwischen dem politischen und dem privaten Menschen Christian Lindner. Wie auch, sahen sie doch Bundeskanzler und Oppositionsführer unter den Gästen.

Weitere Beiträge unserer chrismon-Herausgebenden finden Sie in unserer Rubrik "Auf ein Wort"

Viele evangelische Kirchenmitglieder finden es ungerecht, dass die Kirche ihr Recht bis an die Schmerzgrenze strapaziert und dieses Paar in den Genuss einer Leistung kommen lässt, die sie mit ihrer Kirchensteuer finanzieren, zumal der Name Christian Lindner gerade nicht für Alimentierung ohne Gegenleistung steht. Ist das kleinlich? Nein, das ist das normale Gerechtigkeitsempfinden von Menschen, die jahrzehntelang Kirchensteuern gezahlt haben und oft die spöttische Frage aushalten müssen, warum sie eigentlich "noch in dem Laden" sind.

Die eigentlich wichtige Frage ist eine andere

Aber irgendwann muss auch Schluss sein mit der Aufregung. Wer Ohren hatte zu hören, konnte vernehmen, wie hoch der Anteil der Trauungen ohne Kirchenmitgliedschaft ist: circa vier von tausend Trauungen. Nichtmitglieder fragen kaum noch nach Gottes Segen; sie bevorzugen kommerzielle private Dienstleister. Der Größe der Aufregung steht also die zahlenmäßige Winzigkeit des Problems gegenüber.

Ein echtes Problem ist allerdings, dass auch viele Kirchenmitglieder sich nicht mehr kirchlich trauen lassen. Die Frage, wie wir auf getaufte Menschen reagieren, die sich von der Kirche abwenden oder sie bereits verlassen haben, darf uns weder egal sein noch lässt sie sich stumpf mit Kirchenrecht klären. Daher rührt die Idee der Nordkirche, sich in einer Erprobungsphase mehr für Menschen zu öffnen, die sich der Kirche entfremdet haben – auch für Nichtmitglieder. Gibt es noch etwas jenseits der binären Unterscheidung von Mitgliedern (von denen der geringere Anteil Kirchensteuern zahlt) und Nichtmitgliedern? Das ist die eigentliche, die wirklich wichtige Frage.

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"Gibt es noch etwas jenseits der binären Unterscheidung von Mitgliedern (von denen der geringere Anteil Kirchensteuern zahlt) und Nichtmitgliedern? Das ist die eigentliche, die wirklich wichtige Frage."
--- Ja, Frau Kurschus, das gibt es! Und das hat es immer schon gegeben. Und, so muss ich behaupten, das wissen Sie. ---
Was könnte das sein? Womöglich etwas jenseits der hierarchischen Unterscheidung von "Kirchenchefin" und - wie würde man das auf Evangelisch richtig sagen? - "Kirchenuntergebenen"?

Wie in jedem guten Krimi! Die Autorin fragt: "Gibt es noch etwas ...? Das ist die eigentliche, die wirklich wichtige Frage."

Der Leserkommentator Herr Engel antwortet mit seinem überzeugten "Ja, Frau Kurschus, das gibt es!". Und er schließt die Anschlussfrage an: "Was könnte das sein? Womöglich etwas ..."

Wann wird der aufmerksame Beobachter mit der eigentlichen, wirklich wichtigen Antwort bedacht? Spannung pur!

Fritz Kurz

vielen Dank für die Vorlage. Besser hätte ich das selbst nicht hinkriegen können. Und wie sagte schon Sepp Herberger: "Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten." Warten wir also noch ein wenig ab, was sich auf dem Platz noch tun wird bis zum Ende der Begegnung. (Hoffentlich versucht bis dahin nicht ein verirrter "Flitzer", den Ball zu klauen.)
Freundliche Grüße
GE

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Es freut mich ja, dass Sie mein Anfeuerungsruf zu einem spannenden Spiel freut. In leichter Abwandlung von Trainer Trapattonis Wutrede muss ich aber leider sagen: "Zuschauer sehen, was passieren in Platz." Herr Engel ist bereits warm- und aufgelaufen. Die gegnerische Mannschaft wird aber aller Voraussicht nach nicht aus den Katakomben herauskommen und den Platz betreten. Artikel in chrismon sind nicht der erste Spielzug in einem Spiel zwischen Lesern und Autoren. Vielleicht ein oder zwei Ballwechsel, dann ist aber Schluss.

Ernstzunehmende Spiele über 90 Minuten gibt es gelegentlich zwischen verschiedenen Leserkommentatoren. Die warmen Worte des Stadionsprechers "Wir freuen uns über einen anregenden Meinungsaustausch. Wir begrüßen mutige Meinungen." bedeuten nicht, dass die Vorstands- oder Ratsvorsitzende, die Sponsoren, die Trainerinnen und Redakteurinnen der EKD in ihre Trikots schlüpfen und das Spiel gegen eine Leserauswahl angepfiffen wird.

Tut mir leid, dass ich keinen besseren Tototipp abgeben kann.

Fritz Kurz

Sehr geehrter Herr Kurz,

wir würden Sie bitten, beim Thema zu bleiben. 

Mit freundlichen Grüßen

die chrismon.de-Redaktion

Antwort auf von Michael Guethlein

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Sehr geehrte chrismon.de-Redaktion,

selbstverständlich komme ich gerne Ihrer Bitte nach. Falls es wegen meines ungehörigen Ausflugs in die Fußballwelt mit ihren gelben und roten Karten in Vergessenheit geraten sein sollte: Das Thema wurde von der Autorin selber so gefasst: "Gibt es noch etwas jenseits der binären Unterscheidung von Mitgliedern (von denen der geringere Anteil Kirchensteuern zahlt) und Nichtmitgliedern? Das ist die eigentliche, die wirklich wichtige Frage."

Eine meta- oder transbinäre Unterscheidung von Kirchenmitgliedern und dem Rest der Menschheit ist somit gefragt. Ich sehe der Antwort auf diese Frage mit Interesse entgegen.

Fritz Kurz

Antwort auf von Fritz Kurz (nicht registriert)

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... Sie bringen, so muss ich sagen, einiges durcheinander.

Die von Frau Kurschus so gefasste "binäre Unterscheidung von Mitgliedern der Kirche und Nichtmitgliedern" steht kategorisch in einem sehr anderen Verhältnis zu der von Ihnen gesuchten "meta- oder trans-binären Unterscheidung von Kirchenmitgliedern und dem Rest der Menschheit".

Dieser Sachverhalt wird durch einfache Beobachtung klar.

Nämlich Kirchenmitglieder sind, waren und bleiben auch als solche zu jeder Zeit und an jedem Ort Mitglieder der Menschheit. Als Mitglieder der Menschheit stehen Kirchenmitglieder nicht einem "Rest der Menschheit" gegenüber. Mitglied in einer christlichen Kirche wird der/die Einzelne durch die Taufe. Mitglied der Menschheit durch die Geburt.

Die Rede von einem "Rest" der Menschheit macht logisch folglich überhaupt keinen Sinn. Mithin gibt es auch hier nichts zu unterscheiden. Denn wo kein "Rest" ist, weil das Ganze nicht ohne seine Teile gedacht werden kann, verschleiert die Rede von einem angeblichen Rest lediglich den einfachen Tatbestand, dass Menschen, die in einem bestimmten Merkmal (hier: die Zugehörigkeit zur Menschheit) ununterscheidbar sind, in diesem Merkmal eben auch nicht unterschieden werden müssen.

Das sollte jedem einleuchten können. Daran ändern auch die Vorsilben "meta" und "trans" nichts. ....... Es sei denn, Sie wollen auf einer 'Meta-Ebene' oder 'Trans-Ebene' - was immer das auch Zuverlässiges sein soll - Kirchenmitgliedern das Mensch-Sein absprechen. Das wäre aber nicht nur gemein. Sondern das weckte bei mir auch grundlegende Zweifel an Ihrer demokratischen Gesinnung.

Freundliche Grüße
GE

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Wenn ich Kirchenmitgliedern das Menschsein absprechen würde, dann wären Mensch und Kirchenmitglied binär zu unterscheiden, um den von der Autorin etwas eigenartig gebrauchten Begriff binär ins Spiel zu bringen. Da Kirchenmitglieder aber Menschen sind, sind sie von denjenigen unbefiederten Zweibeinern, die nicht Kirchenmitglieder sind, binär zu unterscheiden. Also einerseits die Kirchenmitglieder, andererseits der Rest der Menschheit.

"Sondern das weckte bei mir auch grundlegende Zweifel an Ihrer demokratischen Gesinnung." Das soll es glatt immer wieder geben, dass manche Untertanen unzufrieden sind mit der Herrschaft, der sie unterworfen sind. Das kann ich jetzt aber nicht ausführen, der Schiri nestelt schon nach der gelben Karte wegen Themaverfehlung. Das können wir bei Interesse in einem anderen Thread besprechen.

Die Autorin schreibt: "Ein echtes Problem ist allerdings, dass auch viele Kirchenmitglieder sich nicht mehr kirchlich trauen lassen." Für die ortsbekannten Partyausrichter stellt das weder ein echtes noch ein unechtes Problem dar. Da auch die EKD scharf darauf ist, dass es uns allen gut geht, was die gängige Umschreibung dafür ist, dass die üblichen Geschäfte laufen, wäre die Problemlage für die Kirchen wohl doch noch etwas näher zu erläutern.

Fritz Kurz

... zurück zum Thema:
Ich will die - weiter oben von mir wiedergegebene und seinerzeit von einer Krankenhauspfarrerin an mich gerichtete - Frage "Hat Ihr Austritt was mit der Kirche zu tun oder mit Gott?" auf einfache Weise modifizieren und gleichsam als Ersatzball wieder ins Spiel bringen:

1. Hat Ihr (innerlicher und/oder äußerlicher) Austritt was mit der Kirche zu tun oder mit Gott?

Freundliche Grüße
GE

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Ob die inneren oder äußeren Kirchenflüchtlinge auch äußere oder innere Gottesflüchtlinge sind, ist hinreichend geklärt. Es gibt alle Kombinationen. Wer als Kirchenmitglied mit Gott nichts am Hut hat, hat im Regelfall nach dem Kirchenaustritt auch keinen Bock auf Gott. Den Sonderfall gibt es aber durchaus. Die Kirche verlassen und erst dann Gott schick finden, warum denn nicht? Wer die Kirche verlässt, weil die ihm zu wenig braun oder schwarz erscheint oder nicht progressiv genug ist, kann doch seinen Gott nach wie vor von Herzen lieben. Und sogar der pantragische Fall kommt vor: Mit Gott und Kirche sturzzufrieden sein, dann auf kritische Gedanken kommen und am Ende sowohl der Frau Pastorin wie dem lieben Gott Lebewohl sagen.

Fritz Kurz

Antwort auf von Fritz Kurz (nicht registriert)

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... "äußere oder innere Gottesflüchtlinge", ... "mit Gott nichts am Hut hat", ... "keinen Bock auf Gott", ... "Gott schick finden", ... "seinen Gott nach wie vor von Herzen lieben", ... "mit Gott sturzzufrieden sein", ... "dem lieben Gott Lebewohl sagen" ...

Ähemm: Ich dachte bislang immer, Gott und Glaube, das sind zwei Dinge, die zusammengehören. Aber je länger ich Ihnen 'zuhöre', desto größer werden meine Zweifel:
Man kann nämlich in den Wendungen, die Sie in Ihrem letzten posting verwendet haben, unschwer das Wort "Gott" streichen und durch "Glaube" ersetzen. Dann lauten die entsprechenden Formeln:
"äußere oder innere Glaubensflüchtlinge", ... "mit Glaube nichts am Hut haben", ..."keinen Bock auf Glaube", ..."Glaube schick finden", ..."seinen Glauben nach wie vor von Herzen lieben", ..."mit Glaube sturzzufrieden sein", ..."dem lieben Glauben Lebewohl sagen".

Womit aber immer noch nicht die Frage beantwortet ist: Wer und was ist das überhaupt: Gott? Was ist und heißt das überhaupt: Glaube? Und warum sollen Gott und Glaube semantisch und (theo-)logisch ununterscheidbar sein?

Noch stärker ins Gewicht fällt allerdings, dass mir niemand auf der Welt sagen kann, wie das gehen soll: dem lieben Gott Lebewohl sagen. Kann ich etwa Urlaub von Gott machen? Was aber, wenn Gott mir in meinem Urlaub begegnet? Als Prostituierte, die am Straßenrand auf mich wartet. Als Playboy, der am Schwimmbadrand mit mir flirtet. Als Puffmutti, die am Bartresen mit mir über Gott und die Welt redet.

Warum so umständlich, Herr Kurz? Warum sagen Sie nicht einfach frei heraus, dass Kirche und Glaube Ihnen gleichgültig sind? Warum sind Sie überhaupt noch hier? Warum sagen Sie nicht den lieben Zeitgenossen "Lebewohl"? Ich würde Ihnen auch zusehen, wenn Sie "dann auf kritische Gedanken kommen und am Ende" vom "Völki" oder von sonst einer Aussichtsplattform runterspringen. Ich würde Sie auch vorher fragen, wo Ihnen eigentlich "der Schuh gedrückt hat". -- Sie glauben mir nicht? Probieren Sie's aus. Ich zeig's Ihnen.

Freundliche Grüße
GE

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Ihrem engagierten Vorschlag, ich möge mich von einer Aussichtsplattform in den Tod stürzen, werde ich nicht nachkommen. Ihren Fragen und Anmerkungen werde ich mich jedoch widmen.

"Gott und Glaube, das sind zwei Dinge, die zusammengehören."

Richtig. Gott gibt es nur in den Vorstellungen der Gläubigen. Sonst nirgendwo.

"Wer und was ist das überhaupt: Gott?" Ein Produkt der Fantasie der Gläubigen, die beharrlich leugnen, dass es so sei.

"Was ist und heißt das überhaupt: Glaube?" Das engagierte Festhalten am oben genannten Irrtum.

"Kann ich etwa Urlaub von Gott machen?" Nein. Urlaub ist die vorübergehende Freistellung von der Pflicht zur Arbeitsleistung beim verehrten Chef. Niemand ist verpflichtet, dem Irrtum namens Gott anzuhängen. Von einer nicht vorhandenen Pflicht kann man auch nicht freigestellt werden.

Man kann, so man will, den Irrtum namens Gott erkennen und dann mit dem Glauben aufhören, falls man je damit angefangen hat. Dann macht man aber nicht Urlaub von Gott, sondern verzichtet auf die Fortsetzung der Pflege einer Illusion.

"Was aber, wenn Gott mir in meinem Urlaub begegnet? ....Prostituierte....Playboy....Puffmutti..." Viel Spaß im nächsten Urlaub!

"Warum sagen Sie nicht einfach frei heraus, dass Kirche und Glaube Ihnen gleichgültig sind?" Die sind mir keineswegs gleichgültig. Wer etwas dermaßen Gefährlichem wie Gott, Glaube und Kirche gegenüber gleichgültig ist, hat wirklich nicht verstanden, wieviel Blut, Leid und Elend davon ausgehen.

Fritz Kurz

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Hier, finde ich, wird die Argumentation ein wenig schräg.
Ja vier von tausend scheint wenig - aber doch eben darum, weil nicht Kirchenmitglieder eben nicht einfach kirchlich getraut werden. Zum bewußten Kirchenaustritt von beiden Ehepartnern gehören auch die Konsequenzen, dass man oder frau sich damit auch ausdrücklich von kirchlichen Amtshandlungen verabschiedet.
Und dann sind vier von tausend plötzlich schon wieder eine ganze Menge!

... mir hat einmal eine evangelische Krankenhauspfarrerin erklärt, dass es Ausgetretenen erlaubt ist, einen Gottesdienst zu besuchen. Und sie fügte dem hinzu, sie wisse nicht, wie vielen Ausgetretenen sie in ihrer Amtspraxis schon Brot und Wein zum Abendmahl gereicht hätte. Im Übrigen war die gute Frau die erste und bislang einzige Person, die meinen Weg gekreuzt hat, die den zarten Versuch einer Unterscheidung vornahm: "Hat Ihr Austritt was mit der Kirche zu tun oder mit Gott?" - IMHO eine für evangelische Verhältnisse geradezu sensationell anmutende kluge Frage!
Freundliche Grüße
GE

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Für Dich als Katholik, und weil die Protestanten das auch nicht sagen:
Gott ist die Metapher für die Vernunft des Geistes der uns alle mit Seele im selben Maße der "göttlichen/vernünftigen Sicherung" vor dem Freien Willen durchströmt, damit wir GANZHEITLICH Mensch werden können/sollen, um mit der ganzen Kraft des Geistes eine neue/weitere Seele für ... - Matthäus 21,18-22

Antwort auf von Horst (nicht registriert)

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1. Wir sind nicht per Du.
2. Ich bin nicht Katholik. Und habe auch nie und nirgends behauptet, ich sei Katholik. Dieser Befund lässt sich schon durch einen Blick in die chrismon-Foren verifizieren. Also lassen Sie das.

Antwort auf von Horst (nicht registriert)

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... dieser Gott, den Sie beschreiben, ist dermaßen langweilig, dass ich nicht mal bereit bin, darüber nachzudenken, ob einzelne Glaubensartikel vielleicht OK wären.

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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... was ich mit meiner letzten Äußerung sagen will: Rede von Gott (= Theo-logie), so wie ich sie verstehe und deshalb auch zu verantworten suche, macht mit der Grablegung Gottes ernst.

Freundliche Grüße
GE

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Von GE ein gutes Bild.
Uns auch passiert. Wir kath./ev.. Nur Standesamt. Zum 25 Jahre Ehejubiläum mit Segen eine Einladung von der Diezöse und der Ortspfarrei. Man hat das Dilemma gewusst. Vorher ein Anruf im Ort um Eklat zu vermeiden. Den Segen offiziell einzeln (kein Gruppensegen) erhalten. Den Priester nachher informiert. AW: "Das hätte ihn auch vorher nicht interessiert". Nur hätten wir das vorher nicht dem Bischof mitteilen dürfen. Der hätte dann Schwierigkeiten bekommen, obwohl der inoffiziell auch vorher einverstanden war. Im übrigen ist der Segen ein Segen und einen Segen 2. Klasse gibt es nicht. Jetzt haben wir auch die Einladung zum 30Jährigen erhalten. Rom und Wölki können zappeln wie wild, Kirche und Gemeinden machen weiter.

Antwort auf von Gerhard Engel (nicht registriert)

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Von GE ein gutes Bild.
Uns auch passiert. Wir kath./ev.. Nur Standesamt. Zum 25 Jahre Ehejubiläum mit Segen eine Einladung von der Diezöse und der Ortspfarrei. Man hat das Dilemma gewusst. Vorher ein Anruf im Ort um Eklat zu vermeiden. Den Segen offiziell einzeln (kein Gruppensegen) erhalten. Den Priester nachher informiert. AW: "Das hätte ihn auch vorher nicht interessiert". Nur hätten wir das vorher nicht dem Bischof mitteilen dürfen. Der hätte dann Schwierigkeiten bekommen, obwohl der inoffiziell auch vorher einverstanden war. Im übrigen ist der Segen ein Segen und einen Segen 2. Klasse gibt es nicht. Jetzt haben wir auch die Einladung zum 30Jährigen erhalten. Rom und Wölki können zappeln wie wild, Kirche und Gemeinden machen weiter.

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Ich stimmt Frau Kurschus zu, bis auf letzten Absatz. Es ist ein bekannter rhetorischer Trick, vom Thema abzulenken und zu behaupten, dass etwas anderes viel wichtiger sei. Natürlich benennt sie im letzten Absatz ein wichtiges Problem. Nur das war halt nicht das Thema. Dieses hat sie richtig benannt. Es ging darum, dass die KirchensteuerzahlerInnen Lindners Hochzeit mitfinanziert haben. Es geht auch darum, dass die Nordkirche eine Rechtsverordnung erlassen, in der drinsteht, dass man davon abweichen kann, die sich also selbst für überflüssig erklärt. Es geht auch darum, wie man z.B. als Kirchenvorsteher noch glaubhaft für die Kirchenmitgliedschaft werben kann, wenn Leute, wie der Herr Finanzminister die Leistungen der Kirche mitnehmen, ohne Mitglied zu sein.
Von diesen Fragen sollte Frau Kurschus nicht ablenken, indem sie ein „neues Fass aufmacht“.

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Ein weiteres Mal enttäuscht mich Frau Kurschus als Ratsvorsitzende der EKD. Eine so profillose und sich selbst verleugnende Stellungnahme ist der Evangelischen Kirche nicht würdig. Ein Glück ist es, dass sich zumindest die ehemalige Ratsvorsitzende Frau Käßmann immer wieder mit starken und orientierungbietenden Worten an die Öffentlichkeit wendet!

Dem stimme ich zu, es ist enttäuschend und frustrierend, wie die offizielle Kirche sich verläuft und kaufen lässt.

...für Ihre klare Meinung, Frau Henningsen.
Die einzig frohe Botschaft, die ich der Stellungnahme unserer „Kirchenchefin“ entnehmen kann, ist die Tatsache, dass es viele Kirchenmitglieder mit einem funktionierenden moralischen Kompass gibt, die ihr offensichtlich mit Engagement „Dampf“ gemacht haben.

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Viele der Argumente von Annette Kurschus klingen plausibel. Aber es bleibt ein übler Schwefelgeruch zurück wenn ein ausgetretener Herr Lindner sich kirchlich trauen lässt. Jener kirchensteuersparende Lindner, der immer wieder und in unterschiedlichen Funktionen viel dafür tut, dass die Menschen an den Hecken und Zäunen unseres reichen Landes kurz gehalten werden, dass die Bemühungen der Diakonie um arme Menschen durch Mittelkürzungen erschwert werden. So wird das nix! Ich kann jeden verstehen, der nun den Austritt vollzieht, weil ihm so viel Verständnis für Herrn Lindners Segenswunsch als ehrlichem Kirchensteuerzahler dann doch zu viel Verständnis ist.

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Was passiert denn hier? Beiträge weit weg vom Thema, zudem noch teilweise beleidigend und mehr als obskur aus den tiefsten Winkeln von Politik und persönlichen Glaubenswelten. Verirrt sich einer in die Kirche und schon wird ihm angeboten, was sein Image fördern soll und er läßt sich mit dem Segen "impfen". Allein der Anspruch von Spiritualität ist auseichend und wird mit einem Schwall guter Wort von der höchstens Instanz verbrämt. Was ist denn das für eine Posse mit dem Segen der EKD? H. Lindner hätte ja auch vor einem Jahr zu Zweit auf Baltrum amtlich heiraten, es jetzt der BILD verraten und die ganze Insel nach einjähriger Erfahrung einladen können. Aber es mußte mit großem Medien- und Prominentaufwand SYLT (seit 40 Jahren bin ich dort Gast) sein. Mit privatem Vorwand eine kirchliche Politshow unter Security-Bedingungen. Deutschland sucht und feiert in der Kirche den Superstar. Royals kann man das verzeihen, aber als Politiker so aufdringlich sein Privatleben zu zelebrieren, ist unerträglich. Der Zweck heiligt jedes Mittel. War auch der Boulevard dabei?

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Also 4 v. 1000 wird die Chance zur Show nicht verwehrt. Sind das nur 4 Paare denen nach Prüfung der Segen erteilt wird, ist das so viel wie nichts und nicht der Rede wert. Eine nichtbinäre Glaubenswelt soll es geben, der EKD ist nur noch nicht bekannt, was sich dahinter verbirgt. Zwischen Paradies und Hölle gibt es demnach noch eine weitere unbegreifbare Ebene zur Auswahl, die im AT + NT vergessen wurde zu erwähnen. Sie wird nur intellektuell diskutiert, ist aber da. Deren Anhänger sind noch zu finden. Pure Ohnmacht. Macht den "Laden" zu bevor Ihr aus dem Tempel gejagt werdet. Eine solche Akademisierung als Weiterung der 10 Gebote und des Vaterunsers führt zielsicher mit Hilfe der EKD in den Untergang

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Irgendwann muss auch Schluss sein mit der unchristlichen Möglichkeit von nichtbinären Glaubensphantasien. Die "Nordelbigen" waren schon immer sehr kreativ im Umgang mit einer liberalen Exegese von Märchen. Letztlich bleibt dann denen und der EKD nur noch der Glaube an ein göttliches Schwarzes Loch, das alles, selbst den Glauben verschlingt.

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Ich habe die binäre Gedankenwelt diskutiert. Antworten: "Die wirklich wichtige Frage" ist, ob es überhaupt das Ziel ist, verstanden werden zu wollen. Ziel könnte ja auch sein, dass die nicht multi(bi)när "Eingeweihten" mangels Verständnis und Überzeugung glauben sollen. Diese Funktionen hatten weiland das Latein, die Geheimbünde und haben immer noch die beruflichen Spezialsprachen der Ärtze, auf Vernissagen, akademische Kunst- u. Theaterkritiken und Weindegustationen bzw. -Verkostungen. Diese Burg- oder Fortsprachen sind doch von den Kanzeln gang und gäbe und die Erkennungsprache von Sekten. Von wegen "binäre" Glaubensebenen.

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Da ist ja wohl im Eifer und Mitteilungsbedürfnis untergegangen, dass es Kr. Kurschuss "binär" um Mitglieder und Nichtmitglieder und nicht um Glaubensinhalte bzw. Glaubensebenen geht. Die Quintessenz ist aber ähnlich. Wenn man aus Verzweiflung über die mangelnde Anerkennung "MIT und NICHT" (in oder draussen) akzeptiert und krampfhaft zwischen den binären Zugehörigkeitspolen nach einem Ausweg zur Erhaltung der eigenen Bedeutung sucht, wird auch aus jedem Glauben eine X-beliebige Glaubenswelt. Damit besteht dann auch die Gefahr, dass zwischen den Polen in einem Dunkelfeld nichts mehr erkennbar ist.

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Die Stellungnahme der Kirchenchefin hat die Bedeutung des tradierten Begriffs "abkanzeln" bei mir wieder lebhaft in Erinnerung gerufen. Wenn es auch keines Tröpfchens mehr bedurft hätte, wäre allein der verbale Schlag ins Gesicht der u. a. angeblich aufgestaut Zornigen und Winzigkeiten Übersehenden geeignet gewesen, ade zu sagen. Aber schon die Sylter Entscheidung und die nachfolgenden Begründungen der Nordkirche und mein Schriftverkehr mit der EKD haben ausgereicht, das zuständige Amtsgericht Mitte September mit meiner Austrittserklärung zu bemühen. Die rote Linie ist für mich persönlich jetzt eindeutig überschritten.

Ja Ja, der seidene Faden. Mit unzähligen Sprüchen und Vergleichen geübt, wir auch auch in diesem Promi "Sylter-Segen-Fall" mit einer virtuosen Verbal-Akrobatik rechts zu links und oben zu unten gemacht. The show must go on. Es ist angerichtet. Wohl bekomm es Euch.

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Die wirklich wichtige Frage ist, was hat wieviel gekostet, wieviele wollen künftig in Sylt und anderswo (Traumschiff, Zugspitze?) trotz Austritt gesegnet werden, was wurde gespendet und wie lassen sich nach diesem Probeelauf künftig noch besser GELB (bei ROT u. GRÜN ist das ja kein Problem mehr) und Politik mit einem nicht binären Zustand verbinden?

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Der Artikel von Annette Kurschus über die Kritik an der kirchlichen Trauung von Nichtmitgliedern, im Besonderen Christian Lindner und France Lehfeldt, möchte ich um einen Punkt erweitern. Im Artikel geht es ja auch um den finanziellen Aspekt: Kirchensteuer, Spenden, Nichtspenden und "der Geruch des Geldes". Wie wäre es, wenn die Kirche die Mitgliedschaft finanziell entkoppelt, sprich auf die Kirchensteuer verzichtet und sich auf Spenden konzentriert. Mehr Freiwilligkeit wäre auch hier förderlich, förderlich, um sich auf den wahren Kern einer Glaubensgemeinschaft zu besinnen. Kirchenaustritte können nicht mehr finanziell motiviert sein, die Kirchenleitung würde auf einen Blick erkennen, ob ihr Tun und Lassen im Sinne ihrer Mitglieder ist. Die Mitglieder und Nichtmitglieder könnten durch Spenden und Klingelbeutel gezielt Projekte und Apparat finanzieren oder eben auch nicht. Glauben und Finanzen wären transparent getrennt.

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Bei der Lindner-Trauung geht es weniger darum, ob eine Trauung von Konfessionslosen aus „Barmherzigkeit“ mit Kirchensteuermitteln oder durch angemessene Spende seitens der Betroffenen honoriert wird und sich im Übrigen auch Kirchenmitglieder zunehmend weniger kirchlich trauen lassen. Vielmehr steht zur Diskussion, ob eine mitgliedschaftlich organisierte Körperschaft ihre Dienstleistungen mit Außenstehenden teilen soll. Wenn – wie hier – die Kirchengemeinde von der Ausnahmeregelung (0.3-0,4% Trauungen ohne evangelische Partner seit 2015!) aus besonderem Anlass Gebrauch gemacht hat, wäre hierfür zumindest eine andere Form (z.B. Trauung in kleinstem Kreis mit anschließender „Show“) zu finden gewesen, aber das war ja gerade nicht gewollt,
wobei man sich damit keinen Gefallen getan hat.
Dr. Eberhard Keller

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Hallo Chrismon-Team,
gelegentlich lese ich Ihre Zeitschrift,weil sie Beilage der von mir abonnierten SZ ist.
Obwohl kein gläubiger Christ, sei mir folgende Anmerkung erlaubt:
Anscheinend hält Christian Linder die Kirche für eine Art Dienstleistungsanbieter. Wahrscheinlich wollte er keine Kirchensteuer mehr zahlen und ist deshalb ausgetreten. Bei dieser Betrachtungswiese muss man sich auch nicht schämen, wenn man gegen einen entsprechend großzügigen Obolus dann eine Einzelleistung in Anspruch nimmt. Das problematische an der Sache ist, dass so jemand unser aller Finanzminister ist.
Ich bin aus der (Katholischen) Kirche ausgetreten, weil mir der (damalige) Glaube an eine ewige Verdammnis als zutiefst unverhältnismäßig erschien. Da kann man dann niemals auf die Idee kommen, sich von einer solchen Gemeinschaft den „Segen“ für eine bedeutende Entscheidung im Leben zu holen. - Die ersparte Kirchensteuer wird durch Unterstützung von "Kindernothilfe", SOS-Kinderdorf" und "Ärzte ohne Grenzen" mehr als ausgeglichen.
mit freundlichen Grüßen
Helmut Knett

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In ihrem Kommentar "Trau, schau, wen" erwähnt Annette Kurschus die "binäre Unterscheidung von Mitgliedern und Nichtmitgliedern" und verweist auf die "wirklich wichtige Frage". Beides interessiert mich. Leider ist der Kommentar an dieser Stelle zu Ende, sodass ich ratlos zurückbleibe, was binär in diesem Zusammenhang bedeutet und wie die wirklich wichtige Frage lautet. Schön wäre natürlich auch eine Antwort. Ich rege daher einen weiteren Kommentar an, der dort ansetzt, wo dieser aufhört.

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- Christliche Trauung von Paaren -
Sehr geehrte Frau Kurschus,
eigentlich wollte ich diesen ganzen Schmunzes über dieses Lindner-Spektakel an mir vorübergehen lassen — nun hat mich aber doch interessiert, was Sie dazu zu sagen haben und ich habe Ihren Artikel — ich gebe zu: nicht vollständig — gelesen. Nicht vollständig deshalb, weil auch Sie zu meinem großen Bedauern das Für und Wider dieser Handlung auf Beitragszahlung ja oder nein reduzieren („… und dieses Paar in den Genuss einer Leistung kommen lässt, …). Nein, darum geht es ganz und gar nicht allein! Wenn ich Menschen höre, die ihrer Kirche den Rücken kehren, so liegt es nicht allein an der „Leistung“, die ab sofort nicht mehr erbracht wird, sondern es ist ein Weg, der zum Austritt führt, und diese Entscheidung ist nicht allein getragen von steuerlichen Entlastungen, sondern überwiegend von Lustlosigkeit, Ferne, „was soll ich da?“, „ich finde den Lieben Gott auch im Wald“,… Wenn jetzt dieser Herr Linder, oder wer auch immer, in diesem Zusammenhang wieder einmal den Begriff „Freiheit“ anführt, dann gähne ich!
Es wäre meines Erachtens die Frage zu stellen, warum der Weg aus der Kirche heraus gemacht wurde. Und wenn diese Entscheidung „frei“ getroffen wurde: gegen die Mitgliedschaft in der Kirche, dann sollte dieser freie Mensch auch so frei sein, ein Hochzeitsfest ohne eine Pfarrerin/einen Pfarrer hinzubekommen, und zu seiner Entscheidung stehen und sie auch vertreten.

„Eure Rede aber sei: Ja! Ja! Nein! Nein! Was darüber ist, ist von Übel“. Rumgewurschtel haben wir satt und genug in unserer Welt. Da möchte ich gerne ehrliche und klare Worte aus meiner Kirche hören.

Freundliche Grüße
Goda Höffner

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Sehr geehrte Frau Kurschus
In Ihrem Artikel zur Trauung von Christian Lindner im Magazin Chrismon rufen sie dazu auf, „mit kühlerem Kopf nachzudenken“, weil sich ja jetzt der „Dampf“ verzogen hätte. Und – machen gleich selbst gehörig Dampf: den Kirchenmitgliedern, die Ihnen zu diesem Thema geschrieben haben, unterstellen Sie Zorn, angestauten Frust, tiefsitzende Aggressionen und lang nagende Enttäuschungen. So fertigt man unliebsame Kritiker ab, wer unter dem Eindruck solch negativer Gefühle schreibt, kann ja nichts Sinnvolles schreiben. Aber nehmen wir mal an, Ihre bös formulierte Diagnose stimmt! Da sollte sich die Ratsvorsitzende der EKD doch fragen, was die Kirche zu dieser negativen Haltung beigetragen hat. Stattdessen regen Sie sich auf über die mediale Sensationslust, die diese Trauung begleitete. Wer war auf der kirchlichen Seite so naiv, dass man eine faire Berichterstattung über eine „schlichte“ Zeremonie erwartete?

Im Gegensatz dazu gehen Sie erstaunlich gelassen mit Herrn Lindner um. Es braucht aber schon eine ordentliche Portion Chuzpe oder Frechheit bei einem Paar mit diesem Bekanntheitsgrad, nach dem Kirchenaustritt sich an die Kirche zu erinnern, weil man deren Segen haben will. War vielleicht auch Herr Lindner so naiv, die mediale Reaktion auf diesen Segen zu unterschätzen?

Gott sei Dank (oder eher Luther sei Dank) ist die Trauung kein Sakrament, nichts Heiliges also. Aber ganz provokant gefragt: was bewirkt ein kirchlicher Segen bei Menschen, die der Kirche den Rücken gekehrt haben und offenbar das auch so gut finden? Da hätte mich sehr interessiert, was die wissenschaftliche Theologie dazu sagt. Hat sich jemand über den kirchlichen Segen habilitiert? Bitte melden!

Zum Schluss erwähnen Sie den Entschluss der Nordkirche, sich mehr um Menschen zu kümmern, die sich der Kirche entfremdet haben und die damit nach Ihrer Einschätzung einer wirklich wichtigen Frage nachgeht. Ich empfehle, sich zuerst denen zu widmen, bei denen Zorn, angestauter Frust, tiefsitzende Aggression und Enttäuschung im Verhältnis zur Kirche da sind. Das werden ganz überwiegend Kirchenmitglieder sein - aber die wollen noch was von der Kirche. Es gibt viel zu tun!!

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Braun

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Sehr geehrte Frau Kurschus,
eigentlich wollte ich die „Causa Lindner“ vergessen – aber Ihr Beitrag hat leider das Gegenteil erzeugt.
Über die private Eheschließung bzw. Hochzeit des Ehepaares Lindner habe ich mich sehr gefreut. Über die Rolle, die die Evangelisch-Luth. Kirche hier spielte, habe ich mich – wie viele andere - maßlos geärgert.
Das hätte die katholische Kirche, die unter den gleichen Problemen wie wir – hier ihr letzter Absatz in ihrem Beitrag auf Seite 8 - zurecht vehement abgelehnt. Es ist nicht die „zahlenmäßige Winzigkeit des Problems“ – sondern die generelle Frage, wofür sich die Evang. Luth. Kirche noch weiter hergibt und wofür sie steht und wofür sie eben nicht steht.

Generell: Es geht mir hier nicht um das „liebe Geld“ und die Kirchensteuer. Das zweite grundlegende Problem (weiterhin sinkende kirchliche Trauungsquote) und damit der weitere Rückgang der Volkskirchen zu Minderheitskirchen lässt sich leider nicht in einem Absatz abhandeln lassen.
Konkret: Zwei Menschen, die sich bewusst von der Kirche getrennt haben, die mit Glauben, Bibel und Jesus bewusst keinerlei Bezug haben wollen, die können- ja die sollen – oder noch besser müssen - lieber den „kommerziellen privaten Dienstleister“ engagieren und bezahlen.

Das dient der Klarheit und Wahrheit unseres Glaubens und damit letztlich unserer Kirche.

Besten Gruß aus Augsburg
Ihr Wolfgang Leiner

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Wenn Frau Präses Kurschus die "Lindner-Trauung" In der Keitumer Kirche als "zahlenmäßige Winzigkeit" der so vorkommenden Fälle
betrachtet und die Größe der Aufregung ihr dagegen unverhältnismäßig erscheint, so ist das schon sehr bedenklich, zumal in der Kirche
ein Herr Sloterdijk sprechen durfte, der der sich bisher als ausgemachter Kirchenfeind und Christusverhöhner hervorgetan hat, was Herrn
Lindner nicht unbekannt gewesen sein dürfte. Das hat Frau Kurschus nun wohl auch als übersehrbar erachtet. Kann Frau Kurschus nicht erkennen, dass Kirche sich selbst zur Kulisse herabwürdigt wie Margot Käßmann zu Recht feststellt und zum Markt der Möglichkeiten, auf dem alles möglich ist?
Wieso dann noch Kirchenmitglied sein und Kirchensteuer zahlen? Hat Frau Kurschus vergessen, wer ihre ordentliche Besoldung ermöglicht?
Dr. Robert Fischer, Oberlandeskirchenrat i.R.

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Liebe Frau Ott,
die Überschrift von Frau Kurschus läßt hoffen, aber der Kommentar ist eine einzige Enttäuschung, weil er nur Nebelbomben wirft. Es geht ausschließlich um die Frage, warum die Kirche ein Paar traut, das sich nicht zum christlichen Glauben bekennt, aus der Kirche ausgetreten ist und beide sich als Atheisten sehen.
Dass die Kirche eine solche Show zu ihren Lasten zuläßt und dabei mitspielt, ist schlicht unbegreiflich. In meinen Augen auch eine Form der Gotteslästerung. Das Paar möge Hochzeit feiern in Saus und Braus, aber nicht mit einem christlichen Segen.
Wie kann sich die ev. Kirche nur so mißbrauchen lassen? Unbegreiflich und die Aufregung mehr als berechtigt.
Das allein, verehrte Frau Kuschus, ist das Thema. Der Hinweis auf die Statistik ist völlig irrelevant, lenkt vom Thema ab und ist ein untauglicher Versuch der Verharmlosung.
Die Kirche hat auch noch viele andere Sorgen, aber hier geht es nur um eine klare Haltung zu diesem Sachverhalt und die fehlt - leider.
Warum noch in der Kirche bleiben, wenn selbst Atheisten gesegnet werden?
Heinrich Alt

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Sehr geehrte Frau Kurschus,
am 1.8.22 bin ich 65 Jahre nach meiner Taufe und ca. 50 Jahre nach meiner Konfirmation und Zahlung eines 6-stelligen Betrages an Kirchensteuern aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Eigentlich hätte ich erwartet, dass sich irgendjemand aus der Kirche für die Gründe interessiert. Dies war nicht der Fall und da es schön zu ihrem Artikel passt, möchte ich diese jetzt mit Ihnen teilen.
Ja, es war die kirchliche Trauung auf Sylt. Dabei geht es mir aber nicht um die Person eines Promis. Wenn ich Sie richtig in den 2 recht kompliziert geschriebenen letzten Absätzen verstehe, gibt es 4 Promille gleichartiger Trauungen. Für mich 4 Promille zu viel. Ich finde es grundsätzlich falsch, wenn man ein Gotteshaus zu einem Veranstaltungsobjekt herabwürdigt. Wenn dabei noch Spenden fließen sollten, erinnert es mich, ohne Bibelfest zu sein, an das Gleichnis der Pharisäer, die ihren Handel im Tempel betreiben.
Unmöglich fand ich danach den Umgang der evangelischen Kirche mit dem Vorgang, Während Frau Käsmann sich aus meiner Sicht noch richtig geäußert hat, wird ihr von hoher Stelle widersprochen, da sie beim Traugespräch nicht dabei war. Was soll denn da besprochen worden sein, was die Einschätzung ändert? Alles was man sich vorstellen kann, macht die Sache nur noch schlimmer. Nein, es war einfach der Versuch die Thematik mal wieder (das kann Kirche gut) von sich abgleiten zu lassen und genau das Gleiche empfinde ich nun bei Ihrem Artikel. Sie bauen erst den Rahmen auf, der ja das Ganze nur so hochgespielt hat, wie Medien, Politiker usw. Dass da das Traupaar mächtig zu beigetragen hat und es ja so wollte (ganz im Sinne von Jesus) verschwiegen Sie. Nachdem Sie damit den Fehltritt von ihrer Kirche weggeschoben haben und auf alle verteilt haben, wischen Sie es in den letzten 2 Absätzen ganz vom Tisch: das sind ja nur ganz wenige und "Gibt es noch etwas jenseits der binären Unterscheidung von Mitgliedern und Nichtmitgliedern? Das ist die eigentliche, die wirklich wichtige Frage." Nein, das ist sie nicht! Sie sollten sich diesem Fehltritt der Kirche stellen und Reue zeigen. Vielleicht schafft das ja verlorenes Vertrauen wieder zurück.
Mit freundlichen Grüßen
Ein schwer enttäuschtes Ex-Mitglied (auch ein interessanter Ausdruck),
Jörg Baerbock
Pattensen

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Sehr geehrte Frau Kurschus
Ihr Artikel zu Lindners Hochzeit hat mein Interesse geweckt , aber leider bin ich mit dem Inhalt nicht schlauer geworden. Ich hab keinerlei Problem mit kirchlichen Veranstaltungen für Nichtmitglieder. Finde es auch gut , vielleicht findet auf diesen Weg ein Mensch zurück zum Glauben. Aber ich hoffe, und erwarte , dass ein Nichtmitglied dann für diese Leistung eine entsprechende „ Gebühr“ entrichtet.
Dazu haben sie in ihrem Artikel eine sehr undifferenzierte Aussage getroffen.
Überall sonst muss ich in einem Verein eine höhere Gebühr entrichten als ein Mitglied. Warum in der Kirche nicht?
Ich glaube wenn hier eine klare Linie festgelegt wird gibt es keine Verstimmungen.
So ist es überall im Leben und beim Tod(Beerdigung) Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Günthert, München

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Sehr geehrte Damen und Herren,
über die Frage, ob man einem Paar, das aus der Kirche ausgetreten ist, den kirchlichen Segen geben kann oder ihn zu verweigern, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Wenn das Ehepaar Lindner dieses als kleine Zeremonie im engsten Familienkreis gemacht hätte, hätte ich es den beiden noch abgekauft, dass sie es ernst gemeint hätten.
Aber die Trauung der Lindners in Sylt ist zu einem „Event“ für die große Öffentlichkeit ausgeartet und die Kirche hat sich ohne Not zu einem wesentlichen Bestandteil diese „Events“ gemacht.
Sie verfehlt damit ihre eigentliche Aufgabe und droht zu einer „Event Location“ zu verkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele ten Haaf, Montabaur

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Sehr geehrte Frau Kurschus,
Ihre Beiträge sind immer fundiert, umso mehr wundere ich mich über Ihren Artikel zur Trauung von Herrn Lindner.
Vielleicht hat es Sie genervt, dass dieses „ Event „ solche Beachtung fand. Da bin ich vollkommen d‘accord mit Ihnen. Deshalb bezieht sich weder dieser Text noch mein , ja Ärger, auf diese Hochzeit.
Dass ein Seelsorger Beistand gibt- quasi für jeden - sollte erwartbar sein. Aber eine beliebigkeit von Verträgen, von Zusammenschlüssen, bedeutete das Ende dieser.
Die Kirche hat Austritte zu verkraften, die eine Gefährdung darstellen, also sollten alle Anstrengungen unternommen werden, das zu stoppen und Rekrutierungen das Ziel sein.
Es ist ein Zeichen unserer Zeit alles, wirklich alles, „ mitzunehmen „ , was möglich ist ( besser gesagt, eigentlich eben nicht möglich ist ohne entsprechender Engagement). Und, auffällig, besonders viele von diesen Zeitgenossen leben in eher privilegierten Verhältnissen.
Die christliche Kultur bildet für fast alle Bürger ein wesentliches Element, was bedeutet, es wird in Anspruch genommen ( Orgel Konzerte, Kirchen Architektur, etc), Sie brauchen keine Erklärung. Da scheint mir, dass die Kirche zu nachlässig mit Aufklärung ist.
Weshalb vor einer Trauung, die mir kirchlich wichtig ist, nicht wieder eintreten mit der Bindung über 10 Jahre bzw Nachzahlung für die letzten 10?
Klar, es ist ein Alarm- oder Signal Zeichen, wenn viele Mitglieder auf die kirchliche Trauung verzichten. Aber, 1. vermischen Sie unzulässigerweise hier die Probleme und 2 . verschärfen Sie diese durch Ihre Haltung.
In diesen Problemkreisen stecken derart viele Aspekte, dass ich diese jetzt nicht skizzieren kann, hoffe jedoch, Sie verstehen die Einwände.
Beste Grüße
Sabine Heuber, Hannover

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Sehr geehrte Damen und Herren,
„Aber irgendwann muss auch Schluss sein mit der Aufregung.“ Eine Ratsvorsitzende, ein Wort.
Und das klingt nach Beschwichtigen anstatt offener Debatte in der Kirche der Reformation.
Nicht einmal der um Offenheit bemühte Papst hätte gewagt, ein solches Machtwort zu einem Kirchenskandal auszusprechen.
Dass er einer ist, liegt an den Kirchenverantwortlichen. Es lag doch bar auf der Hand, dass die beliebte Sylter Kirche als Traumkulisse für eine glamouröse Traumhochzeit eines kirchenfernen Traumpaars herhalten sollte. Eine ihrer sakramentalen Bedeutung bewusste Eheschließung unter dem Zeichen des Kreuzes, des Lammes Gottes, Christus, konnte nicht im Ernst die Intention von zwei erklärtermaßen der Kirche Distanzierten sein. Und alleine darin hätte die Wirkkraft dieses heiligen Sakraments gelegen, der Trauung als bekenntnistreue Glieder der Kirche in der Mitte der „Versammlung der Gläubigen“, wie sie Luther als „Kirche“ definierte. Und die sich als solche nun vom falschen Schein pseudochristlichen Wollens missbraucht sieht.
Darin liegt auch das „echte Problem“, nämlich der Kirchenoberen, diesen Skandal in gewohnter Weise herunterzuspielen und zu verdrängen. Was nur noch mehr Verdruss unter den Kirchenmitgliedern und weitere Austritte aus der Kirche bewirkt. Wenn es keine „Aufregung“ in der Kirche des Aufstands und der Erregung gegen die einstmals römisch-päpstliche Bevormundung mehr geben darf, kann sie als in der Nachfolge Luthers stehende Kirche dichtmachen. So weit mit kühlem Kopf nachgedacht.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Spellenberg
Worpswede

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„Aber irgendwann muss auch Schluss sein mit der Aufregung“, fordert die Verfasserin dieser Kolumne. Bei Formulierungen dieser Art ist höchste Vorsicht geboten. Oft sollen damit unliebsame Diskussionen „abgewürgt“ werden.
Christian Lindners Trauung auf Sylt war bewusst als öffentlichkeitswirksames und mediales Ereignis angelegt. Warum die evangelische Kirche hier „mitgespielt“ hat, ist zweifelsohne eine wichtige Frage. Die Autorin versucht - statt einer Antwort - diese Frage mit Abschweifungen in allgemeine kirchliche Fragen zu umgehen, zu beschönigen. Das es Probleme wie die angeführten in der evangelische Kirche gibt, ist unbestritten. Nun kommt leider ein weiteres hinzu.
Werner Koschorreck, Essen

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Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich mein Apo der Zeitschrift christmon zum nächsten möglichen Termin kündigen.
Meine Gründe:
Sie veröffentlichen zur Trauung Christian Lindner zwei Artikel, einmal die Stellungnahme von Annette Kurschus und zum Zweiten nachgefragt Christian Lindner.
Ja, ich gehöre zu den Aufgebrachten. Nachdem Frau Koschus auch meine Gefühle dargelegt hat, „befiehlt“ sie irgendwann das Schluss sein muss. Sie belehrt mich, dass ich ja Ohren habe zum Hören, also längst wissen müsste, dass Trauungen auch ohne Kirchenmitgliedschaft möglich sind. Will sie mir jetzt ein schlechtes Gewissen einjagen wegen meiner rückständigen, wenig christlichen Ansichten? Und jetzt wird aus der Trauung eine Erprobungsphase. Dabei kommen der Ort und die Art der Erprobung nicht zur Sprache. Der besondere Ort und all das Drumherum werden unter den Tisch fallen gelassen. Da hätte ich mir doch auch das Urteil von Frau Margot Käßmann hierher gewünscht, einfach auch noch eine andere Meinung. Oder untersagt das Frau Koschus? Ich bleibe dabei, die Trauung war ein Event der besonderen Art mit Hilfe der evangelischen Kirche. Eine ernst gemeinte Trauung hätte an einem unbedeutenden Ort stattfinden können. Dann hätte auch Herr Lindner meine Achtung gehabt. So war es ein Schauspiel und das wird von Frau Koschus verteidigt als Erprobung und der Leser ermahnt jetzt Schluss zu machen. Deshalb glaube ich auch Herrn Lindner nicht. Jemand, der den Segen Gottes haben will, braucht nicht diesen pompösen Rahmen. Da hätte sich ein Pfarrhaus oder eine sonstige, einfache Umgebung als richtig gezeigt. Ich hoffe es kommen jetzt viele, einfache Menschen auf die Idee auch auf Sylt die Trauung in der Erprobung zu erhalten. Die dürfen doch jetzt Alle, oder?
Sonst gibt es keine Stellungnahme hier. Eine sehr einseitige Sicht der Dinge. Es spricht nicht für breite Meinungsfreiheit dieser Zeitschrift und ihrer Leitung. Ich will sie unter dieser Führung nicht mehr lesen.
Mit freundlichem Gruß
Christel Schitkowski