Wie sieht ein Halleluja aus, und wie hört es sich an? Das hebräische Verb "hallel" ist lautmalerisch, ähnlich wie das deutsche Wort "jodeln". Es imitiert klanglich die trällernde Stimme, die beim Ausstoßen eines sehr hohen Tones an die Kehle schlägt. So begrüßen die Frauen im Orient heute noch die Braut und den Bräutigam beim Eintritt in den Festsaal – und im alten Orient auch Gottheiten und Könige, wenn sie bei Prozessionen erschienen. "Hallelu" ist die Befehlsform im Plural und "Ja" die Abkürzung für den Gottes- namen Jahwe. Es ist die Aufforderung "trällert" oder "jodelt für Jahwe."
Thomas Staubli
Die Kehle hat mit allem Wichtigen, was den Menschen ausmacht, zu tun: mit Atem, Sprache, Hunger und Durst. An den meisten Stellen der Bibel bedeutet das Wort "Kehle" (Hebräisch: "nefesch") zugleich auch Seele, also das, was nach Luft, Kommunikation, Brot und Wasser, kurz, nach Leben lechzt. Entsprechend übersetzte Martin Luther auch diesen Vers: "Lobe den Herrn, meine Seele!"
Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!