chrismon: Sie machen Erbschafts-Fundraising, besorgen also Geld für den Naturschutz über Testamentsspenden. Ist das nicht anrüchig?
Lisa Tembrink-Sorino: Immer mehr Menschen wollen an gemeinnützige Organisationen vererben, und wir begleiten diese Menschen beim Erstellen ihres Testaments. Daran kann ich nichts Anrüchiges erkennen.
Was sind das für Menschen, die gemeinnützig vererben wollen?
Bisher waren es viele kinderlose Menschen, aber wir werden nun immer öfter von Menschen als Erben eingesetzt, die Kinder haben. Die Menschen werden älter, manche haben selbst geerbt, die Kinder sind gut gestellt, verdienen vielleicht sogar mehr als man selbst, manche Kinder sind selbst schon rentennah. Da sagen sich die Menschen: Die Kinder bekommen nur den Pflichtteil, ich möchte lieber noch mal die Organisation bedenken, der ich schon so lang verbunden bin. Die Bereitschaft zum gemeinnützigen Testieren nimmt zu, aber es scheitert oft an der Umsetzung. Deswegen erklären wir, wie man ein Testament macht und dass das eigentlich gar nicht so schlimm ist.
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Viele gemeinnützige Organisationen haben extra Ansprechpersonen für Menschen, die eine Spende per Testament erwägen. Einige bieten außerdem auf gemeinsamen Portalen Vorträge, Videos, Broschüren, Adressen zum Thema, etwa das "Nachlass-Portal" von rund 30 Organisationen oder die Initiative "Was bleibt" von Diakonischen Werken und zwölf evangelischen Landeskirchen; ebenso "Mein Erbe tut Gutes".