Wir sollten aufhören, uns etwas vorzumachen. Die Tatsache, dass Migranten auf der Balkanroute in Bosnien stecken bleiben, hindert andere nicht daran, sich weiterhin von Griechenland in Richtung Italien, Österreich und Deutschland aufzumachen. Zwar gelangen nur Einzelne unbemerkt an ihr Ziel, wo sie dann untertauchen. Keine Grenze ist absolut dicht. Aber diese wenigen lassen viele hoffen, sie könnten es ebenso schaffen. Die Abschreckung funktioniert nicht.
Burkhard Weitz
Im Gegenteil: Die Zahl derer, die in Bosnien festhängen, steigt und steigt. Die Aufnahmelager dort sind überlaufen. Camp Lipa nahe der kroatischen Grenze ist im Dezember abgebrannt. Bis heute ist kein gleichwertiger Ersatz da. Migranten hausen in Wäldern, in leerstehenden Gebäuden, suchen am Rande von Siedlungen nach Essen, Kleidung, Schutz vor Nässe und Kälte. Wer den Grenzübertritt wagt, den drängen kroatische Grenzbeamte zurück. Solche "Pushbacks" sind illegal.
Die EU überweist dafür jährlich 20 Millionen Euro an den EU-Beitrittskandidaten Bosnien. Doch Bürgermeister klagen, das Geld komme bei ihnen nicht an. Zuständigkeiten zwischen Zentralregierung und Kantonen sind unklar. Lange haben bosnische Privatleute den Migranten vorbildlich geholfen. Nun wächst der Unmut.
Wegschauen verschlimmert die Lage
Migration lässt sich weder durch Härte noch durch Weggucken stoppen. Niemandem ist geholfen, wenn überforderte kroatische Polizisten Pakistanis mit Knüppeln schlagen, ihre Habseligkeiten verbrennen und sie gesetzeswidrig zurückdrängen, wenn Migranten in leerstehende Häuser einbrechen und bosnische Anwohner verängstigen, wenn Hilfsgelder in bosnischen Verwaltungen verschwinden, wenn die EU Länder wie Bosnien und Griechenland im Stich lässt.
Solange die EU nicht weiß, wie sie die Migration kanalisieren soll, muss sie den Weg des geringsten Übels gehen – und das wäre der menschlichere Weg.
Es fiele in Deutschland kaum auf, wenn nicht nur die im Herbst angekündigten 1553 Migranten aus Griechenland, sondern bis zu 10 000 auch aus Bosnien auf bereitwillige Kommunen verteilt würden. Ähnliches hatte "Die Linke" vergangenen Sommer gefordert. Selbst in der Corona-Krise kann Deutschland das stemmen. Leider mangelt es an entschlossenen Politikern.
" Stemmen " oder " schaffen " ?
Statt Geld wäre auch konkrete Hilfe oder Unterstützung möglich gewesen, in Form von Nahrungsmitteln, Medikamenten und ähnlichem.
Menschlichkeit ist ein sehr dehnbarer Begriff.
Auch Ignoranz führt dazu, dass es mitunter unmenschlich zugeht.
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Tatsächlich eine Lösung?
Die Sachspenden werden von den Kriegsherren abgefangen und teuer an die verkauft, die sie eigentlich bekommen sollten. Wer Kontakt mit dem Westen oder den Hilfsorganisationen hat, muß sich rechtfertigen und wird geschröpft. Ein Brunnen wurde gebohrt. Dann kam der "Boss", stellte Wachen auf und verlangte Geld für das Wasser. Diese "Kultur" muss verändert werden. Wir können uns die Boshaftigkeit anderer Kulturen gar nicht vorstellen. Folglich müssen sich die Kulturen aus eigener Kraft verändern. Das "C" mit dem Inhalt der christlichen Nächstenliebe, ist leider sehr relativ und manchmal auch kontraproduktiv. Auch unsere Kleiderspenden haben zum Geschäft und dem Niedergang der dortigen Textilhersteller geführt. Geld und Spenden helfen zwar im Moment, verändern aber nicht die Zukunft. Das geht nur durch Zeit und Bildung. Wie bei uns von ca. 1400 bis heute.
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Wer verändert die Welt?
Falsch, Bosnien läßt sich selbst im Stich. Wenn eine Bevölkerung selbst nicht in der Lage ist, sein Herr zu werden um sich von Seinesgleichen zu befreien, ist die UN gefordert. Mit demokratischen Mitteln ist dem Problem nicht beizukommen. Denn ein Diktator wird Polizei und Heer gut bezahlen oder läßt sie marodieren. Parieren sie nicht, geht es ihnen genauso schlecht oder der Tod wie den Anderen. 1 Gewehr hält 1000de im Schach.. Wurden dann noch verschiedene Sprachen und Ethnien zusammen gewürfelt, ist das Chaos vorprogrammiert. Und schon droht das nächste Problem oder ein Bürgerkrieg. Irgendein Staat wird zudem auch aus der Diktatur des Anderen seine Vorteile ziehen und nicht einverstanden sein. Das Veto oder eine größere Eskalation ist unweigerlich die Folge. Hilft dagegen Bildung? Ja, wenn sie denn von den kulturellen Hintergründen zugelassen und nicht mißbraucht wird. Es gibt nur eine Lösung, das ist die Zeit und die Lösung von fesselnden kulturellen Zwängen. Und entscheidend auch Bill Gates! Wieso? So schnell wie Afrika, Asien und andere Länder mit dem Wunsch nach Handy und PC, Sprache, Schreiben und Lesen gelernt haben, hätte es keine ihrer Regierungen geschafft. Denn diese Fähigkeiten braucht man zwingend für die Bedienung der Geräte. Die Folgen sind dann zwingend, denn die Horizonte weiten sich, die Lügen der Despoten werden offenbar und die höhere Gesellschaft wird zunehmen abhängiger von denen, die ihre neugewonnene Bildung überragend nutzen. Auch im Orient zu besichtigen. Denn dort sind häufig die Frauen besser gebildet als die Männer und ihr eigener Motor zur Veränderung. Hierfür ist die Zeit der magische Faktor. Wie war das noch bei uns und weltweit mit der Buchdruckkunst und Luthers Bibel? Wie sich doch die Bilder gleichen.
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