Symbole der Bibel - Chanukka 
und das Schweine-Tabu
Chanukka 
und das Schweine-Tabu
Stiftung Bibel + Orient
Chanukka und das Schweine-Tabu
Der Prophet Daniel schimpft über ein Schweineopfer: "Gräuel der Verwüstung" nennt er es. Seither ist Schweinefleisch Tabu.
Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger
10.12.2019

"Und seine Heere kommen und entweihen Heiligtum und Burg und schaffen das täg­liche ­Opfer ab und stellen das Gräuel­bild der Verwüstung auf." (Daniel 11,31) Chanukka, das jüdische Parallel­fest zu Weihnachten, erinnert an ein Wunder: Der Tempel wird geschändet und muss wieder eingeweiht werden. Trotz Ölknappheit leuchtet das Tempellicht acht Tage lang. Zu Chanukka entzünden Juden in Er­innerung daran acht Kerzen.

Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger

Thomas Staubli

Thomas Staubli erforscht ­biblische ­Bild­symbolik an der ­Universität ­Fribourg.

Wie es zur Tempelschändung kam? Die Nachfolger Alexanders des Großen beherrschten damals den Orient. Sie hellenisierten örtliche Kulte, auch den jüdischen: König Antiochus IV. Epiphanes errichtete einen Altar im Jerusalemer Tempel und brachte Opfer dar, Schweine. Für die Judäer waren Änderungen im Kult ein Sakrileg: Schweineopfer gingen gar nicht. Der Prophet Daniel wollte nicht mal das Wort "Schwein" gebrauchen und nannte das Opfer des Antiochus ein "Gräuelbild der Verwüs­tung". – Vor Antiochus’ Opfer war es für Juden nicht üblich, Schweinefleisch zu ­essen. Seither ist es für sie ein Tabu.

Bibelzitat

"Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und das Gräuelbild der Verwüstung aufstellen."

Daniel 11,31

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