"Und seine Heere kommen und entweihen Heiligtum und Burg und schaffen das tägliche Opfer ab und stellen das Gräuelbild der Verwüstung auf." (Daniel 11,31) Chanukka, das jüdische Parallelfest zu Weihnachten, erinnert an ein Wunder: Der Tempel wird geschändet und muss wieder eingeweiht werden. Trotz Ölknappheit leuchtet das Tempellicht acht Tage lang. Zu Chanukka entzünden Juden in Erinnerung daran acht Kerzen.
Thomas Staubli
Wie es zur Tempelschändung kam? Die Nachfolger Alexanders des Großen beherrschten damals den Orient. Sie hellenisierten örtliche Kulte, auch den jüdischen: König Antiochus IV. Epiphanes errichtete einen Altar im Jerusalemer Tempel und brachte Opfer dar, Schweine. Für die Judäer waren Änderungen im Kult ein Sakrileg: Schweineopfer gingen gar nicht. Der Prophet Daniel wollte nicht mal das Wort "Schwein" gebrauchen und nannte das Opfer des Antiochus ein "Gräuelbild der Verwüstung". – Vor Antiochus’ Opfer war es für Juden nicht üblich, Schweinefleisch zu essen. Seither ist es für sie ein Tabu.
"Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tägliche Opfer abschaffen und das Gräuelbild der Verwüstung aufstellen."
Daniel 11,31