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Karl-Heinz Ott: Die Heilung von Luzon
Drei Paare aus Deutschland machen sich auf, um auf der philippinischen Insel Luzon ihrem Leben eine neue Wendung zu geben. Jung sind sie nicht mehr, doch nicht alt genug, um allen Wünschen abzuschwören. Es ist keine Vergnügungsreise, kein Trip, um im Spirituellen sein Heil zu suchen.
Für drei von ihnen ist die Karwoche im Ocean Beach Resort eine letzte Chance. Sie sind schwer erkrankt und hoffen, von der Schulmedizin maßlos enttäuscht, von einem Wunderheiler vor dem drohenden Tod errettet zu werden. Ott beschreibt eine Ausnahmewoche voller Sehnsucht und Scharlatanerie, eine Woche, in der alle Konstellationen durcheinandergeraten.
Hermann Hesse: Kurgast
Mit überschaubareren Problemen hatte Hermann Hesse zu kämpfen, als er sich 1923 erstmals zur Kur ins schweizerische Baden aufmachte. Von Ischias und Rheumatismus geplagt, sieht sich der Mittvierziger von sonderbaren Leidensgenossen – darunter ein ihm auf die Nerven gehendes holländisches Paar – umgeben, die bei Tisch kräftig zulangen, unbelastet von den ärztlichen Ratschlägen.
Mit subtiler Beobachtungsgabe und kräftiger Ironie zeigt Hesse in seinen vor hundert Jahren erstmals erschienenen Aufzeichnungen, was mit Menschen geschieht, wenn sie plötzlich zu Kurgästen werden. Kein Wunder, dass "Zauberberg"-Autor Thomas Mann dieses Buch sehr mochte – ein Buch, das nun, von Hesses Urenkelin Karin Widmer illustriert, aufs Feinste neu aufgelegt wurde.
Karl-Heinz Ott: Die Heilung von Luzon. Hanser. 336 Seiten, 26 Euro.
Hermann Hesse: Kurgast. Illustr.: Karin Widmer. Officina Ludi. 144 Seiten, 24,80 Euro.



