Brustkrebs
Danke, Schwiegereltern
Die Hamburger Fotografin Pia Pritzel, 38, hat Brustkrebs – und erzählt hier jeden Dienstag in ihrer Bildserie, wie es ihr gerade geht
Während der Chemotherapie sind Pias Schwiegereltern bei der Familie eingezogen. Sie kochen, backen, kümmern sich um das Kind – und halten den Alltag zusammen, wenn alles andere wackelt
Pia Pritzel
Im Gartenprivat
23.12.2025
2Min

In der ersten Folge der Serie stellt sich Pia vor. Lesen Sie hier.

Alle weiteren Folgen finden Sie auf dieser Themenseite.

Wenn ich mir was wünschen könnte, dann dass alle so großartige Menschen in ihrem Leben haben wie meine Schwiegereltern. Denn sie schenken Liebe, bedingungslos. Nach meiner Brustkrebsdiagnose sind sie bei uns eingezogen und haben uns unterstützt, wo sie nur konnten.

Wenn ich mich nach einer Angst durchzechten Nacht aus dem Bett schäle, ins Wohnzimmer schlurfe, mich frage, wie ich diesen Tag schaffen soll, da hat Opa Peter schon längst frischen Kaffee gekocht und lächelt mich warm an. Oma Waldi liest Zeitung und klärt mich über die aktuellen Tagesthemen auf. Der Mix aus Herzlichkeit und Alltäglichkeit lässt mich in eine warme Sicherheit und Normalität eintauchen.

Im Gartenprivat

Pia Pritzel

Pia Pritzel, geboren 1987, ist Mutter und Fotografin aus Hamburg. Sie ist an Brustkrebs erkrankt und erzählt hier und als @pia_pritzel auf Instagram von Diagnose, Behandlung, Heilung, von Schönem und von Schrecklichem. Die meisten Fotos ihrer Serie "Cancer me softly" sind von ihr selbst gemacht, analog.

Plätzchen backen, einen Adventskalender organisieren, Schokopudding kochen, Geschichten erzählen und einen Adventskranz binden: Oma Waldi kümmert sich mit Hingabe um alle liebevollen Details für unsere Tochter.

An Tagen, an denen ich zu schwach von der Chemotherapie bin, holen meine Schwiegereltern meine Tochter von der Kita ab und gehen mit ihr auf den Spielplatz.

Jeden Tag kümmert sich Opa Peter um unsere Verpflegung und zaubert uns das leckerste Essen auf den Tisch: Spinatgnocchi, Spätzle, Schnitzel und Kartoffelpuffer. Das gemeinsame Essen stärkt nicht nur unsere Körper, sondern auch unsere Seelen.

Wenn es mir nicht gut geht und ich denke, es geht nicht mehr weiter, dann haben sie Verständnis. Trocknen meine Tränen. Opa Peter stellt mir eine liebevoll geschmierte Stulle hin und Oma Waldi legt ihren Arm um mich. Schon geht es mir besser.

Meine Schwiegereltern haben mich und meine Familie durch die Zeit meiner Chemotherapie getragen. Und das mit Hingabe und Selbstlosigkeit. Eine Zeit, die alles andere als einfach war, haben sie mit Momenten bestückt, die uns sehr gut in Erinnerung bleiben werden. Jetzt, an Weihnachten, ist Zeit, um danke zu sagen.

Danke Peter und Waldi, dass es euch gibt.

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