Vegane Gerichte sind meist gesünder und bei Hitze leichter zu verdauen als ein Schweinenackensteak mit Kräuterbutter. Doch wie sieht es beim Geschmack aus? Und wie aufwendig ist die Zubereitung? Die Redaktion (darunter auch Flexitarier*innen und ein bekennender Fleischesser) hat sieben vegane Speisen getestet. Zubereitet wurde alles auf dem Grill. Dann ging es ans Testessen.
Bewertung:
1Stern: Bisschen langweilig
2 Sterne: Schmeckt okay
3 Sterne: Richtig lecker, gerne mehr davon!
4 Sterne: Zum Teller ablecken
5 Sterne: Besser als jedes Fleisch!
Kräuterseitling-Burger
Kräuterseitlinge der Länge nach halbieren, marinieren und drei Stunden ziehen lassen (alternativ: Portobello-Pilze). Für die Marinade Olivenöl, Kräuteressig, Zwiebel, Frühlingszwiebel, Knoblauch, Pfeffer, Salz und etwas Agavensirup vermischen. Gegrilltes Laugen-Brioche-Brötchen mit Baby-Blattspinat, roter Zwiebel und Pilzen belegen. Ketchup drauf, und statt Mayo lieber Cashewnuss-Mus auf den heißen Pilzen schmelzen lassen.
Urteil: Besser als jeder Fleischburger! Die Pilze schmecken intensiv nussig, die Cashewcreme gibt eine besondere Note. Auch wenn zwei Kritiker sich lieber Sesammus gewünscht hätten. Ein anderer beschwert sich über eine zu dicke Pilzhälfte, die zäh zu kauen ist. Das nächste Mal also dünner schneiden. Die Gesamtwertung ist trotzdem eindeutig. 5 Sterne
Papayaspieß
Papaya schälen und in mundgerechte Stücke schneiden. Mit roter Zwiebel und Paprika aufspießen und mindestens zwei Stunden in einer Marinade ziehen lassen. Für die Marinade Agavensirup, Olivenöl, Zitrone, Pfeffer, Salz, Zwiebelstückchen und rauchiges Paprikapulver verrühren. Auf einer Grillschale mindestens 15 Minuten brutzeln lassen, damit der Agavensirup karamellisiert und die Papaya dunkel färbt.
Urteil: Die Papaya schmeckt trotz der süß-zwiebeligen Marinade überraschend fad. Jeder isst seinen Spieß zwar auf, daran ist aber nur der Hunger schuld. Immerhin ist es leicht zu machen, nur die Zeit fürs Marinieren muss eingeplant werden. Nächstes Mal nehmen wir statt Papaya eine Jackfrucht – die kommt auch dem Fleischgeschmack näher! 2 Sterne
Karotten-Hotdogs
Karotten schälen und sieben Minuten in Salzwasser vorkochen. Sie soll bissfest sein, auf keinen Fall matschig-weich. Auf dem Grill bekommt sie innerhalb von zehn Minuten die typischen Roststreifen und eine angenehme Rauchnote. Dann geht es ratzfatz: Hotdog-Brötchen auf, Senf, Ketchup und Röstzwiebeln auf die Karotte und reinbeißen.
Urteil: Alle waren sehr skeptisch! Alle sind sehr begeistert! Die Karotte wäre glatt als Wurst durchgegangen. Für einen Hotdog richtig gut. Nur süßsaures Gurken-Relish würde es noch besser machen. 4 Sterne
Gegrillte Wassermelone
Zwei Zentimeter dicke Melonenscheiben wenige Minuten von jeder Seite grillen, danach pfeffern und salzen, etwas veganen Feta und frische Minzblätter drüberstreuen. Fertig!
Urteil: Die Melone verliert durch das Grillen Wasser und wird angenehm bissfest. Die Minze sorgt für eine erfrischende Note. Schmeckt den meisten überraschend gut – nur eine Kritikerin wird mit den gegrillten Melonen gar nicht warm. 3 Sterne
Onion Boil
Eine dicke Zwiebel schälen, oben ein Loch reinschneiden und es mit Margarine, Salz, Pfeffer, rauchigem Paprikapulver und Agavensirup füllen. In Alufolie einwickeln und 45 Minuten auf den Grill legen.
Urteil: Ein Gericht, dass jeder hinbekommt. Extrem fettig, und damit ein optimales Katerfrühstück. Am besten mit den Händen essen. Die Zwiebel ist ganz weich und lässt sich Schicht um Schicht abziehen. Sie schmeckt überraschend zart. Tipp: Baguette in das rote Zwiebelfett tunken! 3 Sterne
Maiskolben in Käsemantel
Maiskolben auf den Rost legen, 30 Minuten grillen, dann mit Analogkäse betreuen und schmelzen lassen. Mit Pfeffer und etwas Salz würzen.
Urteil: Schmeckt nicht großartig anders als normaler Grillmais. Nur für überzeugte Maisfans. 1 Stern
Flambierte Nektarine
Nektarinen mehrere Stunden in Whiskey einlegen, dann mit einem Schuss Whiskey in Alufolie verpackt eine Stunde auf den Grill legen. Beim Servieren werden die Früchte flambiert.
Urteil: Ein gelungener Nachtisch! Nur eine Kritikerin ist etwas traurig. Sie hätte sich Vanilleeis mit Walnusssplittern dazu gewünscht. Geht halt nicht alles. 3 Sterne