Fragen an das Leben - Frank Schätzing
Dirk von Nayhauß
Autor Frank Schätzing
"Länger leben wäre toll"
Unsterblich sein? Stressig. Aber 200 Jahre alt werden, das fände er spannend, sagt der Schriftsteller Frank Schätzing
Dirk von Nayhauß
19.03.2025
3Min

chrismon: Was hätten Sie gern schon mit 16 gewusst?

Frank Schätzing: Wie unnötig meine Ängste sind. Also die Sorte Ängste, die jeder Teenager hat: Ob man genügt, wie man das Leben meistern soll. Nicht gerade meine Lieblingszeit, was auch damit zu tun hatte, wie das Leistungssystem ausgerichtet war. Wir hatten zu lernen, womit man nach damaliger Auffassung sich und seine Familie würde ernähren können. Dazu gehörten eindeutig nicht Kunst, Musik, Philosophie.

Haben Sie eine Vorstellung von Gott?

Ich denke, kein Gott hat uns erschaffen, sondern wir ­haben uns Götter erschaffen, um uns unsere Herkunft zu erklären. Jetzt kommt das große Aber: Wir leben in einem Universum, das Teil eines unendlichen Multi­versums ist. Wo kommt das her? Insofern wäre ich geneigt zu sagen: Warum sollte dahinter nicht eine höhere Intelligenz stecken? Von der man wieder fragen kann, woher die eigentlich stammt. Die können wir meinet­wegen gern Gott nennen. Ich denke aber auch: So tröstlich der Glaube an ein höheres Wesen sein kann, dient er doch letztlich dazu, einer höheren Instanz für alles und jedes Verantwortung zuzuschanzen. Man lehnt sich zurück und sagt: Ich kann eh nichts tun, es liegt in Gottes Hand.

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