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Alle Welt spricht vom Heiligen Abend. Was man kocht und isst – vegan, vegetarisch oder mit Fleisch, Würstchen und Fisch. Wie bereitet man die Gans zu, den Karpfen? Welcher Käse ist für Raclette und Fondue zu empfehlen? Vermeidet man Stress lieber oder haut man sich so richtig mit Wonne in Vorbereitungen und Durchführung?
Bei all diesen Fragen, die auch Fernsehkoch Thoms Sampl und ich im chrismon-Webinar und einem zusätzlichen munteren Interview verhandelt haben, darf eine Sache nicht außer Acht bleiben: Was bitte ist mit dem Heiligen Mittag? Ich rate dazu, ihn nicht ausfallen zu lassen. Er hat große psychische Bedeutung für das Gelingen des festlichen Abends.
Bei uns gab es früher am Vormittag des Heiligen Abend regelmäßig Krach. Meiner Mutter gefiel der Baum nicht, den mein Vater angeschleppt hatte. Irgendwer zerdepperte immer irgendetwas vom Christbaumschmuck, was großes Gezeter zur Folge hatte. Wenn Besuch da war – herrje! – oder noch zu erwarten – auch herrje! –, stieg der Druck im Seelenkessel.
Wir vermeiden das heute, indem der Baum längst gekauft und aufgestellt ist. Natürlich ohne, dass er „angemacht“ wird. Ich habe ihn unbeobachtet geschmückt. Was kaputt geht, kriegt außer mir keiner zu Gesicht. Gäste haben wir an Weihnachten nicht. Wir tragen auch nicht zur Stimmung bei anderen bei. Insofern sind schon mal viele Gefahrenquellen beseitigt.
Aber eine gewisse Hippeligkeit bleibt. Mein Mann rast noch herum und verteilt Geschenke. Mir fällt ein, dass ich den Nachbarn etwas an die Tür hängen wollte. Ein paar Mails noch und Telefonate … Deswegen: Der Heilige Mittag! Ein Moment der Ruhe im vorweihnachtlichen Getümmel – und wenn es bloß eine halbe Stunde ist. Und ein Happen zu essen.
Magen und Darm sind das zweite Gehirn
Nichts Hingeklatschtes nach dem Motto: „Wir essen ja später richtig“. Eine liebevoll gekochte Suppe, die sich warm in den Magen kuschelt und ihn in eine wohlig-zufriedene Stimmung versetzt. Weil Magen und Darm das zweite Gehirn sind, schlägt sich ihr Befinden auf die ganze Psyche nieder. Also her mit einem Teller oder einer Tasse köstlicher Flüssigkeit!
Das, was jetzt stärkt und kräftigt, ist schnell gemacht. Eine Hühnersuppe, die man schon Tage vorher mit Flügeln oder Schenkeln zubereiten, das Fleisch auslösen und einfrieren kann. Am Heiligen Mittag auftauen und mit gewürztem Gemüse anreichern. Hat man nichts vorbereitet, geht eine fertige Brühe mit Einlagen. Davon hat man an Weihnachten reichlich.
Ebenfalls tröstlich in allen unheiligen Anfechtungen ist eine Samtsuppe von wahlweise Petersilienwurzel, Pastinaken, Sellerie oder Möhren. Dazu Zwiebeln anschwitzen, reichlich Gemüse dazu, Brühe und etwas Weißwein. Ordentlich aufkochen, pürieren, durch ein Sieb passieren, Sahne, geriebenen Parmesan und ein paar Kräuter dazu. Fertig. Gut.
Weihnachtlicher High Noon mit Suppe – damit sich die spannungsgeladene Atmosphäre in ein frohes und friedliches Fest verwandelt. Das wünche ich Ihnen: Gesegnete Weihnachten!
Essen am Heiligen Mittag
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Bei uns gehörte es dazu , an diesem Tag zu fasten. Erst abends gab es schlesische Weißwürste ,Sauerkraut und Pürree , danach die Bescherung. Heute fahre ich an diesem Tag zu den Friedhöfen , danach Gottesdienst und eine Stunde bei den Nachbarn. Heutzutage ist das ein sehr trauriger Tag.