- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
"Wir sind miteinander zum Füreinander aufgefordert", das klingt doch erst mal ganz gut. Rainer Hank, ehemaliger Wirtschaftschef der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS), stört sich an solchen Formulierungen: "So spricht kein Mensch!" Er hält das für "verquaste Kirchensprache".
Rainer Hank
Entdeckt hat er solche Formulierungen im EKD-Text 139 "Einander-Nächste-Sein in Würde und Solidarität" zum Sozialstaat. "'Wir sind für andere da', könnte man doch auch sagen", kritisiert er. Seiner Ansicht nach tragen solchen Begriffe zu einer Ghettoisierung der evangelischen Kirche bei. Das Ergebnis sei eine "Binnensprache zur Selbstverständigung". Andere blieben außen vor und die Aussagen selbst würden verschleiert.
Puh! Ganz schön viel Kritik an der Kirche. Ob chrismon-Chefredakteurin Ursula Ott mit ihrer Ehrenrettung – "Die jüngere Generation macht es besser!" – bei ihm durchkommt, ist in der neuen Folge der Sprachstunde zu hören.
Diese Folge erschien erstmals am 8. November 2021.