Auf dem Weg durch die Wüste versorgte Gott das hebräische Volk mit Manna (2. Mose 16). Womit? Einige sahen darin eine Engelsspeise (etwa Psalm 78,25), die über Nacht herabfiel wie Tau. Der antike jüdische Historiker Josephus Flavius erklärt den Namen mit dem aramäischen Fragewort "man": "Was (oder wer) ist das?", denn das Volk habe nicht gewusst, was es war.
Thomas Staubli
Aber schon im alten Israel gab man sich mit solchen Erklärungen nicht zufrieden. Eine Anmerkung im 4. Buch Mose 11,7–9 erklärt fast wissenschaftlich: Manna sei rund wie Koriandersamen und gelblich, bräunlich wie das Bedolachharz aus Südarabien (Jemen), das der Balsambaum ausschwitze. Es schmecke wie Ölkuchen. Heute vermuten Forscher, Manna sei die Zuckerüberproduktion der Larven zweier Schildlausarten, die sich vom Saft der Tamariske ernähren. Die Hitze des Tages bringt die Kügelchen zum Schmelzen, weshalb sie früh gesammelt und verzehrt werden müssen.
Der Evangelist Johannes (6,30–33) sagt von Jesus: Er sei das Brot des Himmels; aber anders als Manna stille er den Hunger ein für alle Mal.