"Es hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere." (Daniel 7,7)
Daniel vergleicht die Kolonialmächte, die Israel zwischen 587 und 333 v. Chr. heimsuchten, mit Tieren. Die Neubabylonier erscheinen als Löwe, die Meder als Bär, die Perser als Panther und die Mazedonier als namenloses, schreckliches, starkes Tier.
Thomas Staubli
Gemeint ist der Elefant, der bis dahin im Vorderen Orient unbekannt war. Alexander der Große hatte den Persern 15 indische Königselefanten abgenommen. Die gepanzerten Tiere trugen hölzerne Türme und Glocken, ein Inder lenkte sie (1. Makkabäer 6,37). Um die Tiere wild zu machen, gab man ihnen vergorenen Trauben- und Maulbeersaft (Vers 34). Sie versetzten die Feinde allein durch ihr Aussehen und ihren Lärm in Furcht und Schrecken.
Einige hellenistische Herrscher ließen Elefanten auf ihren Münzen abbilden. Oder sie ließen sich selber mit Elefantenhaube darstellen. Noch Cäsar hat auf seinen Münzen an diese Bildsprache angeknüpft.