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Filme über das Kochen und Essen, über Köche, Köchinnen, ihre kleinen wie großen Eigenheiten und auch über ihre Rivalitäten gibt es viele. Ich mag den alten, anrührenden Streifen "Babettes Fest" von 1987, "Bella Martha" mit Martina Gedeck (2001), natürlich den zauberhaften Zeichentrickfilm "Ratatouille", durch den Remy, die kochende Ratte tourt (2007), "Die Köchin und der Präsident" mit der Französin Catherine Frot (2012) und vor allem "Madame Mallory und der Duft von Curry", in der Hauptrolle die wunderbare Helen Mirren (2014).
Viele Frauen, obwohl es in der Realität hauptsächlich Männer sind, die Spitzenpositionen in der Küche besetzen.
Aber Kochen ist eine Leidenschaft, die sehr gut zu Frauen passt - das haben Sie dieser Kolumne hoffentlich immer angemerkt. Man braucht Kreativität, Geduld, die Bereitschaft, Fehler zu machen, und Lust am Experimentieren. Vor allem: Wer gerne kocht, braucht erst einmal Sinn für das Einfache. Knusprige Bratkartoffeln zu machen, ein Ei wachsweich hinzukriegen und Nudeln al dente, darauf kommt es wirklich an.
Der bitterböse Film "The Menu" nimmt einen bloß exaltierten Kochbetrieb auf die Schippe. Ein Mann spielt hier die Hauptrolle: Ralph Fiennes, bekannt als düsterer Lord Voldemort in der Harry Potter-Serie. Man braucht beim Anschauen von "The Menu" ziemlich starke Nerven, weil es ab und zu durchaus gruselig-unappetitlich zugeht. Aber die Botschaft ist klar wie Kloßbrühe: Exzessiver Kult um Essen ist Nonsens - vornehmlich dann, wenn die Erwartungen an die Kunstwerke auf dem Teller immer höher werden, genauso wie die Preise.
Es ist für Körper und Seele gefährlich, wenn der Kampf um die Anerkennung der Restaurantkritiker erbittert und verzweifelt wird. Wenn Mitarbeitende nur noch Mittel zum Zweck sind, um Auszeichnungen und Sterne zu erlangen. Wer zuhause kocht für sich, für seine Lieben oder Gäste, der sollte sich permanent übertriebenen Aufwand ersparen. Und ihn nur manchmal inszenieren… Fein und ästhetisch schön zu speisen, ist ein wahrer Genuss. Aber man darf sich und andere diesem himmlischen Genuss nicht andauernd unterwerfen. Es kann auch mal ein Käsebrot sein, das am Abend beglückt.
Liebe Lesende, diese Kolumne endet hier. Ich habe sie liebend gern für Sie verfasst. Ihre freundlichen Kommentare haben mich gefreut, zum Kochen und Schreiben motiviert. Kritik brachte mich zum Grübeln. Ich habe hoffentlich daraus gelernt. Jetzt ist es vorbei.
Mich treffen Sie weiter in den Sozialen Medien und im Printbereich. Da fällt mir ein - ich habe Appetit. Ob ich mir ein Käsebrot mache oder doch wieder stundenlang am Herd stehe… Ich schau‘ mal.