Jürgen Saß in seiner Küche
Jürgen Saß muss sich nicht mehr sklavisch an die Rezepte halten
Daniel Schumann
Kochkurs für Männer
Er kocht jetzt lässiger
Als Kind war Jürgen Saß' Leibspeise Kartoffelbrei mit Wurststückchen, heute liebt er seinen mediterranen "Mittwochstopf". Der Männerkochkurs beschwingt ihn. Mit dem Essen kommen auch gute Gespräche
Privat
Aktualisiert am 08.11.2024
3Min

Jürgen Saß, Jahrgang 1952:

Als es 1978 bei mir richtig schieflief, wurde mir glasklar bewusst, dass ich nicht ­einmal ausreichend zu essen hatte. Ich war 25 und plötzlich von Frau und kleinem Sohn verlassen. Ich war sehr allein. Mein Job in der Versicherungsbranche war wacklig, ich hatte Schulden, es gab kaum mehr Möbel in unserer Düsseldorfer Wohnung. Leeres Konto, leerer Magen. Ich kaufte den minderwertigsten Schinkenspeck, Margarine und günstigstes Brot im Discounter. Meine ­Billigstverpflegung habe ich trotzdem wertgeschätzt, denn selbst das einfachste Leinsamenbrot schmeckt Scheibe für Scheibe aus dem Toaster ganz großartig.

Aufgrund dieser einseitigen Ernährung ohne Vitamine bekam ich eine massive Darmerkrankung, psychisch ­ saß ich ja eh im Loch. Immerhin hatte ich es nach einem Jahr eisernen Sparens geschafft, einen Großteil der ­Schulden abzubauen. Als dann auch mein Job als ­Versicherungskaufmann sicher war, erfüllte ich mir ­meinen Traum von einem Motorrad, auch wenn ich immer noch wenig verdiente.

Ein Freund überredete mich zu einem Frankreich-­Urlaub per Motorrad. Er war kurz vor dem Abschluss zum Maître de Cuisine, zum Küchenchef, deshalb habe ich auf den Campingplätzen genau geschaut, was er so alles in einem einzigen Blechtopf zauberte. Da wurden dann Gerichte nicht nur mit Fleisch, sondern gleichzeitig auch mit ­Gemüse geschmort, zum Beispiel mit Paprika. Irgendwann bekamen wir in einem Fernfahrerlokal, das eigentlich schon geschlossen hatte, nur noch ein paar aufgeschnittene Tomaten mit Kräutern, Öl und Essig. Wie öde, dachte ich, und dann wurde es zu einem gigantischen Geschmackserlebnis.

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Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit in diesem Bericht auch über das Konsumieren von Fleisch gesprochen
wird, und das in einem evangelischen Magazin.
Mittlerweile weiß doch jeder Mensch, der die Medien nutzt (also die meisten) über die Grausamkeiten, die Tieren angetan werden, bevor ihr Fleisch auf dem Teller liegt, Bescheid!
Das ist nicht im Sinne Gottes, der Liebe, Frieden und Leben ist, und das gilt für alle seine Geschöpfe!
Wir müssen zurück zum Schöpfungsfrieden, wie er ursprünglich von Gott vorgesehen war!
Wir müssen raus aus der Tiertötungsindustrie!

Christiane Lamprecht