Rechtsruck
"Ein Smartphone-Verbot wird die nächste Wahl nicht retten"
Viele Jugendliche würden AfD wählen. Ist das Internet, ist Social Media daran schuld? Jugendbildnerin Annika Schreiter erklärt im Interview, dass der Rechtsruck noch viel mehr Ursachen hat
AfD Europapolitiker Maximilian Krah während seiner Rede auf der AfD-Kundgebung auf dem Schlossplatz Oranienburg am 11. September 2024
Applaus für völkisches Denken: Junge Menschen feiern den AfD-Politiker Maximilian Krah, der mitterweile im Bundestag sitzt
Hannes Jung / laif
Tim Wegner
02.07.2025
7Min

chrismon: Mehr junge Menschen wählen extrem rechte Parteien, vor einigen Wochen flog sogar eine rechtsextremistische Terrorgruppe auf, der Jugendliche angehören. Verschiebt sich etwas in der Jugend?

Annika Schreiter: Ja, und das schon seit längerer Zeit. Alle erschraken über die Ergebnisse der U18-Wahlen, die an vielen Schulen vor der Bundestagswahl im Februar stattfanden. Mich ärgert die Aufregung darüber.

Warum? Der Rechtsruck ist doch alarmierend!

Natürlich, aber das ist alles nicht plötzlich passiert, sondern hat sich lange angekündigt. Schon bei den Ergebnissen anderer U18-Wahlen in den vergangenen Jahren schnitt die AfD immer besser ab. In der politischen Jugendbildung warnen wir schon sehr lange vor dieser Entwicklung. Aber es passiert sehr wenig, um den Trend zu stoppen. Man hätte schon vor Jahren offensiv mit politischer Bildung und Demokratiebildung in die Schulen gehen müssen. Das Gegenteil ist passiert. Mich wundert eher, dass der Rechtsruck bei Jugendlichen so spät kam.

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