Christentum und Astrologie
Haben die Sterne eine Botschaft für uns?
Horoskope erfüllen ein Bedürfnis nach Sicherheit. Vielleicht haben Religion und Astrologie sogar etwas gemeinsam
Haben die Sterne eine Botschaft für uns?
Lisa Rienermann
19.12.2024
3Min

Es geht wieder los: Sterne aus LEDs in Fußgängerzonen und über Hauptstraßen kündigen die Adventszeit an, wir backen Zimtsterne, singen "Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg", und in ein paar Wochen stecken wir ganz oben an den Weihnachtsbaum den schönen Stern, den schon Großmutter geliebt hat: Sterne gehören in die Weihnachtszeit.

Sterne und Sterndeutung standen schon vor 2000 Jahren hoch im Kurs. Als Jesus geboren wurde, kamen laut Matthäusevangelium drei "Magier", besser bekannt als die Heiligen Drei Könige – auch wenn Matthäus sie so nicht nennt. Sie sagten: "Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten." Sie deuteten den Stern als Zeichen für die Geburt eines Königs: Jesus.

Die Lehre von den Sternen heißt auf Griechisch "Astrologie". Ihre Grund- annahme: Himmelskörper beeinflussen unser Leben. Astrologen erstellen aus Stern- und Planetenbeob­achtung Horoskope. In den sozialen Medien boomt die Astrologie. Laut einer Umfrage von Statista und YouGov glaubten 2021 56 Prozent der 25- bis 34-Jährigen, die Horoskope lesen, auch daran. Aber wie sollten es ­Chris­tinnen und Christen mit der Kraft der Sterne halten?

In der ersten Schöpfungserzählung der Bibel hängt Gott Sonne, Mond und Sterne wie Lampen ans Firmament, das soll uns sagen: Gott ist mächtig, nicht die Sterne. In den Gesetzen des 5. Buch Mose ist Stern­deutung ver­boten, der biblische Prophet Jesaja macht sich über die ohnmächtigen Sternendeuter der ­Babylonier lustig. Und auch heute gehen Theologen auf Distanz. So schreibt etwa die Evangelische Zentralstelle für Welt­anschauungs­fragen: "Statt Sicherheit in astrologischen Berechnungen sucht der christliche Glaube Freiheit im ­Vertrauen."

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