"Morgenstund hat Gold im Mund", behauptet eine banale Volksweisheit. Doch weil die Frühaufsteher unter uns in der Minderzahl sind, ahnen viele Langschläfer leider nicht, welch großartige Bedeutung dieser Spruch hat, wenn man sich in aller Herrgottsfrühe in die Natur aufmacht. Am besten kurz vor Sonnenaufgang - das ist Anfang August in Berlin um 5.30 Uhr.
Die Wälder, Felder, Fluss- und Seeufer, welche der Langschläfer von Tagesausflügen her vielleicht kennt, umgibt um diese Zeit eine magische Aura, die einzig in dieser Morgenstunde existiert und verschwunden ist, sobald die Sonne hoch über dem Horizont steht. Deshalb ist eine Tour in den Tagesanbruch so spannend wie eine Fernreise. Sie kostet praktisch nichts und bietet atemberaubende Sehenswürdigkeiten.
Sie benötigen feste Stiefel, denn in Gräsern hängen Tautropfen wie aufgereihte Perlen. Sie brauchen eine Jacke, weil es so herrlich frisch ist, wie es den ganzen, heißen Sommertag nicht wieder werden wird. Und dann gehen Sie einfach irgendwo ins Grüne und öffnen Ihre Sinne. Es empfängt Sie wohltuende Stille, durchbrochen vom Gesang der Schwarzkehlchen, Neuntöter und Feldlerchen.
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