chrismon: Outdoor-Sportarten boomen, alle wollen raus in die Natur. Warum tut es gut, in der Natur unterwegs zu sein?
Manfred Gerland: Bewegung kann mentale Blockaden lockern, beim Sport werden im Körper die Botenstoffe Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, die man auch Glückshormone nennt. Aber wenn ich die Natur nur als Arena für meine sportlichen Ambitionen nutze, bleibt sie im Hintergrund. Wenn ich mich bewusster und langsamer bewege, kann eine intensive Verbindung zu ihr entstehen.
Zum Baum? Zum Käfer?
Ja, auch. Aber nehmen wir einen tollen Sonnenuntergang. Da fühle ich gleich: boah, wie schön. Und wenn ich lange genug hinschaue, fallen mir vielleicht Strophen aus einem Lied oder einem Gedicht ein. Das heißt, die Natur bringt in mir etwas zum Schwingen. Das ist der Anfang eines kontemplativen Zugangs.
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