Altenpflegerinnen kriegen steuerfreie 1000 Euro extra, weil sie sich in der Corona- Krise so tapfer geschlagen haben. Das Geld kommt aus der Pflegeversicherung, Länder und Arbeitgeber können bis zu 500 Euro obendrauf legen. Ist doch eine schöne Stange Geld – zumal für jemanden, der bei einer vollen Stelle nur knapp 2900 Euro brutto verdient.
Hanna Lucassen
Die Beschenkten aber reagieren verschnupft. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe nennt es ein "Dankeschön mit fadem Beigeschmack". Und genau das ist es. Nicht nur, weil es jetzt Gerangel um die Aufstockung gibt. Und die Pflegenden in den Krankenhäusern leer ausgehen. Sondern vor allem, weil es suggeriert, dass man jetzt quitt sei: Ihr habt euch engagiert, wir haben das honoriert. Danke schön, das warʼs.
Für die Pflegenden war es das aber leider nicht. Ihre Arbeitsbedingungen waren vor der Krise schon krisenhaft. Auch wenn sich Altenpflegerinnen jetzt mal ein verlängertes Wochenende im Harz leisten können – am Montag drauf hetzen sie wieder über die Flure. Und gehen abends putzen, weil das Geld für den Musikunterricht der Kinder nicht reicht. Pflegende fordern seit Jahrzehnten höhere Löhne und mehr Zeit für die Menschen – auch weil sonst kaum mehr jemand diesen Beruf machen will. Und was bekommen sie jetzt? Ein paar Scheine in den Kittel gesteckt. Das ist zu billig.
Beigeschmack
Hanna Lucassen: "Ein paar Scheine in den Kittel gesteckt. Das ist zu billig."
Na klar ist das zu billig, aber einfach nur Kritik mit einfacher/herkömmlich-gewohnter Erwartung an die "Verantwortungsträger", das ist auch zu billig.
Wo ist eure vorbildlich-nachahmenswerte Alternative, die Vision für wirklich-nachhaltige und unkorrumpierbare Wahrheit, für Zusammenleben OHNE ...???
Die Texte der Bibel sprechen Mensch an und meinen immer ALLE, den "Einzelnen/Individualbewusstsein" gibt es in ihr nicht!!!
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