chrismon: Was fordern Sie?
Beatrice von Weizsäcker: Uns beunruhigt, wie sehr sich die politische Stimmung gewendet hat. Es kann doch nicht sein, dass Seenotretter kriminalisiert werden! Sie tun, was jeder tun sollte: Menschen in Not helfen. Wir fordern von den Regierungen der EU eine humane Flüchtlingspolitik und von den Kirchenleitungen, dass sie sich stärker dafür einsetzen.
Beatrice von Weizsäcker
Die Bischöfe sind 2015 sehr für die Willkommenskultur eingetreten.
Doch seitdem hat sich politisch viel verändert. Die Stimmung wird rauer. Das kritisieren die Kirchenleitungen nicht deutlich genug. Sie sollten sich klar für den Schutz der Menschen aussprechen – ohne Rücksicht auf die Politik.
Über 100 000 Menschen haben die Petition schon unterschrieben. Überrascht Sie das?
Ich hätte nicht gedacht, dass unser Anliegen so viele umtreibt. Mich freut besonders, dass die Petition Menschen ermutigt, selbst etwas zu tun. Sie halten Mahnwachen, gründen Netzwerke, starten Aufrufe auf Facebook. Auch drei Bischöfe haben unterschrieben. Das finde ich souverän. Die Petition richtet sich ja auch an sie.
Wie viele Unterschriften wollen Sie sammeln? Was ist Ihr Ziel?
Da gibt es keine Zahl. Wir planen, die Petition dem Rat der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz zu übergeben. Dafür gibt es noch keinen Termin, und es eilt ja auch nicht. Die Petition bleibt so lange aktuell, wie Parteien versuchen, aus der misslichen Lage von Geflüchteten politisches Kapital zu schlagen. Das wird uns leider noch lange beschäftigen.
Jede Medaille hat 2 Seiten
1. Die Unterstellung, dass jemand etwas gegen Seenotretter hat, ist abwegig.
2. Wenn aber die stete Bereitschaft der Seenotretter dazu verleiten könnte, dass sich andere in Not begeben um dann von den Uneigennützigen gerettet zu werden, differenziert sich das Bild.
Auch in der Nordsee gibt es die von Waghalsigen verursachten Rettungsaktionen, für die die dann doch noch Geretteten aber zahlen müssen, weil sie trotz dringender Warnungen übermütig waren.
Vor der lybischen Küste (ich war nicht dabei und Frau von Weizsäcker wohl auch nicht) sollen nach dem Ablegen die geschäftstüchtigen Schlauchbootführer umgehend die Seenotretter informiert haben. Ob das stimmt ist mir nicht gewiss. Aber zutrauen würde ich das allen Beteiligten schon. Erst recht unseren naiven liberalen Weltrettungstruppen, die sich die Gemeinheiten anderer kutureller Ebenen nicht vorstellen können.
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Ursache
Es ist der nun "freiheitliche" Wettbewerb, mit all seinen unwahrheitlich-konfusionierenden Symptomatiken von Unternehmertum, Steuern zahlen, manipulativ-schwankende "Werte" und irrationalem Zeit-/Leistungsdruck zu/in einer Karriere von Kindesbeinen, der für ein kompromisslos-unkorrumpierbares Gemeinschaftseigentum abgeschafft gehört, doch davor steht noch die systemrational-gebildete Suppenkaspermentalität der Wohlstands- und Gewohnheitsmenschen, mit ihrem "gesunden" Konkurrenzdenken und dem heuchlerisch-verlogenen Glauben "Gottes Wege sind unergründlich"!?
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