Zwei Drittel der Deutschen können sich vorstellen, Asylbewerber persönlich zu unterstützen, zum Beispiel mit Sachspenden oder Sprachunterricht. Und 42 Prozent finden es spannend, Flüchtlinge persönlich kennenzulernen. Die Zahlen, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Robert Bosch Stiftung ermittelt hat, sind eine gute Nachricht – gerade wenn man sich vor Augen führt, dass Anfang der Neunziger brennende Flüchtlingsheime zur hektischen Fast-Abschaffung des Asylrechts geführt hatten.
Erste Initiativen – wie etwa die Betreiber der Internetseite „fluechtlinge-willkommen.de“ – greifen die Stimmung auf und werben dafür, dass Flüchtlinge in WGs statt in Sammelunterkünften unterkommen. Auch das ist sympathisch – wirft aber auch Fragen auf. Was passiert mit einem Flüchtling, wenn es mit dem Zusammenleben nicht klappt? Steht er dann plötzlich auf der Straße? Und was ist mit Kriminellen, die unter dem Deckmantel der Gastfreundschaft an Flüchtlinge herantreten, um die Notlage der Menschen auszunutzen, Stichwort Zwangsprostitution?
Es ist gut, Asylbewerber so zu unterstützen, dass sie Anschluss finden und die Sprache erlernen, damit sie bestenfalls bald Arbeit finden. Dabei kann jeder helfen, nicht nur der Staat. Bei der Unterbringung aber ist die öffentliche Hand gefragt, sie muss sich um Wohnraum kümmern. Die Missbrauchsgefahr ist sonst einfach zu groß.
Foto: Alasdair Jardine/epd-bild
Viele Menschen wollen Flüchtlingen helfen. Das ist gut – wirft aber auch Fragen auf
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