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True Grit (USA 2010)
Der Vater der jungen Mattie (Hailee Steinfeld) wurde von Tom Chaney (Josh Brolin) ermordet und bestohlen. Um dieses Unrecht zu sühnen, beauftragt sie den knorrigen, einäugigen Marshall Rooster Cogburn (Jeff Bridges), der sich nach etwas Überlegen bereit erklärt, mit dem Mädchen nach Chaney zu suchen. Begleitet werden die beiden von dem Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon). Die Neuauflage des Klassikers "Der Marshal" von 1969 ist ein großartig bebildeter Western ganz im typischen Coen-Stil, der sich in den Dialogen enger an die Romanvorlage hält. Jeff Bridges müht sich sichtlich und eindrucksvoll, dem großen John Wayne in der gezeichneten, abgehalfterten Rolle Cogburns nachzueifern. Auch Newcomerin Hailee Steinfeld überzeugt.
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Pina (Deutschland 2011)
Mit diesem in 3D-Format produzierten Tanzfilm huldigt Regisseur Wim Wenders (Der Himmel über Berlin, Palermo Shooting) der Choreopgraphin und Tänzerin Pina Bausch, die 2009 im Alter von 69 Jahren überraschend verstorben ist. Der Film zeigt Ausschnitte aus den berühmtesten Projekten Bauschs, wie zum Beispiel "Le Sacre du Printemps" oder "Café Müller". Dargeboten werden diese kurzen, lebendigen Episoden von den Tänzern des Tanztheaters Wuppertal, an dem Bausch über Jahrzehnte wirkte. Wenders suchte lange nach Möglichkeiten, die Arrangements zufriedenstellend auf die Kinoleinwand zu bekommen – als Lösung hat er die dritte Dimension für sich entdeckt. So gelang ihm ein biografischer Film, der nicht die zentralen Lebensdaten, sondern die künstlerische Entfaltung Bauschs ins Zentrum stellt und dabei die Trauer in eine Art Triumph verwandelt.
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Der ganz große Traum
Der ganz große Traum ist der von Lehrer Konrad Koch (Daniel Brühl), der den Fußball Ende des 19. Jahrhunderts nach Deutschland brachte und spätestens mit dem WM-Sieg 1954 in Erfüllung gegangen sein müsste. Koch nutzt den Ball, um seinen widerspenstigen Schülern Englischvokabeln beizubringen – schnell erwächst daraus beinahe so etwas wie eine politische Protestbewegung gegen die Honoratioren, die den Sport als "Engländerkrankheit" verbieten lassen wollen. In dramaturgischer Hinsicht orientiert sich Sebastian Groblers Kinodebüt etwas an "Club der toten Dichter" von Peter Weir. Auch sind einige historische Ungereimtheiten dabei, die die Beweggründe einzelner Personen jedoch besser verdeutlichen und somit verzeihbar sind. Die zukünftige Bedeutung des Sports wird jedenfalls allein schon an der mit viel Herzblut gespielten Hauptrolle (Daniel Brühl) sichtbar.
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Meine erfundene Frau
In der modernen Version der Komödie "Die Kaktusblüte" mit Walter Matthau und Ingrid Bergman von 1969 spielt Adam Sandler den Schönheitschirurgen Danny, der, um langfristigen Bindungen zu entgehen, stets einen Ehering trägt. Als er seine Bindungsangst überwunden hat, muss er ein Lügenkonstrukt um eine Ex-Frau (Jennifer Aniston) und zwei Kinder aufbauen, um seine große Liebe Palmer (Brooklyn Decker) nicht zu verschrecken.
Für den modernisierten Plot hat Hauptdarsteller wiederum seinem langjährigen Weggefährten Dennis Dugan vertraut, der eine solide Komödie geschaffen hat, die nachhaltiger im Gedächtnis bleiben dürfte als die letzte Sandler-Komödie "Kindsköpfe".
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