Filmtipps der Woche
The Dead Don’t Hurt, Longlegs
Ein Western, der die Unbarmherzigkeit seiner Zeit zeigt und ein verstörender Horrorfilm mit gekonnt inszenierter Atmosphäre. Die Filmtipps vom 08.08.2024
Filmszene aus "The Dead Don't Hurt"
Filmszene aus "The Dead Don't Hurt"
Marcel Zyskind/Alamode Film
08.08.2024
3Min

The Dead Don’t Hurt (USA/Mexiko 2023)

Amerika, 1860: In San Francisco treffen die Frankokanadierin Vivienne (Vicky Krieps) und der Däne Holger (Viggo Mortensen) aufeinander und verlieben sich. Auf dem kargen Hof von Holger bauen sie sich ein gemeinsames Leben auf. Dann jedoch beschließt Holger sich im Bürgerkrieg als Soldat zu melden und Vivienne ist auf sich allein gestellt. Tapfer gestaltet sie ihr Leben und versucht sich gegen die aufdringlichen Avancen des Ranchers Weston Jeffries (Solly McLeod) zur Wehr zu setzen. Das Leid, was ihr widerfährt, kann sie jedoch nicht verhindern und als Holger zurückkehrt, ist nichts mehr wie es war. Dennoch versuchen sie, ihre Liebe wiederzufinden. Viggo Mortensens zweite Regiearbeit ist ein Western, der die Unbarmherzigkeit der Zeit ebenso zeigt wie die poetischen und zarten Seiten und damit den klassischen Konventionen des Genres neue Facetten hinzufügt. Vicky Krieps glänzt dabei als stolze Pionierin im Zentrum.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Alamode Film

Regie und Buch: Viggo Mortensen. Mit: Vicky Krieps, Viggo Mortensen, Solly McLeod, Danny Huston, Garret Dillahunt, Colin Morgan. Länge: 129 Minuten. FSK: ab 12.

Longlegs (Kanada/USA 2024)

Eine mysteriöse Verbrecherserie hält den Bundesstaat Oregon in den 90er-Jahren in Atem. Einem diffusen Muster folgend, schlachten sich Familien mit jungen Töchtern scheinbar selbst ab. Zurück bleiben codierte Briefe von einem Killer namens "Longlegs". Die junge FBI-Agentin Harker Lee (Maika Monroe) hat sich wahnhaft der Jagd nach Longlegs verschrieben. Sie folgt den makabren Spuren, die immer mehr satanische Züge offenbaren und stellt am Ende fest, dass es eine persönliche Verbindung zu dem von Nicolas Cage gespielten Killer gibt. Osgood Perkins (Sohn von Anthony Perkins) entwirft einen verstörenden Horrorfilm, der weniger durch klassische Schockmomente, sondern durch gekonnt inszenierte Atmosphäre überzeugt. In den USA wurde der Film bereits als "gruseligster Film des Jahrzehnts" gefeiert und konnte erste Kassenrekorde aufstellen.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© DCM

Regie und Buch: Osgood Perkins. Mit: Maika Monroe, Nicolas Cage, Alicia Witt. Länge: 101 Minuten. FSK: ab 16.

Paris Paradies (Frankreich 2024)

Eine Operndiva wird fälschlicherweise für tot erklärt. Dass keine großen Nachrufe kommen, sondern sie scheinbar alle schnell vergessen haben, nagt an ihrem Selbstbewusstsein. Parallel wird ein suizidales Teenagermädchen von einem sadistischen Entführer aufgegabelt, ein schwuler Make-up Artist verliebt sich in einen Stuntman und eine kettenrauchende Großmutter versucht noch ein paar Jahre mehr am Leben zu bleiben. Der komödiantische Episodenfilm zeigt die Abenteuer von Menschen, die auf unterschiedliche Weise mit dem Tod konfrontiert sind und feiert dabei die Lebensfreude. Gleichzeitig ist es ein Porträt der Stadt Paris, das die touristischen Wegmarken abklappert aber auch Insideransichten vermittelt.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Studiocanal

Regie: Marjane Satrapi. Buch: Marie Madinier, Marjane Satrapi. Mit: Monica Bellucci, Rossy de Palma, Eduardo Noriega, Ben Aldrige, André Dussollier. Länge: 90 Minuten FSK: ab 12.

Touch (Island/Großbritannien 2024)

Als junger Mann verliebte sich der Isländer Kristófer (Egill Ólafsson/Palmi Kormákur) in London in die Japanerin Miko (Yôko Narahashi/Kôki). Es begann eine kurze, leidenschaftliche Beziehung, dann verschwand Miko plötzlich. 50 Jahre später lebt Kristófer längst wieder in Island. Die Diagnose Demenz weckt ihn ihm die Sehnsucht, seine Jugendliebe wiederzufinden. Er reist zunächst nach London und dann nach Japan. Dabei erfährt er mehr über Mikos teils tragischen Hintergründe und findet sie irgendwann tatsächlich wieder. Mit nur wenig Kitsch, wunderschönen Bildern sowie dem Essen und Kochen als verbindendes kulturelles Element verfilmt Baltasar Kormákur den Bestselleroman "Touching" (in Island "Snerting") von Ólafur Jóhann Ólafsson und erzählt eine melancholisch-sinnliche Geschichte über große Liebe und vererbte Traumata.

Ausführliche Kritik bei epd-Film.

© Universal Pictures

Regie: Baltasar Kormákur. Buch: Olaf Olafsson. Mit: Egill Ólafsson, Palmi Kormákur, Kōki, Yoko Narahashi, Masahiro Motoki, Ruth Sheen. Länge: 121 Minuten FSK: ab 12.