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Ecaterina ist fünfzehn und hat etwas, was nicht selbstverständlich ist in ihrem Dorf Costangalia in der Republik Moldau: eine berufliche Zukunft. Sie will Sozialarbeiterin werden und besucht dafür das Lyzeum für Sozialpädagogik in der Kreisstadt Cahul, zwei Busstunden von zu Hause entfernt. Mit vier anderen Mädchen teilt sie sich ein Wohnheimzimmer. Möglich macht es das Stipendium einer deutschen Familie, vermittelt durch die Evangelische Moldovahilfe Berlin e. V. Es deckt mit monatlich 60 Euro die Kosten. 1996 kamen Studenten und Schüler der Berliner Kirchengemeinde Alt-Schmargendorf zum ersten Mal in Ecaterinas Dorf, per Zufall, und trafen auf Armut und Hoffnungslosigkeit. Viele Eltern waren als Arbeitsmigranten im Ausland – Alltag in der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien, dem ärmsten Land Europas. Zurück bleiben Kinder, Alte und Kranke. Die Berliner helfen seit Jahren ehrenamtlich, haben einen Kindergarten errichtet, eine Armenküche, finanzieren Reparaturen für die örtliche Schule. Dafür brauchen sie Spenden und suchen seit 2009 auch Stipendiengeber, die Schulabgängern wie Ecaterina eine Ausbildung – zum Beispiel zum Friseur oder Buchhalter – ermöglichen.