Berlin (epd). Die Entwicklung für sie sei "dramatisch", sagte der Bundesvorsitzende Frank Überall am Donnerstag in Berlin. Die Freien hätten "schon vor der Krise oft nicht besonders viel verdient. Jetzt erleben wir, dass Kolleginnen und Kollegen plötzlich sogar unter das Existenzminimum rutschen".
Der Erhebung zufolge ist der durchschnittliche monatliche Gewinn der Freien seit der Corona-Krise um rund zwei Drittel eingebrochen. Er sank demnach von 2.470 Euro auf lediglich 780 Euro im Monat. Die Zahl derjenigen, die Verluste schreiben, liege bei rund 50 Prozent, hieß es weiter. Fast 30 Prozent kämen auf gerade einmal bis zu 500 Euro Gewinn.
Besonders hat betroffen ist laut DJV der Fotojournalismus. Der monatliche Erlös von Freischaffenden in diesem Bereich sank demnach von durchschnittlich 2.260 Euro auf lediglich 560 Euro.
Hilfen für Selbstständige begrüßt
Vor allem Frauen und Alleinerziehende treffe die Krise schwer, sagt der DJV-Vorsitzende: "Journalistisches Arbeiten, Recherche, Homeoffice und Kinderbetreuung vertragen sich oft nicht gut miteinander." Etwa ein Drittel der befragten Frauen und ein Viertel der Männer arbeite Corona-bedingt wegen der Betreuung von Kindern oder Angehörigen weniger oder gar nicht mehr. Vielen Freiberuflern bleibe daher nur noch Hartz IV.
Der DJV begrüßte die von der Bundesregierung angekündigten neuen Hilfen für Selbstständige und die Verlängerung der Corona-Grundsicherung. Die Umfrage-Ergebnisse müssten bei der weiteren Umsetzung berücksichtigt werden, forderte der Journalistenverband. Vor allem der kreative Mittelstand und Personen, die mit anderen Berufstätigen zusammenlebten, seien häufig von Hilfen für den Lebensunterhalt ausgeschlossen. Hier müsse von der Politik noch dringend nachgebessert werden. Die Bundesregierung hat am Mittwoch ein 130 Milliarden Euro umfassendes Konjunkturpaket mit diversen Hilfsmaßnahmen beschlossen.