Bad Nenndorf (epd). Das sagte DLRG-Sprecher Achim Wiese in Bad Nenndorf im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Und wer als Kind nicht schwimmen lernt, lernt es häufig nie mehr." Bundesweit ertrinken Wiese zufolge pro Jahr rund 500 Menschen.
Die Zahl der Menschen, die beim Baden ertrinken, habe trotz der steigenden Zahl an Nichtschwimmern in den vergangenen 20 Jahren abgenommen, sagte Wiese. Dies liege daran, das die DLRG ihre Rettungsschwimmer besser ausbilde und flächendeckender einsetze als früher. Die DLRG mit Hauptsitz im niedersächsischen Bad Nenndorf ist nach eigenen Angaben die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Rund 40.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmer sind an der Küste, in Schwimmbädern und an Seen im Einsatz.
Baggersee als große Gefahr
Besonders gefährdet seien Flüchtlinge, von denen nahezu 100 Prozent nicht schwimmen könnten, sagte der DLRG-Sprecher: "Die sehen ihre deutschen Freunde im Wasser Spaß haben und vergessen, dass sie selbst nicht schwimmen können." Insbesondere Baggerseen, die zunächst flach sind und plötzlich sehr tief abfallen, seien für Nichtschwimmer eine große Gefahr.
Als einen der Hauptgründe für die drastisch steigende Zahl an Nichtschwimmern nannte Wiese die Schließungen von Bädern: "Wir haben nicht genügend Wasserflächen, um ausbilden zu können", sagte er. 25 Prozent der Grundschulen hätten keinen Zugang zu einem Schwimmbad.
Regeln beachten und einhalten
Ein weiteres neues Problem seien Eltern und Großeltern, die mehr auf ihre Handys als auf ihre schwimmenden Kinder und Enkel schauen. "Wenn ich mit meinen Kindern am Wasser bin, Augen weg vom Smartphone", mahnte Wiese. Mitnehmen sollten Schwimmer ihr Handy trotzdem unbedingt, um im Notfall Hilfe rufen zu können.
Wiese forderte dazu auf, die Baderegeln der DRLG einzuhalten. Dazu gehöre unter anderem, sich vor dem Schwimmen abzukühlen, sich selbst und seine Kraft nicht zu überschätzen oder als Nichtschwimmer nur bis zum Bauch ins Wasser zu gehen. "Wenn man diese Regeln einhält, widerspricht dem Spaß im Wasser auch nichts mehr."