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Ein Land blutet aus. 2011 hatte Syrien noch 21 Millionen Einwohner, heute sind vier Millionen davon im Ausland und mehr als sieben Millionen auf der Flucht im eigenen Land. Von diesen verschlug es die meisten nach Damaskus. Dort gibt es – anders als in zerstörten Städten wie Aleppo – in einigen Stadtteilen noch eine Art Normalität, berichtet Karsten Malige vom Verein SyrienHilfe: Kinder gehen zur Schule, in den Läden gibt es etwas zu kaufen. Aber: Kaum jemand hat ein geregeltes Einkommen, in vielen Familien fehlt der Vater, immer mehr Heimatlose kampieren in verlassenen Häusern oder auf der Straße. Und keiner weiß, ob morgen nicht in der eigenen Straße gekämpft wird.
„Man kann die Leute nicht alleine lassen“, sagt Malige, der bis 2010 als Ingenieur in Syrien tätig war. Sein Verein hilft mit einem Netzwerk von etwa 40 syrischen Ehrenamtlern, unter anderem mit Lebensmittelpaketen. Zurzeit 180 bedürftige Familien erhalten einmal monatlich Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Weizenschrot. Das Essen kommt nicht aus Deutschland, die Helfer kaufen es in Syrien ein, was der Wirtschaft nützt. Sie bringen die Pakete auch persönlich vorbei, um den Kontakt zu pflegen.