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Warum nur misslingen manche Gespräche derart? So dass am Ende keiner sich verstanden fühlt, keiner zu seinem Recht kam, dafür beide wütend sind? Die Amerikaner Andrew Newberg und Mark Robert Waldman - beide unterwegs im Bereich Hirnforschung, Therapie, Spiritualität - stellen in ihrem Buch "Die Kraft der mitfühlenden Kommunikation" eine Art Training für eine "neue Art des Gesprächs" vor. Ziel ist, dass die Gesprächspartner kooperieren. Der Weg dahin führt über konzentriertes Zuhören und konzentriertes Sprechen. Grob verkürzt ein paar Beispiele: Vor einem schwierigen Gespräch macht man eine kleine Entspannungsübung, vergegenwärtigt sich noch einmal, welche gemeinsamen Werte und Erlebnisse man hat; im Gespräch poltert man nicht gleich los mit Kritik - das würde nur Abwehr erzeugen, man hätte also null erreicht; jede Kritik wird begleitet von drei bis fünf positiven Gedanken und Äußerungen (doch, dieses Positive gibt es, man muss sich nur erinnern wollen); Emotionen sind wichtig, sollten aber nicht zu dramatisch vorgetragen werden - auch das ruft nur Abwehr hervor; man spricht langsam; und man hält die eigenen Redebeiträge kurz - maximal 30 Sekunden. Klingt kompliziert? Ist es eigentlich nicht, meinen die beiden Autoren, denn letztlich folgten all diese Strategien der "Goldenen Regel" der Kommunikation: "Sprechen Sie so mit anderen Menschen, wie Sie sich wünschen, dass diese mit Ihnen sprechen; und hören Sie ihnen so zu, wie Sie gern angehört werden möchten." Insgesamt gesehen ist das Buch etwas wuselig aufgebaut, es klingt auch eine Menge Positive Psychologie durch, gleichzeitig findet man aber auch beim bloßen Blättern schon genügend Anregungen, deren Umsetzung lohnt.
Kailash Verlag, 288 Seiten, 19,99 Euro