Der Publizist Klaus Harpprecht brachte es in seiner Festrede im Fellbacher Rathaus auf den Punkt: Journalisten haben das Geschenk, mehrere Leben zu leben. Genau das haben der chrismon Redakteur Nils Husmann und der Fotograf Jonas Ludwig Walter für ihre Reportage "Das muss alles weg" getan: Sie haben für einige Zeit das Leben von sieben Männern geteilt, die in Stendal in Sachsen-Anhalt ein altes Atomkraftwerk abreißen. Ein raues Cowboyleben, eine ganz eigene Welt, in der sich die Bauarbeiter da eingerichtet haben, und die beiden Reporter haben sie lakonisch, detailreich, aber auch liebevoll beschrieben. Dafür wurden sie am Donnerstag abend in Fellbach mit dem Hansel-Mieth-Preis ausgezeichnet. Die chrismon-Reportage war eine von zehn Gewinnerinnen, die anderen Preise gingen an „Spiegel“, „Geo“ und „SZ-Magazin“. Den ersten Preis erhielt ein Rechercheteam des Stern für eine Reportage über ehemalige Insassen des US-Gefangenenlagers Guantanamo.
Der Hansel-Mieth-Preis wird von der Reportageagentur Zeitenspiegel jährlich vergeben für engagierte Reportagen in Text und Bild. Auch im vergangenen Jahr war chrismon unter den Preisträgern.