Hannover (epd). Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat in der Debatte über lange Wartezeiten in der Psychotherapie für eine höhere Bezahlung der Therapeuten geworben. "Psychotherapeuten müssen für dringliche sowie besonders schwierige Fälle besser honoriert werden", sagte er dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Donnerstag). Um die Wartezeiten zu reduzieren, müsse es zudem eine engere Vernetzung der Therapeuten und eine Kooperation mit Ärzten und Kliniken geben.
"Wir wollen keine weiteren Hürden"
Der Abgeordnete forderte außerdem, die Zahl der zugelassenen Therapeuten zu erhöhen. Zur Aussage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wonach die Wartezeiten dort am längsten seien, wo es die meisten Therapeuten gebe, sagte Lauterbach: "Man darf das nicht auf diese platten Muster reduzieren." So könne es sein, dass die Menschen nicht dort zum Therapeuten gingen, wo sie wohnen, sondern wo sie arbeiten.
Spahns Plan, zur besseren Verteilung der Patienten in Voruntersuchungen zu entscheiden, welche Hilfs- und Therapieangebote geeignet sind, lehnt Lauterbach ab. "Neue bürokratische Hürden würden vielmehr nur eines bewirken: Patienten abschrecken", kritisierte der SPD-Politiker. "Wir wollen keine weiteren Hürden für seelisch hoch belastete Patienten schaffen, für die es ohnehin ein schwerer Schritt ist, sich behandeln zu lassen."