Berlin (epd). Sie plädiere nach dem quantitativen Ausbau der Kitaplätze für ein Qualitätsentwicklungsgesetz. Barley stellte ihre Ideen bei einem Besuch in der AWO-Kita "Schneckenhaus" in Berlin vor.
Um die Betreuung zu verbessern, müsse der Bund dauerhaft mehr Mittel zur Verfügung stellen, sagte die Ministerin. "Qualität kostet Geld, aber nirgendwo sonst ist unser Geld besser angelegt. Gute Kitas schaffen gute Chancen für alle Kinder", betonte sie.
Von Jahr zu Jahr aufgestockt
Im Kern geht es bei den Plänen vor allem um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Erzieher. "Fachkräfte wünschen sich mehr Zeit, um sich den Kindern zuwenden zu können", sagte Barley. Mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung könne nur erreicht werden, wenn genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung stünde. Auch ältere Beschäftigte sollten mit mehr Gesundheitsförderung und neuen Beschäftigungsmöglichkeiten im Beruf gehalten werden.
Mit Blick auf die Finanzierung soll der Bund 2018 erstmals eine Milliarde Euro mehr für die Umsetzung eines Qualitätsentwicklungsgesetzes beisteuern. Diese Summe soll von Jahr zu Jahr um eine Milliarde Euro aufgestockt werden, so dass der Bund die Länder ab 2022 dauerhaft mit fünf Milliarden Euro jährlich unterstützt.
Kindgerechter Personalschlüssel
Laut einer am Montag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung gibt es große Unterschiede bei der Kinderbetreuung zwischen westlichen und östlichen Bundesländern. Die Stiftung empfiehlt einen qualitätssichernden Personalschlüssel von einer Fachkraft auf drei Kinder in Krippengruppen und sowie das Verhältnis von 1 zu 7,5 in Kindergartengruppen. Für einen kindgerechten Personalschlüssel müssten nach Berechnungen der Stiftung zusätzlich 107.200 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte gewonnen und weitere 4,9 Milliarden Euro jährlich bereitgestellt werden.