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Birgit Rohrbach
Gemeinschaftlich leben
"Wohnprojekte wecken Sehnsüchte"
Gemeinsam wohnen, das wünschen sich viele von uns. Was sollten wir beachten? Welche Fallstricke vermeiden? Tom Voss hat für seinen Podcast Menschen befragt, die genau das beantworten können. Weil sie Erfahrungen haben
Tim Wegner
18.07.2024
3Min

Tom Voss habe ich vor einigen Monaten kennengelernt. Er hatte die Wohnlage abonniert und mich angefragt: Ob ich Lust hätte, Gästin in seiner Podcastreihe zu sein: Wohnprojekte im Gespräch.

Hatte ich - im Oktober läuft die Folge mit mir. Wenn sie online ist, gibt es hier einen Link.

Tom selbst lebt in Hamburg, noch in einem Reihenhaus. Er ist in Rente, die vier erwachsenen Kinder sind aus dem Haus und zusammen mit seiner Frau und anderen möchte er ein Wohnprojekt gründen. Zu zweit allein im ehemaligen Haus der großen Familie alt zu werden, das ist keine Alternative für ihn.

Schon länger beschäftigt er sich mit dem Thema: Wie kann ich gut und besser zusammen mit anderen wohnen? Und je öfter er sich das fragte, desto mehr merkte er: Hey, da fehlt etwas. Und zwar das Wissen, der Menschen, die schon in so einem Wohnprojekt wohnen, die Erfahrungen haben, die berichten können, was sie vielleicht anders machen würden - wenn sie noch mal starten würden.

Denn immer wenn Tom mit solchen Menschen sprach, machte er die gleichen Erfahrungen wie ich, als ich mit der Wohnlage anfing: Wer sich jahrelang für die Realisierung des eigenen Wohnprojektes aufgerieben hat, der hat nach dem eigenen Einzug einfach keinen Bock mehr, an die Probleme und Anfangsschwierigkeiten zurückzudenken.

Also hat Tom mit seinem Podcast angefangen. Wieso ein Podcast? Zum einen die Kenntnis in diesem Metier. Schon in seiner Berufszeit hat Tom sich als Medienpädagoge mit digitalen Medien befasst und: Er liebt podcasten.

Er hat sich günstig die technische Ausstattung beschafft, sich fortgebildet und mit den ersten Folgen angefangen. Was für ihn wichtig ist: Er besichtigt die Wohnprojekte, die Büros; schaut sich an, wie die Leute leben und arbeiten, bevor er mit ihnen spricht. Jeweils mehrere Tage investiert er pro Folge; Vorbereitung, hinfahren, aufnehmen, schneiden, sendefähig machen. Viel Arbeit.

Mittlerweile ist er bei der zweiten Staffel angelangt und überlegt, ob er den Radius nicht auch über Norddeutschland hinaus ausdehnen sollte. Er bekommt Rückmeldungen aus allen Ecken Deutschlands und hat Lust. Geld verdient er nix damit. Es ist der Spaß an der Freude, der ihn antreibt. Wohnprojekte, so weiß er mittlerweile, wecken Sehnsüchte. Mit seinem Podcast hilft Tom dabei, dass aus diesen Sehnsüchten vielleicht mal eine gute Realität wird.

Tom VossLia Darjes

Tom Voss

Tom Voss ist Jahrgang 1958 und seit 40 Jahren Hamburger. Er ist verheiratet und stolzer Vater von vier erwachsenen Kindern. Er war als Medien- und Erziehungswissenschaftler tätig. Inzwischen ist er glücklicher Rentner, unter anderem beim Musik machen, Wandern und Podcasten.

Ich kann alle Folgen seiner Reihe empfehlen. Sie behandeln genau die Fragen, auf die mich auch meine Leser*innen hier immer wieder ansprechen.

Zum Beispiel:

- Sollen wir uns andere Partner mit ins Boot holen? Tom berichtet in Folge 9 von der großen Baugenossenschaft Bauverein der Elbgemeinden (BVE), die kleinere Genossenschaften mit aufnehmen.

- Wer macht eigentlich die ganze Arbeit im Projekt? Tom berichtet in Folge 11 über das Wer, Wie, Was der Arbeit in Wohnprojekten (eines meines Lieblingsthemen in meiner eigenen Baugemeinschaft). Das Fazit in dieser Folge kann ich bestätigen: Es ist vor allem die gemeinsame Arbeit, auch später im Projekt, in den AGs, in den Arbeitskreisen, die das Verbindende aus der Anfangszeit am Leben erhält.

- Wie wollen wir wohnen, wenn wir alt sind? Tom berichtet in Folge 10 über Wohnprojekte mit alten, hilfs- und pflegebedürftigen Menschen.

So, nun aber genug mit den Links. Am besten klickt Ihr selbst und hört - und wenn Ihr Ideen und Anregungen für Tom habt, schreibt mir. Ich leite das gern an ihn weiter. Viel Spaß beim Hören.

PS: Erinnert Ihr Euch an Allmende und Jennyfer Wolf? Es geht voran in Gundelfingen. Bald ziehen sie ein!

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Kolumne

Dorothea Heintze

Wohnen wollen wir alle. Bitte bezahlbar. Mit Familie, allein oder in größerer Gemeinschaft. Doch wo gibt es gute Beispiele, herausragende Architekturen, eine zukunftsorientierte Planung? Was muss sich baupolitisch ändern? Wohnlage-Autorin Dorothea Heintze lebt in einer Baugemeinschaft in Hamburg und weiß: Das eigene Wohnglück zu finden, ist gar nicht so einfach. Alle zwei Wochen.