chrismon-Leseraktion
Wie viel ist genug?
Meine Ruhe, 500 Euro, einen großen Topf, drei Kinder: Was brauchen Menschen, um glücklich zu sein? Das wollten wir im Januar von unseren Leserinnen und Lesern wissen. Hier sind ihre Antworten
Wir wollten von der chrismon-Community wissen. Wie viel ist genug?
Wir wollten von der chrismon-Community wissen. Wie viel ist genug?
Sebastian Arlt
Aktualisiert am 04.10.2024
11Min

Beim Lesen der letzten chrismon-Ausgabe fragte meine siebenjährige Enkelin, angezogen von der Illustration mit den vielen Paketen, was da stehe."Wie viel ist genug?", las ich ihr vor. Sie schrieb neben das Bild "nichtz!". Als ich weiter erklärte, wie es gemeint war, nämlich: "Was ­brauchen wir, um zufrieden zu sein? Was brauchen wir unbedingt?", überlegte sie nur kurz und sagte dann: "Freundschaft. Eine kleine Schwester. Und ­liebe Eltern."

Ich habe Carlotta versprochen, ­diese weise Antwort einzusenden.

Gabriele Frey


Als es im ersten Corona-Jahr hieß: "Stay at home", habe ich das gemacht, was offenbar viele andere auch getan haben. Den Keller aufgeräumt. In ­einer Ecke befanden sich sogenannte Gartenhemden, die jeweils ­ausgefrans­te Kragen oder sonstige Beschädigungen aufweisen, nicht mehr operntauglich sind, aber für Gartenarbeit noch gut genug. Es waren 14 an der Zahl. So groß, dachte ich, kann eine Plantage doch gar nicht sein, dass ich 14 Hemden benötige.

Das animierte mich dazu, in meinem Kleider­schrank die Hemden zu zählen. Es waren genau 50. Die Gartenhemden eingerechnet könnte ich jeden Tag ein frisches Hemd anziehen, ohne mehr als alle zwei Monate waschen zu müssen. So viel braucht kein Mensch. Ich habe mir eine strikte Auszeit beim Kauf neuer Hemden auferlegt, die bis ­heute anhält. In meinem Kleiderschrank be­finden sich jetzt noch 48 Hemden, ­ zwei sind als neue Gartenhemden in den Keller gewandert. Zwei alte Gartenhemden habe ich inzwischen entsorgt. Sie waren nicht mal mehr garten­tauglich. Neue Hemden brauche ich jedenfalls auf absehbare Zeit nicht, um glücklich und zufrieden zu sein.

Berndt


In meinem zweiten Leben ­wohne ich wochenweise bei meinem ­Liebsten und seinen Pferden in einem Wohnwagen auf einer Mittelmeerinsel. Gaskocher und Werkstatt draußen, Plastikstühle, Gemeinschaftsklo. Im Winter mit wenig Touristen kommt wenig Geld rein, dann muss jedes Essen, jede Autofahrt genau geplant werden. Wir sind glücklich, sehr. Und wenn mit den Pferden was sein sollte, teure Tier­arzt­behandlung? Werden wir dann sehen . . .

Andrea Ruf


Viel Wohnraum, große Auswahl an Kleidung und Markenuhren gehörten bis vor Jahren zu meiner (Prestige-) Ausstattung! Heute wundere ich mich im Rückblick über diese Ambitionen und bin mit einer auskömmlichen Altersversorgung sehr zufrieden.

Anonym

chrismon Spendenabo doppeltgut
doppeltgut
Digitales Spendenabo abschließen und weiterlesen

4 Wochen gratis testen, danach mit 10 € guten Journalismus und gute Projekte unterstützen.
Vierwöchentlich kündbar.

Permalink

Guten Tag,

in Ihrem letzten oder vorletzten Chrismonheft (das Titelblatt war rosafarben) war ein ganz kurzer Bericht über eine Frau, die Bibelgeschichten erzählen kann und dazu Kurse oä anbietet (auf einer rechten Seite, Außenspalte). Leider finde ich das Heft nicht.
Wir würden die Dame gerne fragen, ob wir nicht mit Ihr im Religionspädagogischen Institut hier in Mainz ein Bibelgeschichten-Erzählseminar anbieten können.
Haben Sie die Kontaktdaten? Sie hatte, meine ich, einen ekhn.de Mailadresse.
Vielen Dank!

MFG, Gunhild Augustyn, RPI Mainz

Permalink

Liebe Chrismon-Redaktion,

den o.a. Beitrag habe ich mit großem Interesse gelesen und war doch ein wenig enttäuscht. Mein Eindruck ist, dass wir (und die von Ihnen vorgestellten Protagonisten) manchmal dazu neigen, uns und anderen etwas vorzumachen und damit irgendwo zwischen Heuchelei und Selbstbetrug zu landen. So könnte ich "Riki Wunsch" glauben, dass sie außer ihrem, dem Foto nach zu urteilen sauteuren Rennrad, einer nicht überlaufenden Mittelmeerinsel, dem komfortablen Shuttle dorthin inklusive Pinienduft und warmen Sonnenstrahlen auf der Haut fast nichts zum Glücklichsein braucht, aber was soll ich mit dieser zweifelhaften Botschaft anfangen? Was wird mir verschwiegen, was Riki "so nebenbei" auch noch alles braucht in ihrem Leben? Oder "Elke Lange", die sich mit ihren 506 Euro im Monat für "die Reichste" hält und für sich behält, dass die Steuer- oder Beitragszahler, also andere berufstätige Menschen, ihre Miete, Krankenversicherung und Heizungszulage finanzieren!

Nee, liebe Redaktion, das war nichts für mich. Wie gesagt, mir etwas vorzumachen, kann ich schon selber!

Viele Grüße

Matthias Wilke