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Es ist wieder Ökumenischer Kirchentag, zum dritten Mal, diesmal in Frankfurt, vom 13. bis 16. Mai. Ein Grund, sich zu freuen, eigentlich: Katholische und evangelische Christinnen und Christen feiern, beten, diskutieren gemeinsam. Sie schauen auf Gott und die Welt. Die Pandemie jedoch hat alle Planungen zunichtegemacht, das Treffen findet weitgehend digital statt. Und viele Menschen, in den Kirchen und außerhalb, werden fragen: Braucht es das überhaupt noch, diese Ökumene? Dieses mühsame Ringen um die Einheit der Christen? Versteht das noch jemand?
Heinrich Bedford-Strohm
Schon der Apostel Paulus hat sich mit dieser Frage herumgeschlagen. Auch vor 2000 Jahren stritten die jungen Gemeinden, wer der wahre Jünger, die wahre Jüngerin Jesu war – und was der wahre Glaube sei. "Wie? Ist Christus etwa zerteilt?", hat Paulus der Gemeinde in Korinth geschrieben, zornentbrannt über das Profilierungsbedürfnis der verschiedenen Gruppen dort. 2014 habe ich über diese Frage des Paulus gepredigt, im katholischen Dom in München, wo ich gemeinsam mit Kardinal Reinhard Marx die Gebetswoche zur Einheit der Christen eröffnete. Und da war mir klar: Wir Protestanten können 2017 den 500. Jahrestag der Reformation nicht allein feiern. Wir müssen das mit unseren katholischen und orthodoxen Geschwistern tun, nicht in Abgrenzung zu ihnen. Wir müssen die Erinnerung an die Reformation als ein gemeinsames Christusfest feiern. Als ich nach der Predigt in das Gesicht des Kardinals schaute, wusste ich: Wir waren uns über dieses Vorhaben aus innerstem Herzen einig.
Nicht die Schwächen des anderen herausstellen
Es darf sich keine Konfession dadurch profilieren, dass sie die – tatsächlichen oder vermeintlichen − Schwächen der anderen herausstellt. Sonst bleiben die Spaltungen, sonst werden sie immer tiefer. Wir haben es tatsächlich geschafft, das Reformationsjahr 2017 ökumenisch zu feiern. Das hat den Geist dieses Jubiläums ausgemacht: Wir haben uns an dem einen Herrn Jesus Christus orientiert. Das hat uns einander vertrauter gemacht. Und das hilft uns heute, so manche Hürde zu überwinden und uns nicht durch Hindernisse entmutigen zu lassen, etwa auf dem Weg zu wechselseitiger Gastfreundschaft bei Eucharistie und Abendmahl.
Bei manchen innerkirchlichen Debatten, die schon die eigenen Gläubigen kaum noch verstehen, hilft es, innezuhalten und zu fragen: Was würde Christus sagen? Ganz bestimmt würde er nicht die theologischen Wahrheiten und die daraus abgeleiteten Regeln an die erste Stelle setzen. Jesus würde den Menschen, seine Not, seine Heilung in den Mittelpunkt stellen. Für ihn stand die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen im Zentrum. Sie zu bezeugen, das ist die wichtigste Aufgabe der Kirchen heute. Dazu gehört auch, überall dort gemeinsam öffentlich die Stimme zu erheben, wo die Würde des Menschen mit Füßen getreten wird. Denn auch heute hat die Stimme der christlichen Kirchen weltweit Gewicht.
Die Öffentlichkeit differenziert nicht
Christus hat gesagt, dass wir Salz der Erde und Licht der Welt sein sollen. Wie könnte die Kirche das anders ernst nehmen, als in einer gespaltenen Welt ein Zeichen der Einheit zu setzen? Erst recht dann, wenn eine breite Öffentlichkeit ohnehin kaum noch zwischen einzelnen Konfessionen differenzieren kann und will.
Diesen Weg müssen wir weitergehen. Der Ökumenische Kirchentag im Mai wird dann ein kräftiges Zeichen für die Ökumene setzen − auch wenn wir uns nur digital und auf Distanz begegnen können. Wir können eine Antwort auf die Frage des Paulus geben. "Ist Christus etwa zerteilt?" Wir kennen ja alle die Antwort.
Zum Artikel „ Es wächst
Zum Artikel „ Es wächst zusammen„: das würdelose Buhlen um die Duldung durch die Katholische Kirche ist erbärmlich. Das Wort Benedikts VXI von der „ kirchenähnlichen Gemeinschaft „ gilt ebenso wie das Unfehlbarkeitsdogma von 187 0. Sie stehen unwidersprochen von uns Protestanten(wo bleibt eigentlich dieser Begriff ??) im Raum.Wo bleibt da die „ Freiheit eines Christenmenschen„ ?
So lange die Katholische Kirche auf ihren Dogmen der Vergangenheit beharrt und jedwede christliche Gleichberechtigung verweigert,kann es keine Ökumene geben,wohl aber wieder diese anbiedernde Hilflosikeit unserer Kirche.Merke : Anpassung führt nicht zur Gemeinsamkeit.
Dr.wolfgang Miege, Bergisch Gladbach
(PS dies ist einer von mehreren Leserbriefen zur Sogenannten Ökumene,die allerdings alle nicht gedruckt wurden und nicht gedruckt werden.Aber der Schwund der Miglieder sagt genug aus über die fehlende Standhaftigkeit auf den eigenen Glaubenssätze und den Stolz auf unsere Kirchen-und Glaubensgeschichte).
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Sehr geehrte Damen und Herren
Sehr geehrte Damen und Herren,
mir stockte der Atem, als ich Herrn Bedford-Strohms Artikelanleitung las: " Im Mai feiern ... Christ:innen.....
Nein, war mein innerlicher Aufschrei, bisher habe ich mich doch immer in dem Begriff "die Christen" wiedergefunden. Ich war unendlich dankbar und erleichtert, als ich im Text des Artikels die ausgeschriebenen Benennungen fand. Zwar finde ich die Differenzierung grundsätzlich nicht notwendig, kann mich aber gern mit den Christinnen identifizieren. Den Doppelpunkt bzw. den gesprochenen Klicklaut hingegen lehne ich ab.
Wenn es wichtig ist, die Frauen extra zu benennen, soll es gerne gemacht werden, dann aber sprachgerecht in voller Länge. Das ist zumindest meine feste Überzeugung.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Pein
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