Vogelexperte Peter Berthold
Viele Vögel sind nicht mehr da
Es gibt immer weniger Vögel in Deutschland. Sie finden kein Futter für ihre Jungen. Was kann man tun? Der Vogelforscher Peter Berthold hat ein paar Ideen, wie man den Schwund wenigstens bremsen könnte
Starschwarm mit einem Falken
Vor dem Schlafen fliegen Stare gern gemeinsam ein paar Runden. Mit dabei: ein Falke
Nick Dunlop
Tim Wegner
Aktualisiert am 23.08.2025
12Min

chrismon: Was würde mir fehlen, wenn es keine Vögel mehr gäbe?

Peter Berthold: Wahrscheinlich würden Sie schwermütig werden, wenn Sie nur noch durch tote Natur fahren, nur noch andere Menschen und Straßenlärm hören, aber nicht mehr dieses Vogelstimmenkonzert. Es rufen jetzt schon viele Leute bei mir an: Herr Berthold, wir machen uns allmählich große Sorgen, es kommen immer weniger Vögel an unser Futterhaus, das geht uns richtig aufs ­Gemüt! Andere Leute sagen: Wir fliegen nicht mehr nach Mallorca, sondern gehen hier bei uns spazieren, aber wir hören gar keine Lerche mehr singen! Oder einen Schwarm Stare wie früher, jetzt kommen mal zwei, drei Stück – das ist ja furchtbar!

Was ist passiert?

Wir verlieren Vögel und zwar immer schneller. Der Schwund ging bereits um 1800 los, war aber bis etwa 1950 relativ harmlos: 15 Prozent weniger Vögel. Seit 1980 ist es eine galoppierende Schwindsucht. Wir haben mittlerweile 80 Prozent weniger Vögel in Deutschland! Wo früher fünf Vögel zwitscherten, ist es heute nur noch einer. Derzeit verlieren wir jedes Jahr etwa ein Prozent unserer Vogelindividuen. Auf jeden Einwohner Deutschlands kommen gerade noch anderthalb Vögel.

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Ich glaube an Gott, weil nur er mir helfen kann, zu überleben, was der Mensch verbockt hat, ob Christ, oder Nichtchrist. Das wird auch die Natur überleben.
Einen schönen Sonntagsgruß an die Altherren Deutschlands.

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Ich kann Herrn Berthold im Bezug auf die Aussage, dass Vögel auch im Sommer gefüttert werden sollen, nicht zustimmen.
Das Leben unserer Natur folgt immer noch dem Prinzip das der Stärkere und Fittere überlebt und dies ist gut so. Durch zusätzliche Fütterung haben die Vögel leichten Zugang zu Nahrung, dies lässt eventuell schwache, kränkliche überleben und macht gleichzeitig die Starken fett und träge, so das sie bessere Beute für Raubvögel und andere natürliche Feinde werden. Desweiteren können Pilze und Bakterien durch verunreinigtes Futter die Vögel schädigen. Durch die geänderten Lebensweisen sind wahrscheinlich auch Mutationen nicht auszuschließen.
Ich bin kein Fachmann, aber ich bin der festen Überzeugung, dass mit zusätzlicher Futtergabe mehr Schaden angerichtet wird. Jeder der ein Stück Garten hat sollte darin eine kleine Ecke So genanntes Unkraut gedeihen lassen, Felder könnten wenigstens auf einer Seite eine schmale Heckenpflanzung haben dies würde auch den jeweiligen Kulturen nicht schaden. Dann ist allen am besten geholfen

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Mit Interesse habe ich in der Ausgabe 04/2018 den Artikel zum Titelthema Alle (Viele) Vögel sind (nicht mehr) da von Herrn Prof. Berthold gelesen. Seine Ausführungen über die abnehmende Artenvielfalt und den Nutzen des Fütterns waren für mich neu und interessant. Allerdings habe ich mich über seine Bezeichnung "Psychopathengärten" außerordentlich geärgert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit zählt auch mein kleiner Garten zu denen mit dem "Psychopathenrasen". Jedoch bin ich nicht gewillt, mich als Psychopathen bezeichnen zu lassen, nur weil mein Rasen regelmäßig gemäht wird und die Pflanzung nicht nach ornithologisch wichtigen Aspekten erfolgt. Mein Garten erlaubt mir, zu entspannen, kreativ zu sein, mich am Wachsen, Blühen und Vergehen meiner Pflanzen zu erfreuen, er ist mein Gegenpol zu anstrengender Berufstätigkeit in geschlossenen Räumen. Wieviel Freude macht es mir in jedem Jahr, neue Pflanzen auszuwählen, neue Farbkombinationen und geeignete Standorte auszuprobieren. Ich weigere mich, das als "Missbrauch eines Stücks des von Gott gegebenen Landes" anzusehen. Daher bin ich sehr froh, dass die Chancen für Herrn Prof. Berthold, Kaiser von Deutschland zu werden und mir als solcher meinen Garten wegzunehmen, damit andere dort Gemüse anpflanzen können, sehr gering sind.

Antwort auf von Ursula Püllen (nicht registriert)

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Wer gegen die herrschende grüne Moral verstößt, ist wahlweise Psychopath, kriminell oder hoch unanständig. Das ist bei jeder Moral so. Der Vorgänger der grünen Verzichtsmoral war die bürgerliche Sexualmoral. Dort ging es nicht um die Vögel, sondern um das Vögeln. Wer ohne Trauschein, mit dem falschen Geschlecht oder an sich selbst zur Sache kam, war ebenfalls Psychopath, kriminell oder ein verachtenswertes Borstentier.

Vielleicht verschafft folgender Hinweis etwas Luft: Die Psychopathengärtner sollen laut Herrn Prof. Dr. Peter Berthold die Frechheit besessen haben, ein Stück von Gott gegebenen Landes zu missbrauchen. Meiner Kenntnis nach haben die meisten Rasenbesitzer ihren Garten geerbt oder teuer auf dem Immobilienmarkt erworben. Gottesschenkungen sind bei den Grundbucheintragungen eher selten vermerkt. Mit notariellem Kaufvertrag sollte also zumindest dieser Anwurf vom Tisch sein.

Fritz Kurz

Mir scheint, Sie haben Herrn Berthold nicht wirklich verstanden. Natürlich haben wir die Erde und damit jedes Stück Land zeit unseres Lebens nur geliehen – je nach Einstellung: von der Natur oder von Gott. Ich bin nicht grün und auch nicht gläubig, aber dass einige Menschen Grund und Boden "besitzen", habe ich noch nie verstanden. Wie kann es sein, dass man Teile der Erde "besitzt" und nach Gutdünken mit ihnen verfährt?

Wir sind ein Teil der Erde, aber nicht ihre Eigentümer/innen. Wir sollten uns so verhalten, dass es für sie und letztlich für uns förderlich ist. Jede/ kann etwas dazu beitragen, auch wenn es manchmal nicht so scheint.

Ich stimme zu, dass es nicht so diplomatisch ist, Andersdenkende in der Debatte abzuwerten. Allerdings meint 'psychopathisch' laut Wiki 'empathielos' und 'antisozial'. Ich denke, so könnte es gemeint sein: Empathielos für unsere Mitlebewesen, antisozial bezüglich einer Lebensgemeinschaft, die weit über den Menschen hinausreicht.

Sehr geehrte Frau Lang,

es freut mich, dass Sie einen Kommentar, den ich vor einem Jahr und 8 Monaten verfasst habe, jetzt mit Engagement beantworten. Sie schreiben: "aber dass einige Menschen Grund und Boden "besitzen", habe ich noch nie verstanden. Wie kann es sein, dass man Teile der Erde "besitzt" und nach Gutdünken mit ihnen verfährt?"

Grundbesitzer wird man in dieser Gesellschaft genau so wie man Zahnbürsten- oder Fabrikbesitzer wird. Man braucht das Geld, um den geforderten Preis bezahlen zu können. Dann kann man sich eine Zahnbürste, ein Grundstück für ein Einfamilienhaus oder ein riesiges Areal für eine Produktionsanlage kaufen. Mit dem erworbenen Eigentum kann der Besitzer nach Gutdünken verfahren. Was hat das für den Besitzer und für diejenigen, die keine Besitzer sind, für Folgen? Darüber nachzudenken kann ich nur wärmstens empfehlen.

Der Vogelbestand nimmt ab. Mir fallen allerdings noch ganz andere, viel wichtigere Folgen ein. Folgen von was? Folgen davon, dass in dieser Gesellschaft alles irgendjemand gehört und er damit machen kann, was er will. Diese Gesellschaft ist eine Gesellschaft von Eigentümern und ist irre stolz darauf. Eigentum ist der Inhalt von Freiheit. Diejenigen, die außer der Zahnbürste, der Wohnungseinrichtung und einem überschaubaren Sparkonto sonst nicht viel besitzen, sind besonders glühende Anhänger des Eigentums. Das kann diejenigen, die ganz andere Reichtümer ihr Eigen nennen, nur freuen.

Weiter lese ich bei Ihnen: "Natürlich haben wir die Erde und damit jedes Stück Land zeit unseres Lebens nur geliehen – je nach Einstellung: von der Natur oder von Gott." Nein, weder Gott noch die Natur sind Verleiher. Diese unzutreffende gedankliche Bildermalerei dient einzig einem Zweck: Eine fiktive Oberinstanz zu erfinden oder gedanklich am Laufen zu halten, auf die sich dann jeder berufen kann in seinem Tun und Lassen. Damit ist die Wirklichkeit von vornherein ins Abseits gestellt. Dann kommen nicht mehr die Interessen zur Sprache, die dazu führen, dass es nicht mehr so zwitschert, sondern es kämpft Gut gegen Böse. Den Vögeln hilft das nichts. Im Gegenteil.

Sie drücken noch eine Sorge aus: "Ich stimme zu, dass es nicht so diplomatisch ist, Andersdenkende in der Debatte abzuwerten." Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Herr Prof. Dr. Peter Berthold seine Moral so herauskehrt, wie sie ist. Der Leser kann dann nicht nur sein Wissen über Vögel erweitern, sondern sich auch seine eigenen Gedanken dazu machen, was es mit der hoch im Kurs stehenden Moral der Sache nach auf sich hat.

Mit passenden Zwitscherlauten

Fritz Kurz

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Ja es fällt dramatisch auf: die Zahl der Vögel im Garten sinkt. Neben all den von Herrn Berthold genannten Problemen, kommt m.E. die im Nebensatz erwähnte Umwandlung von Wiesen in Maisfelder zu kurz. Und es werden ja nicht nur Wiesen in Maisfelder umgewandelt. Wofür brauchen wie so viel Mais? Für den Biodiesel! Da diese Maisfelder die Biodiversität und damit den Lebensraum der Vögel zerstören, ist in diesem Zusammenhang schon die Bezeichnung „Bio“ eine schlechter Scherz. Wir opfern unsere Vögel dem grünen Zeitgeist. Bei Lurchen oder Selleriekräutern ist man da wesentlich sensibler. Aber die werden, im Gegensatz zu Vögeln, ja auch gebraucht. Durchschaut keiner diese Heuchelei?
Aber damit nicht Schluß: kaum ist Ihr Artikel beendet, folgt auf der nächsten Seite eine „Alternative fürs Geld“. Und weiter geht die grüne Ideologie! Denn diese Windräder sind für mehr als 300.000 geschredderte Vögel jährlich verantwortlich. „Nachhaltig“, wie Sie schreiben ist richtig: nämlich nachhaltig mörderisch. Dass einige Arten wie der Rotmilan von Aussterben bedroht sind, ficht keinen Grünen an. Da haben es irgendwelche Lurche deutlich besser.
Also bitte entscheiden Sie sich: Biodiesel und Windräder oder wieder viele Vögel. Beides zusammen bekommen Sie nicht!

Antwort auf von Paul Klostermann (nicht registriert)

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In Ihrer letzten Ausgabe drucken Sie eine Zahl ab, ohne sie in einen Gesamtkontext zu stellen.
Die Aussage, es würden jährlich 300.000 Vögel an Windenergieanlagen zu Tode kommen, ist äusserst gewagt. Es stehen knapp 30.000 Anlagen in Deutschland. Schätzungen gehen aber nur von ein bis zwei Vögeln pro Anlage und Jahr aus. Nur an wenigen kritischen Standorten können es etwas mehr sein. Oder beziehen sich die 300.000 Todesfälle auf die ganze Welt?
Zugleich fehlt ein Vergleich mit anderen technischen Ursachen für das Vogelsterben z.B. Strassen- und Zugverkehr oder Glasfassaden. Allein an letzteren verenden täglich in Europa 240.000 Vögel, wohlgemerkt täglich!
Hinzu kommt, dass die Windenergie als eine der Lösungen zur Frage des menschgemachten Klimawandels auch dazu beiträgt, dass Arten ihren Lebensraum halten können und nicht wie durch den Abbau und die Nutzung von Braunkohle ständig verlieren.
Die von Ihnen ungeprüft abgedruckte Zahl taugt also nicht für eine wissenschaftlich basierte Diskussion sondern befeuert eine emotional getriebene Stimmung, die eine Lösung problematisiert, statt ein Problem zu lösen.

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Wir "spritzmitteln unseren Gottesacker" mit Glyphosat & Co. tot(al) k.o.; wundern uns aber dann, wenn die Insekten, die Bienen, die Vögel und anderes Getier gnadenlos ihre Konsequenzen ziehen, und über den "Jordan" hüpfen! Wir, als die modernen "Menschen", wir suchen den ständigen Kick, koste es auch, was es wolle; im (Aber)Glauben an den Fortschritt!

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für das tolle Interview mit dem Vogelexperten Peter Berthold.

Es hat uns auf eine Situation aufmerksam gemacht, die wir nicht vor Augen hatten.

Wir haben heute gleich eine kleine Futterstelle in unserem Garten eingerichtet.

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Alles, was Herr Berthold sagt, spricht mir aus der Seele!! Nur sollten es genau die lesen mit dem PSYCHORASEN, diese habe ich um mich herum und ich werde belächelt, wenn bei mir auch Löwenzahn wächst und der Beinwell manchmal überhand nimmt (ich mach daraus Salbe und setzte die Wurzeln an)- bei mir flogen heut schon die Zitronenfalter, welche Freude. Mal sehen, was passiert, wenn ich meinen Lieben Ihre Zeilen weiterleite. Ich hoffe auf ein Umdenken!!
DANKE Herr Berthold!

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Zitat von Herrn Berthold: "Aber in Mecklen­burg - Vorpommern, unserem eigentlich besten Storchenland, nehmen die Störche weiter ab. Warum? "Weil all die herrlichen Wiesen, wo der Storch sein Essen findet, umgewandelt 
werden in Maisfelder, Getreidefelder, Kar­toffelfelder."
Ich lebe in Mecklenburg-Vorpommern und bin an der Peene in Vorpommern aufgewachsen. Das Flußtal der Peene mit den weitläufigen Niedermoorwiesen wurde über Jahrhunderte durch Landwirte bewirtschaftet und wir hatten Störche ohne Ende. Nach der Wende wurde, staatlich gefördert, die landwirtschaftliche Nutzung weitgehend aufgegeben und die Wiesen durch die verantwortlichen Naturschutzbehörden "renaturiert". Mit der Folge, dass die Störche in der Zeit der Aufzucht der Jungtiere im Juni/Juli keinerlei Nahrung in den Wiesen finden, da Störche nicht gemähte Wiesen meiden. Erst mit dem Beginn der Getreideernte, Anfang Juli, sind wieder gemähte "Futterflächen" für die Störche und sonstigen Greifvögel verfügbar. Viele Storchenpaare haben aber bis dahin die Jungtiere aus dem Nest befördert, um der Nahrungsnot zubegegnen. Das Flußtal entlang der Peene hat sich aus einer jahrhundertelangen Kulturlandschaft zu einer Wildnis entwickelt, die den Störchen keine Nahrungsgrundlage mehr bietet. Die Aussage, dass aus all den herrlichen Wiesen und Weiden Ackerflächen gemacht werden, ist absolut falsch, da Niedermoorflächen ackerbaulich einfach nicht zu bewirtschaften sind. Neben den Peenewiesen teilen auch die Trebel- und Tollensewiesen im Übrigen das gleiche Schicksal. Sehr oft richtet der Naturschutz viel Schaden an, da Wissen und Erfahrungen von den Gestaltern der Kulturlandschaften, also den Landwirten, ignoriert werden. Und leider bleiben Behauptungen, wie die von Herrn Berthold, einfach unkommentiert. Schade! In einem Fall gebe ich Herrn Berthold allerdings recht, die deutschen Gärten und kommunale Grünanlagen sind in der Tat häufig Orte des "Grauens" für die Vogelwelt. Einfach mehr Mut zur Nachlässigkeit, es muss nicht jedes Gänseblümchen getilgt werden und auch ein abgestorbener Baum hilft nicht nur Vögeln, sondern auch den Insekten. Das Thema ist sehr komplex und ich finde es höchst bedenklich und zu einfach, dies ausschließlich den Landwirten anzulasten, denn Landwirtschaft ist keine Erfindung der Neuzeit.

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Da haben Sie eine tolle Chance vertan.
Warum wird als Aufmachung für die o.g. Ausgabe eine Titelzeile gewählt, die in jeder Öko-Zeitung abgedruckt hätte werden können?
Warum nicht auf das aufmerksam machen, was unseren Glauben ausmacht, was Ostern ausmacht?

Das tut weh. Und da lasse ich keine Entschuldigung gelten, die uns glauben machen will, wir sind mit den Suchenden auf der Suche!!!
Kein Wunder, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten.

Ich bin auf Ihre Erklärung gespannt.

Antwort auf von Ralph Böttcher (nicht registriert)

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Sehr geehrter Herr Böttcher,
Sie kritisieren unsere Aprilausgabe, in der Sie für Ihren Geschmack zu wenig Christliches finden. Ich bin da ganz anderer Meinung: Auf 54 Seiten wird in sieben Artikeln  auf den christlichen Glauben verwiesen. Explizit auf Ostern in Religion für Einsteiger  und dem Quiz. Es gibt christliche Osterbräuche , auf die unsere Kolumnistin Susanne Breit-Kessler verweist. Was der Apostel Paulus mit dem Osterglauben zu tun hat, beleuchtet unser Kolumnist Arnd Brummer. Aber auch die Versöhnungsgemeinde in Medellin, die ich selber porträtiere, hat eine sehr österliche Friedensbotschaft.
Mir liegt als Christin auch die Bewahrung der Schöpfung am Herzen, drum finde ich die Vogel-Geschichte goldrichtig. 
Aber wir freuen uns dennoch über kritische Post und  veröffentlichen sie auch. Danke dafür! 
Ihre 

Ursula Ott

Chefredakteurin

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Hallo, seit einigen Jahren nisten immer mehr Graugänse auf den Feldern bei uns. Von den ca 26 fliegen den ganzen Tag über immer 2 über das Haus , mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung ( ihrer Nistplätze). Dabei „unterhalten“ sie sich immer lautstark. Was bedeuten die Flüge und das laute Geschnatter beim Fliegen?
Mit freundlichen Grüßen
U.Behm

Antwort auf von U.Behm (nicht registriert)

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Sehr geehrter Herr Behm,

Vermutlich geht es um Flüge zu Fressplätzen (Weideplätze) mit Stimmfühlungsrufen aus einer gewissen Erregung
Mit freundlichem Gruß
Peter Berthold

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Ich schreibe nie Leserbriefe, aber Ihr Interview mit Herrn Berthold und der heutige Newsletter lassen mich in die Tasten greifen:

Natürlich sind rundum und fast überall Psychopathengärten zu sehen. Total aufgeräumt und clean. Bei mir kaum anders: Klar entferne ich immer das Laub von den Beeten und räume im Garten auf. Statt es im Rasen – wenigstens an ein paar Stellen – mal fröhlich wuchern zu lassen, versuche ich fortwährend verzweifelt, dem Unkraut zu zeigen, wer der Stärkere ist (ich nicht). Nun hat mich dieses wunderbare Interview nicht nur dazu gebracht, sofort beide vorgestellten Bücher zu kaufen, ich habe auch beschlossen, unseren Garten vogelfreundlicher zu gestalten. Und Vögel füttern wollen wir künftig auch, aber die Verantwortung ist ja nicht gering, denn wer damit anfängt, der muss auch ein verlässlicher Partner für die Vögel werden. Ich hoffe, das gelingt.

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Zu dem o.g. Artikel möchte ich zunächst einen Artikel der Fachzeitschrift "Natur und Landschaft" (2017), Heft 2, S. 94-95, von Dr.
N. Wiersbinski, Bundesamt für Naturschutz, auszugsweise zitieren, es geht um die Verpachtung von Kirchenland:

"In den evangelischen Landeskirchen geht es bundesweit um Flächen von ca. 325000 ha. Die katholische Kirche hat ca. 189000 ha Land zu
verpachten.(...) Aus Sicht des Naturschutzes liegt der Schlüssel für mehr Biodiversität auf Kirchenland daher bei einer stärkeren ökologischen Ausgestaltung der Pachtverträge.(...) Betrachtet man die Diskussion im Lichte wichtiger Verlautbarungen der christlichen Kirchen in den letzten 30 Jahren, ist eine gewisse Widersprüchlichkeit nicht zu übersehen. (...) Mit der Formel von der "Bewahrung der Schöpfung" (...) gibt es spätestens seit den 1980er Jahren eine klare Orientierung für die christlichen Kirchen in Bezug auf den Schutz und den Erhalt der Biodiversität..."

Im September 2016 fand in Loccum eine Kooperationsveranstaltung zu dem Thema statt. In dem dort formulierten "Loccumer Appell" geht es u.a.
darum (Punkt 4 des Appells), dass sich Kirchengemeinden aktiv für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen.

Die Kirchengemeinden könnten mit ihrem Land soviel erreichen, wenn sie es mit der Bewahrung der Schöpfung ernst meinten! Warum wird die Verpachtung von Kirchenland nicht an Auflagen gebunden, wie z.B. kein Grünlandumbruch, kein Einsatz von Glyphosat und Neonicotinoiden, kein Maisanbau für Biogas oder Verpflichtung zur Anlage von Blühstreifen oder Lerchenfenstern? Dies wäre längst überfällig, damit es nicht nur bei vollmundigen verbalen Äußerungen von der Bewahrung der Schöpfung bleibt!

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Der Beitrag über den Vogelbestand trifft fast vollständig meine Meinung und Erfahrung. Auch in meiner Nachbarschaft müssen Gärten „pflegeleicht“ sein und dürfen „keine Arbeit“ machen. Da fallen auf einem Grundstück innerhalb von 4 Jahren 10! große Bäume –ob mit oder ohne Fällgenehmigung will ich gar nicht wissen, denn wenn es keine gab und dies den Behörden auffällt, wird eine Strafzahlung geleistet und damit hat es sich dann. Die Folge: Vögel wie Krähen, Elstern und Eichelhäher bekriegen sich um Sitzplätze in Bäumen der Nachbargärten und werden dann von Menschen, die sich von diesem Gezeter gestört fühlen, mit Luftgewehren geschossen. Man könnte verrückt werden.
Die Meinung zum Schaden den freilaufende Katzen anrichten, kann ich nicht teilen. Nicht jede Katzen ist ein sonderlich erfolgreicher Vogeljäger und nicht alle Vögel sind völlig wehrlos. Ich habe auch schon mehrfach Amseln beobachtet, die zu zweit eine davonstürzende Katze vor sich hertrieben.
Außerdem kommt auch hier die menschliche Gartengestaltung zum tragen. In einem naturnahen Garten haben Vögel viel mehr Möglichkeiten sich zu verstecken. Und mancher Nestraub geht auf das Konto eines Marders, den wir aber auch nicht vertreiben möchten. Menschen müssen wieder dafür sorgen, daß eine ausreichende Vogelpopulation entsteht und die Katzen werden dann ihrer Aufgabe nachkommen: alte, kranke und schwache Tiere herausnehmen.

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ALLE VÖGEL SIND SCHON DA....
heißt es in einem romantischen Frühlingslied. Bravo Herr Professor Peter Berthold, dass Sie so anschaulich berichtet haben, dass viele Vögel nicht mehr da sind.

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Sehr geehrter Herr Dr Prof Berthold,
ich bin praktizierender konventioneller Bauer aus Berufung.
Wir betreiben Milchviehhaltung und Ackerbau,unsere Maxime lautet mit der Natur einen geschlossenen Nährstoffkreislauf .
Auf unserer Hofstelle gibt es 86 Schwalbennester,Schwärme von Spatzen und jedes Jahr ab Juli fallen hunderte von Staren bei uns ein.
Laut Hygeneverordnung Milch ist das nicht gewünscht,die Vögel könnten mit Ihrem Kot das Futter kontaminieren.
Wir erfreuen uns trotzdem und werden diesen Zustand auf keinen Fall ändern.
Seit 1992 betreiben wir Ackerbau in Direktsaat,das bedeutet den Boden nicht bearbeiten um durch die Bodenruhe Humus aufzubauen und Erosion zuverhindern.
Das funktioniert nachweislich sehr gut,wir haben sehr viel mehr Bodenorganismen und somit auch Fruchtbarkeit in und auf unseren Böden.
Durch diese Wirtschaftsform gibt es unter anderem auch Bodenbrüter,außerdem sind durch den Futterbau auch Rotmilane anwesend.
Um diese Direktsaat zu betreiben setzen wir aber auch chemischen Pflanzenschutz ein,denn ohne den Einsatz müssten wir den Boden intensiv bearbeiten.
Warum wird diese Form der Landwirtschaft so verteufelt und diskreditiert.

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Die sterilen Gärten sprechen Sie nur am Rande an. Bei Facebook gibt es eine Seite "Gärten des Grauens". Da wird offenbar, woran es liegt, dass es immer weniger Vögel in unserer Umgebung gibt.

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guter Artikel - ich wohn in RLP auf dem Land: ökologische Wüste.
Umzingelt von Rasenflächen, wo nicht mal ein paar Gänseblümchen geduldet werden. Mein Garten ist für die lieben Leute im Dorf ein Skandal....
versuch mich gerade in Sachen Solitärbienen am Leben erhalten. Bin auch dazu übergegangen, Vögel winters wie sommers zu füttern.
Wie lässt sich Futter für Fledermäuse anbringen ?? Kann ja kaum Fliegen an Bindfäden in die Luft hängen ;)
Witzig wäre es, wenn ich den link auf diesen Artikel als Scan Icon hätte - würde ich dann hinter Folie an den Zaun hängen für die Jüngeren, die mit Smartphone den link laden könnten ;)

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unser Grundstück wird
laut Kataster- und Steueramt
mit der Nutzungsart
2ooo mxm Wohnbaufläche und
10ooo mxm Landwirtschaft bewertet
das Ackerland wolte ich als kleines Biotop
brach liegen lassen
mein Nachbar Bauer fühlte sich durch den Unkraut Flug angegriffen und forderte ein Abmähen einmal im Jahr, welches er übernahm
im vorigen Jahr meinte er,
daß alle fünf Jahre unbedingt geflügt und
angebaut werden muss ,
was er durchführte
was soll man machen und
mit welchen Argumenten kann ich eine Bewirtschaftung verhindern?

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Servus Herr Berthold,

welches Vogelfutter empfehlen sie denn ? Man hört ja immer wieder von den Samen aus China die dem Vogelfutter beigemengt sind.
Diese Pflanzen sollen sich bei uns nicht ausbreiten...
Ist da was Wahres dran ? oder Ist es egal welches Vogelfutter ich nehme ? Beste Grüße Robert Hartl

Antwort auf von Hartl Robert (nicht registriert)

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Hallo Herr Hartl,

bei Vivara.de kann man ganzjährig gutes Vogelfutter bestellen. Wenn man größere Menge nimmt, keine Versandkosten.

Viele Grüße

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Wir haben einen Garten und füttern die Vögel ganzjährig und haben auch eine freilaufende Katze die Vögel kommen trotzdem zu den Futterstellen und die Amsel läuft im Garten herum unsere Katze fängt lieber Mäuse an Vögel ist sie nicht so interessiert

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Lieber Herr Bertold,

wir interessieren uns für Haubenmeisen. In welchem Gebiet in Deutschland kann man sie gut finden?
Wir sind Hobby-Naturfotografen und möchten mit unseren Fotos beitragen zum Tierschutz. Wir fotografieren die Tiere respektvoll und rücksichtsvoll.

Danke für Ihre Mühe.

Herzliche Grüße,

Heike Blome

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Ich halte aus ökologischen Gründen die Fütterung von Gartenvögel im Sommer und die regelmäßige Winterfürterung nicht erforderlich, ja sogar schädlich für die Art(en) selbst.
Aus öko-ornithologischer Sicht müssen wir uns alle für deren Lebensräume mehr kümmern, als einmal täglich 5 Tote Küken/Storch oder tonnenweise Sonnenblumenkerne u.ä. den Vögel hinzuwerfen.
Am Kinderzimmerfenster oder im Garten von Im-mobilien Senioren ein Futterhäuschen zu befüllen, kann jedoch sehr wertvoll und wichtig sei