Andrea Hentschel
Meere ohne Plastikmüll
Großreinemachen
Portrait Hanna Lucassen, Redaktion chrismon, Redaktions-Portraits Maerz 2017Lena Uphoff
23.08.2013

Colaflaschen, Zigarettenstummel, Plastiktüten – am Ende eines langen Strandtages bleibt einiges liegen und schwimmt am Ende im Meer, zusammen mit verlorenen Fischernetzen und Industrieabfällen. Geschätzte 20.000 Tonnen Müll landen laut Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) jährlich allein in der Nordsee. Etwa drei Viertel davon sind Plastik.

Die Umweltorganisation arbeitet seit einigen Jahren mit Fischern an der Nord- und Ostseeküste zusammen, damit diese auf ihren Fangtouren auch den Unrat aus dem Wasser fischen. Der Abfall wird an den Häfen jedoch nicht gleich entsorgt, sondern zuerst untersucht, um ein genaueres Bild über die Zusammensetzung und die Verursacher zu gewinnen. Reste von Bau­helmen etwa können von einer Ölplattform stammen, Fässer oder altes Tauwerk eher aus der Seeschifffahrt.

Der Großteil des Abfalls kommt aber vom Land. Deshalb ziehen NABU-Mitarbeiter und Ehrenamtler regelmäßig mit Müllgreifern, Arbeitshandschuhen und Sammelsäcken los, um Strände und Küsten zu reinigen. Sie betreiben zudem Aufklärungsarbeit, um ­Anwohner und Urlauber zu sensibilisieren: Das Meer ist keine Müllkippe.

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Natürlich muß er raus – aber er darf gar nicht erst rein!

Wer einmal bei einer Schiffsreise im Pazifik gesehen hat, in welch unvorstellbarem Maße die Strände Kilometer um Kilometer mit Plastikmüll verschmutzt sind, dem fällt es nicht mehr schwer, Plastik als Umweltgift zu begreifen. Er wird sich gegen die Verwendung von Plastikmaterial entscheiden, wo immer es geht.

Plastik, das nicht verwendet wird, wird auch nicht produziert, was nicht produziert wird, gelangt auch nicht ins Meer.

Es sind die großen Städte, die mit ihren Flüssen den Plastikmüll ins Meer spülen. Somit fängt bei den Bewohnern auch der Kampf um ein sauberes Meer an. Keine Plastiktüten, keine Einwegartikel aus Plastik, Plastik ist Gift und tötet – heute den Pottwal, morgen uns.