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Plagegeist mit Migrationshintergrund: Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgäres)
Allergiker sollten um dieses Gewächs einen Bogen machen, jedenfalls morgens zwischen sechs und elf Uhr, wenn der Beifuß seine Pollen freisetzt. Er blüht zwar recht unscheinbar, nämlich mit braun-gelb-weißlichen Kügelchen, aber sein Blütenstaub gehört zu den wichtigsten Allergieauslösern. Den Beifuß kann man leicht erkennen: Der Stamm ist lilabraun, die Blätter sind stark geschlitzt und auf der Unterseite weißfilzig. Mit den Blüten können findige Köche und Köchinnen etwas anfangen: fetten Braten etwa von Schwein oder Gans verträglicher machen. Die Knospen enthalten Bitterstoffe, die die Magensaftproduktion ankurbeln. Und der Migrationshintergrund? Der Beifuß ist schon lange da und trotzdem nicht einheimisch, erklärt die Botanikerin. Er ist ein typisches Ackerunkraut oder, politisch korrekt, Ackerbegleitkraut. Wahrscheinlich kam der Beifuß in der Jungsteinzeit aus dem Nahen Osten nach Mitteleuropa – als nicht beabsichtigte Beimischung von Getreidesamen. Marianne Golte-Bechtle, entnommen aus "Was blüht denn da?", Kosmos-Verlag
Auf unseren Alltagswegen laufen wir dauernd ahnungslos an irgendwelchem Grünzeug vorbei: Ein Garten Eden in Mini! Auch Sie werden diese Pflanzen beim nächsten Gang ins Büro, zur Hundewiese oder Kita erkennen. Die Zeichnungen enstammen dem Buch: Marianne Golte-Bechtle, Detailzeichnungen Roland Spohn, entnommen aus "Was blüht denn da", Kosmos Verlag
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