Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Film über Alex Karp zu machen, den Mitbegründer der Firma Palantir Technologies?
Klaus Stern: 2017 erzählte mir ein sehr guter Freund, der Kameramann Thomas Giefer, dass er einmal vor vielen Jahren einen Film mit einem verrückten Amerikaner gedreht hatte, der auch eine Weile in Frankfurt am Main lebte und gut Deutsch sprechen würde. Den habe er zuletzt auf dem Titel des "Forbes"-Magazins wiedererkannt, der mache nun etwas mit Datenbanken. Das wunderte meinen Freund, denn als er Alex Karp kennenlernte, hatte dieser mit Computern oder digitalen Themen überhaupt keine Berührungspunkte. Wohl aber habe er damals erzählt, dass er bald eine Firma mit seinem Cousin, so erinnerte er sich, gründen wolle. Ich war neugierig geworden. Eine Firma hat er gegründet, aber nicht mit einem Cousin, sondern mit Peter Thiel ...
... dem Tech-Milliardär und frühen Unterstützer von Donald Trump und dessen Vize J. D. Vance. Was genau macht Palantir Technologies heute?
Palantir arbeitet weltweit für Polizeibehörden, fürs Militär, für Geheimdienste und auch für Unternehmen. Die Firma wertet systematisch unstrukturierte Daten aus. Palantir unterstützt die Ukraine bei der Auswahl von Angriffszielen. Aber Alex Karp, der CEO, also der Vorstandsvorsitzende, betreibt ein permanentes Versteckspiel. Die Firma ist eine einzige Nebelkerze und steht oft in der Kritik, weil kein Außenstehender weiß, wie deren Software wirklich arbeitet. Ich kenne niemanden, der einmal wirklich vollumfänglich Einblick in die Software bekommen hätte.
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Die ARD strahlt den Dokumentarfilm "Watching You - Die Welt von Palantir und Alex Karp" am Mittwoch, 6. August um 22:50 Uhr im Ersten aus. Ab sofort und noch bis 27. Januar 2026 ist der Film in der Mediathek der ARD zu sehen.