Feminismus
Eine Welt, in der Frauen das Sagen haben?
Weil die Autorin Friederike Oertel genug vom Patriarchat hatte, reiste sie in eine Stadt in Mexiko, in der Frauen mehr Macht haben. Warum dort trotzdem nicht alles gut läuft und was sie dabei gelernt hat, erzählt sie im Interview
Matriarchat – eine Welt, in der Frauen das Sagen haben?
Verbundenheit und Solidarität unter Frauen in Juchitán
Michael Matus
16.06.2025
6Min

chrismon: Für dein Buch bist du nach Juchitán in Mexiko gereist, eines der letzten sogenannten Matriarchate der Welt. Also eine Stadt, in der Frauen herrschen. Wie kann man sich diesen Ort vorstellen?

Friederike Oertel: Juchitán ist eine kleine, eher unscheinbare Stadt in einer trockenen, flachen Gegend. Im Stadtkern, vor allem auf dem Marktplatz, ist allerdings viel los. Dort pulsiert das Leben, und es sind fast nur Frauen unterwegs, die einkaufen oder selbst an Ständen stehen und ihre Waren anbieten.

Nur Frauen?

Ja, die traditionelle Arbeitsteilung ist sehr geschlechterspezifisch. Frauen bestimmen den lokalen Handel, während Männer an Werktagen meist außerhalb der Stadt in der Landwirtschaft oder Fischerei arbeiten. Auch wenn es heute natürlich diverse Berufsbilder gibt, wie Zahnärzt*innen oder Taxifahrer*innen, ist diese Grundstruktur geblieben.

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Infobox

Das Buch "Urlaub vom Patriarchat" erschien 2025 beim Kiepenheuer und Witsch Verlag, 20 Euro, 336 Seiten.

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