chrismon: Für mich als frischgebackene Mutter war die Nachricht schwer zu verdauen: Wenn man Mutter wird, schrumpft das Gehirn. Das haben Sie in einer Studie herausgefunden. Also ist es besser, ich gehe nie wieder arbeiten?
Erika Barba-Müller: Nein, da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Es ist zwar schon so, dass das Gehirn kleiner wird, aber gleichzeitig spezialisieren sich dort einige Bereiche vorübergehend stärker. Bereiche, die jetzt - mit Baby - wichtiger sind. Diese Bereiche haben mit der Fürsorge für das Neugeborene zu tun. Es verändert sich auch nicht das ganze Gehirn, sondern ein neuronales Netzwerk, das sogenannte Ruhezustandsnetzwerk. Dieses Netzwerk hängt unter anderem mit der sozialen Interaktion zusammen.
Wie konnten Sie das feststellen?
Anhand bildgebender Verfahren wie dem MRT konnten wir gut sehen, wie das Gehirn bei einer Schwangerschaft schrumpft. Dazu untersuchten wir Paare vor und nach der Geburt ihres ersten Kindes. Die Gehirnscans verglichen wir mit denen kinderloser Paare - unserer Kontrollgruppe. Nur die Hirne der Frauen, die eine Schwangerschaft durchmachten, wiesen Veränderungen auf.
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