Khanzada Shinwarynt, 26, möchte seiner Frau ein gutes Leben ermöglichen
Meine Freunde nennen mich Khan. Als Jugendlicher bin ich aus meiner Heimatregion Kapisa in Afghanistan nach Deutschland gekommen. Über den Balkan, alleine. 2014 kam ich in ein Flüchtlingsheim in Stuttgart, da war ich 16 Jahre alt. Ziemlich schnell, nach etwa einem halben Jahr, konnte ich in eine Wohngruppe ziehen. Ich hatte ein Dach über dem Kopf, erhielt Essen und Kleidung. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich in dieser Zeit bekommen habe.
In der Schule hatte ich natürlich Schwierigkeiten mit der Sprache. Und mit Mathematik. Ich habe damals nebenbei in einer Theatergruppe mitgemacht, das war cool, da habe ich andere Jugendliche kennengelernt, die mir bei den Hausaufgaben geholfen haben. Ich wurde mit offenen Armen aufgenommen, ich fühlte mich willkommen.
Heute bin ich 26 Jahre alt und lebe in einer WG in Marbach am Neckar. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer gemacht, aber ich wollte nicht in der Industrie im Schichtdienst arbeiten. Also arbeite ich auf dem Bau, in Stuttgart und Umgebung. Ich mache Trockenbau. Ich mache Fliesen. Ich mache Fußböden. Ich streiche. Das macht mir Spaß.
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Glücklich am Ziel?
Die Zahl der Geflüchteten in Deutschland erreichte Mitte 2024 mit 3,48 Millionen ihren höchsten Stand seit den 1950er Jahren. Die meisten, mehr als eine Million, kommen aus der Ukraine; sie müssen kein Asylverfahren durchlaufen. Die meisten Asylanträge stellten von Januar bis September 2024 Geflüchtete aus Syrien (rund 60 000), Afghanistan (rund 30 000) und der Türkei (rund 25 000). Im Juli 2024 waren etwa 440 000 Menschen aus Asylherkunftsländern arbeitslos gemeldet. 703 000 Menschen aus diesen Ländern arbeiten. Ihre Beschäftigungsquote steigt seit Jahren.