Pete Hegseth, neuer Verteidigungsminister der USA
Tom Williams/CQ-Roll Call, Inc via Getty Images
Religiöse Rechte in den USA
Kreuzritter mit Sturmgewehr
Pete Hegseth ist neuer Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten - in Sozialen Medien gibt sich der Evangelikale martialisch. Mit der christlichen Botschaft hat das wenig zu tun
Arnd HenzeARD-Hauptstadtstudio/Eric Thevenet
13.01.2025
2Min

Seine Weihnachtsgrüße sandte der zukünftige Verteidigungsminister der USA mit einem Schlachtenbild aus dem Unabhängigkeitskrieg und einer Drohung: "Eine Erinnerung an unsere Feinde: In der Nacht von Weihnachten 1776 war Amerika bereit, einen zugefrorenen Fluss zu überqueren, um Euch zu besiegen. Und wir sind es immer noch."

Der Post auf X demonstriert, dass Pete Hegseth gar nicht daran denkt, sich zu mäßigen. Der frühere Soldat und Fox-News-Moderator sieht sich als "Christian Warrior" in der Tradition der mittelalterlichen Kreuzzüge. Seine Bücher heißen "American Crusade" und "The War on Warriors". Auf Instagram zeigt er sich mit martialischen Tattoos: mit Sturmgewehr über der US-Flagge, Jerusalemkreuz und dem Schlachtruf der Kreuzritter "Deus Vult" (Gott will es) - Symbole, die in rechtsextremen Kreisen verbreitet sind.

Gab es in den ersten Tagen nach seiner Nominierung selbst unter republikanischen Senatoren noch Stirnrunzeln, scheint inzwischen klar: Donald Trump hat Pete Hegseth nicht trotz, sondern wegen seiner extremen Ansichten an die Spitze von über zwei Millionen US-Soldaten gesetzt. Er ist nun Gesicht und Körper der neuen imperialen Rhetorik des 45. US-Präsidenten und Posterboy entfesselter Männlichkeit.

Die Religiöse Rechte radikalisiert sich weiter

Zugleich steht Pete Hegseth für die Radikalisierung und Machtverschiebung innerhalb der Religiösen Rechten, denen Donald Trump auch seinen zweiten Wahlsieg verdankt. Evangelikale alter Schule spielen im Kosmos der MAGA-Bewegung nur noch eine Nebenrolle – Trumps einstiger Vizepräsident Mike Pence ist heute eine Hassfigur, weil er beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 dem Druck nicht nachgab.

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