Die beliebtesten Spendenzwecke dürften wohl Kinder und Hunde sein. Daneben gibt es Gruppen und Themen, die wichtig sind, die aber kaum Spenden erhalten. Wer dorthin spendet, dessen Engagement macht wirklich einen Unterschied.
Schwer an Gelder kommen zum Beispiel Einrichtungen für geschlagene Frauen. Oder Projekte für alte Menschen am Rand zur Armut, vor allem auf dem Land. Ganz besonders wenig Spenden gehen an Kinderpsychiatrie und Projekte für psychisch kranke Erwachsene.
Udo Schnieders, Fundraising-Berater, sagt deshalb: "Gib für das, wofür es dir am schwersten fällt, weil dahin wahrscheinlich auch die anderen nichts geben." Das könne eine Strategie für eine Elite der besonderen Art sein.
Eine ganze Liste an "unterförderten Themen" hat Ise Bosch zusammengestellt, die vielfältig engagierte Enkelin des Firmengründers und Spendenaktivistin, die den Ratgeber "Besser spenden!" geschrieben hat.
Kaum Spenden bekommen demnach beispielsweise Alleinerziehende und ihre Kinder, die Themen Arbeitslosen-Selbsthilfe, Antirassismus, Antisemitismusprävention, benachteiligte Jugendliche, demokratiestärkende Bildungsarbeit im Strafvollzug, Gefangene und ehemalige Gefangene, Gewaltprävention an Schulen, Musikinstrumente und künstlerische/musikalische Ausbildung für Nichtvermögende, lokale Umweltinitiativen, Mädchen und Frauen und queere Menschen mit Migrationserfahrung, Menschen mit Behinderung und seltenen Krankheiten, Opfer von (sexualisierter) Gewalt in der frühen Kindheit. Ach ja: Qualitätsjournalismus sei auch unterfördert.
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Und Kai Fischer, der Spenden sammelnde Organisationen berät, lernte jüngst, dass im ländlichen Raum sehr wenig für Mädchen angeboten wird. In Nordhessen fahre ein nur wacklig finanzierter Mädchenbus regelmäßig die Dörfer an, darin Pädagoginnen, die für alles ansprechbar sind – und dank des so aufgebauten Vertrauens dann oft auch von sexualisierter Gewalt erfahren; die gibt es nämlich auf dem Land grad ebenso wie in der Stadt. Die Mädchen hätten sich sonst an niemanden gewandt.
Für Haustiere wird recht viel gespendet, auch für Wildtiere, nicht aber für Nutztiere. In den USA etwa gehen weniger als ein Prozent der Spenden für Tierwohl in die Verringerung des Leids in der Massentierhaltung.
Und wie sieht es mit Spenden für Menschen in anderen Ländern aus? Groß ist das Spendenaufkommen bei Katastrophen und Kriegsausbrüchen. Aber daneben gibt es vergessene Krisen. Das renommierte DZI, das das Spenden-Siegel vergibt, weist in seinem jährlichen Magazin auf die große Not in Regionen hin, die nicht so im Licht der Schlagzeilen stehen: 2023 waren das Südsudan, Somalia, Libanon, Burkina Faso – und sie sind auch heute noch in Not.
Im Südsudan zum Beispiel leiden fast acht Millionen Menschen an Unterernährung und Krankheiten, die betroffenen Kinder werden gar ihr Leben lang mit den Folgen der Mangelernährung zu kämpfen haben. Auch hier kann die eigene Spende einen deutlichen Unterschied machen. Hilfsorganisationen mit Siegel, die in diesen Regionen Hilfe leisten, findet man über die Datenbank des DZI, indem man das Land eingibt, dann "mit Siegel" anklickt.
Heuchlerisch-verlogene "Mildtätigkeit"
NIEMAND müsste im Schatten stehen, wenn die heuchlerisch-verlogene Symptomatik des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs endlich menschenwürdig beendet würde!!!
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